Jetzt ist die Race Night erwachsen! Zum 18. Mal schon veranstalteten AUTO BILD MOTORSPORT und AUTO BILD SPORTSCARS die Race Night im Rahmen der Essen Motor Show. Der emotionale Höhepunkt des Abends: Gleich zwei österreichische Formel-1-Legenden haben den Goldenen Rennfahrerschuh fürs Lebenswerk erhalten.
Zum einen Gerhard Berger, zehnmaliger Formel-1-Sieger, erfolgreich auch mit BMW als Motorsportchef und als Toro-Rosso-Teambesitzer. Jetzt führt er die DTM als ITR-Chef in die Zukunft. „Ich erledige alle Aufgaben mit Leidenschaft, mit Energie und mit Freude. Sonst würde es nicht gehen. Aber das Beste war immer, ein Auto am Limit zu bewegen. Wenn ich mich an diese Zeiten zurückerinnere, wäre ich gern wieder so jung und wieder mit dabei.“
Eigentlich fehlt nur der WM-Titel in seiner Vita. „Ich wollte zwei Mal Weltmeister werden. Einmal am Tag und einmal in der Nacht“, scherzt Berger. „Ich bin nachts oft versumpft und das hat mir am Tag gefehlt. Aber ich möchte nichts missen. Ich hatte eine schöne Karriere.“
Starke Worte fand er in seiner Laudatio auch für Niki Lauda, den zweiten Lebenswerk-Preisträger. „Ich weiß, bei Niki war das mit Freunden so eine Sache. Aber ich war wirklich sein Freund“, zeigte er sich emotional. „Niki war für mich eigentlich nie das große Idol. Ich fand, er war nicht so wirklich ein wilder Hund. Jochen Rindt war für mich der, der einen typischen Rennfahrer verkörperte. Aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, warum ich nie Weltmeister war und Niki gleich drei Mal, verstand ich, dass er eben schon auch ein Hund war.“
Den Goldenen Rennfahrerschuh für sein Lebenswerk posthum nahm sein Sohn Lukas Lauda entgegen. „Ich bin stolz auf ihn. Die Zeit mit Mercedes hat Niki am besten gefallen. Das Team an die Spitze zu führen, darauf war er immer stolz“, erklärte er.
Weitere Höhepunkte: Fabian Kreim bekam eine Auszeichnung zum Rallye-Fahrer des Jahres – überreicht vom sechsmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier.
Audi Team Rosberg-Chef Arno Zensen, der sich in den Ruhestand verabschiedet, ist Teamchef des Jahres. DTM-Meister René Rast war krankheitsbedingt leider nicht anwesend. Seinen Pokal nahm stellvertretend Audi-Motorsportchef Dieter Gass entgegen. Einen Preis für den ADAC GT-Masters-Titel bekam Patric Niederhauser. Tourenwagenfahrer des Jahres ist Max Hesse.
Der VW ID. R wurde nach seiner Rekordfahrt auf der Nürburgring-Nordschleife zum Elektro-Rennwagen des Jahres gekürt. Das Thema E-Mobilität nahm natürlich einen wichtigen Rahmen ein an diesem Abend – ganz dem gesellschaftlichen Wandel entsprechend. „Wenn wir sehen, wie viele junge Menschen heute in Hamburg wieder auf die Straßen gegangen sind, wird klar, wie sehr sich der Zeitgeist ändert“, sagte der Verlagsleiter von Auto, Computer und Sport der Axel-Springer SE bei seinem Grußwort. „Daher wird das Thema E-Mobilität auch immer mehr integraler Bestandteil von AUTO BILD.“
Der Messe-Essen-Chef Oliver P. Kuhrt erklärte: „Es sind herausfordernde Zeiten. Aber wir haben auch dieses Jahr wieder 500 Aussteller aus 60 Nationen hie in einer tollen Atmosphäre mit begeisterten Fans, für die Autos Emotionen pur sind.“
Zum Kundensport-Motorsportprogramm des Jahres wurde der Porsche Mobil 1 Supercup gekürt. Die Rennserie, die im Rahmen der Formel 1 ausgefahren wird, hielt ihre Preisverleihung ebenfalls auf der Race Night ab. Michael Ammermüller wurde als Titelträger ausgezeichnet und Vizemeister Ayhancan Güven wurde als neuer Porsche-Junior verkündet.
Auch die ADAC Stiftung Sport präsentierte sich auf der Bühne. Ex-Le-Mans-Sieger Timo Bernhard wird sich künftig um den Rundstreckenbereich für den ADAC kümmern. Bernhard: „Das geht bei Reisekosten los, aber später wird vor allem das Networking wichtig. Und da können wir durch unsere Kontakte durchaus helfen“.
Auch für die Kollegen mit Straßenzulassung gab es in diesem Jahr wieder Preise, denn das Fachmagazin AUTO BILD SPORTSCARS vergab die Trophäen für die Sportscars des Jahres 2019. In fünf Kategorien kürten die Leser von Deutschlands führendem Sportwagen-Magazins 15 Sieger. Als Gewinner des Abends darf sich AMG fühlen, denn gleich in vier Kategorien gelang der Gesamtsieg. Nur in der Sportwagenklasse siegte Ford mit dem Mustang Bullitt. Zu den besten Tunern wurden die Firmen APR, Abt, MTM, Klasen und Brabus gewählt.

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ABMS