Porsche Cayenne GTS, Audi SQ5 TDI, Range Rover Evoque Coupé
Schriller SUV-Vergleich

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Es ist die Nachfrage, die die Artenvielfalt der mobilen Welt erschafft. Nur manchmal gibt es Ausnahmen, die sich kaum begründen lassen. Doch SQ5, Cayenne GTS und Evoque Coupé zeigen, dass Träume auch mal schmutzig sein dürfen.
Normalerweise sieht es ja schon so aus, als wisse die Evolution, was sie da treibt. Bestehendes passt sie immer besser den Gegebenheiten an, falls notwendig, denkt sie sich Neues aus, und Unnützes schafft sie irgendwann ganz einfach ab. Nur manchmal scheint ihr etwas durch die Lappen zu gehen, Arten, die zwar keinem schaden, die es aber auch nicht gerade dringend braucht. Googeln Sie doch einfach mal nach dem Grottenolm, und Sie verstehen, was wir meinen. Die Automobilwelt evolutioniert sich prinzipiell nach demselben Muster. Nachfrage und Angebot regeln sich gegenseitig, was niemand kauft, rottet sich aus. Doch auch hier entdeckt man bisweilen Phänomene, die keinen echten Sinn ergeben. Und diese drei hier sind so was wie die Grottenolme der Vierräder. Skurril, verblüffend und ein bisschen überflüssig. Audi stapelt den 3.0 TDI des Q5 per Doppelturbo zum S-Modell hoch, im Range Rover Evoque verschmelzen die Nachteile von Coupé und SUV, während es der Cayenne als GTS tatsächlich hinbekommt, athletisch zu sein, ohne so auszusehen. Doch mal im Ernst, sind es nicht schon immer die – sagen wir mal – besonderen Ideen, an die wir uns am liebsten zurückerinnern?
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Als GTS schafft es der Cayenne, athletisch zu sein, ohne so auszusehen.
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Der SQ5 verkauft die Nummer mit dem Sportler glaubhafter als der Cayenne.
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Auch der Allrad selbst könnte weit mehr, als er muss. Regulär turbolädt er 90 Prozent seiner 340 Newtonmeter direkt auf die Vorderachse, falls nötig verteilt er sie brüderlich zwischen Front und Heck. Die sportlichste Abstimmung ist das nicht, dafür eine, die ihn auch dann noch eifrig durch die verschneite Sandgrube wurstelt, wenn die anderen beiden vor lauter Dynamik am glitschigen Hang versauern. Und genau das ist der Unterschied zwischen natürlicher und automobiler Welt. Erstere belässt es irgendwann einfach beim Grottenolm, während die andere ihre Schnapsideen immer weiter ad absurdum führt. Audi etwa schiebt dem SQ5 noch dieses Jahr einen RS nach, Range Rover droht mit einem Evoque als Cabrio; fehlt eigentlich nur noch der Cayenne GT3. Was auch immer, die Evolution wird schon wissen, was sie treibt.
Fazit
Ausgerechnet die schrillste Mutation lässt am klarsten durchblicken, woher sie kommt. Sie fährt fl ockig, motorisiert quirlig, verlegt Ideallinien am liebsten aber querfeldein. Audi und Porsche wollen lieber Sportler sein, was der eine größtenteils, der andere großartig hinbekommt.
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