Rallye Dakar 2005
Heiße Jagd im Wüstensand

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Benziner gegen Diesel, Frauenpower gegen echte Kerle: 695 Fahrzeuge quälen sich zwei Wochen durch die Wüste. Das Feld ist gemischt wie nie.
Kleinschmidt wieder im Race-Touareg
(ar) Schluß mit lustig: Hersteller, Teams und Fahrer machen sich startklar für das große Wüsten-Spektakel. Volkswagen gegen die Japaner, Allrad gegen Heckantrieb, Benziner gegen Diesel, Frauenpower gegen echte Männer – die Duelle bei der 27. Auflage der berühmt-berüchtigten Rallye Dakar sind vielfältig. Vom 1. bis 16. Januar 2005 geht das Rekordfeld von insgesamt 695 Fahrzeugen auf die wüste Reise, im vergangenen Jahr waren es gut hundert weniger. 166 Autos, 233 Motorräder (inklusive acht Quads und einem Seitenwagen), 69 LKW und 227 Service-Fahrzeuge stellen sich der Tortour über 16 Etappen und einer Gesamtlänge von 8956 Kilometern, dazu gehören 5431 Wertungsprüfungen.
Eine knackige Angelegenheit. Denn die kommende Marathonfahrt ist im Gegensatz zur vergangenen Runde zwar um eine Etappe und volle 3000 Kilometer Gesamtweg kürzer, die reine Wertungstrecke bleibt aber nahezu unverändert. Nach dem Start im spanischen Barcelona werden Marokko, Mauretanien und Mali durchfahren, ehe der Lac Rose vor den Toren der senegalesischen Hauptstadt Dakar erneut Zielort sein wird.
Viel vorgenommen haben sich die beiden deutschen Werkspilotinnen Jutta Kleinschmidt und Andrea Mayer. Die 42jährige Kleinschmidt rückt erneut mit dem Race-Touareg von VW aus. Mit dem neu entwickelten, nun 2,5 Liter großen Fünfzylinder-TDI will sie ganz vorne mitfahren: "Das Auto fühlt sich gut an. Wir haben es in vielen Bereichen weiterentwickelt und rechnen uns schon etwas aus." Wurde die Dakar-Siegerin von 2001 im vergangenen Jahr nur vom Franzosen Bruno Saby unterstützt, schickt das Wolfsburger Werksteam diesmal zwei weitere Race-Touareg auf die Afrikareise. Neben Kleinschmidt und Saby werden der viermalige Rallyeweltmeister und Dakar-Sieger von 1988 sowie der US-Amerikaner Robby Gordon das VW-Team verstärken.
Eine knackige Angelegenheit. Denn die kommende Marathonfahrt ist im Gegensatz zur vergangenen Runde zwar um eine Etappe und volle 3000 Kilometer Gesamtweg kürzer, die reine Wertungstrecke bleibt aber nahezu unverändert. Nach dem Start im spanischen Barcelona werden Marokko, Mauretanien und Mali durchfahren, ehe der Lac Rose vor den Toren der senegalesischen Hauptstadt Dakar erneut Zielort sein wird.
Viel vorgenommen haben sich die beiden deutschen Werkspilotinnen Jutta Kleinschmidt und Andrea Mayer. Die 42jährige Kleinschmidt rückt erneut mit dem Race-Touareg von VW aus. Mit dem neu entwickelten, nun 2,5 Liter großen Fünfzylinder-TDI will sie ganz vorne mitfahren: "Das Auto fühlt sich gut an. Wir haben es in vielen Bereichen weiterentwickelt und rechnen uns schon etwas aus." Wurde die Dakar-Siegerin von 2001 im vergangenen Jahr nur vom Franzosen Bruno Saby unterstützt, schickt das Wolfsburger Werksteam diesmal zwei weitere Race-Touareg auf die Afrikareise. Neben Kleinschmidt und Saby werden der viermalige Rallyeweltmeister und Dakar-Sieger von 1988 sowie der US-Amerikaner Robby Gordon das VW-Team verstärken.
Frauenpower auch bei Mitsubishi
Kleinschmidt-Konkurrentin Andrea Mayer wird als Werkspilotin von Vorjahressieger Mitsubishi ebenfalls mit einem absoluten Top-Auto antreten. Die Allgäuerin, die am 2. Januar 37 Jahre alt wird, darf bei ihrem dritten Dakar-Start auf vier Rädern einen Mitsubishi L200 Pickup fahren.
Andrea Mayer hatte vor ihrem Umstieg ins Auto sechsmal als Motorrad-Pilotin die Dakar bestritten und dabei viermal die Damenwertung gewonnen. "Mein Einsatzfahrzeug ist technisch fast identisch mit dem Mitsubishi Pajero Evo meiner Teamkollegen. Sein Vorteil ist der extrem hohe Grad an Reife. Und Zuverlässigkeit war bei der Dakar schon oft ein entscheidender Faktor", erklärt sie zuversichtlich.
Neben Mayer geht das favorisierte Mitsubishi Team mit Vorjahressieger Stéphane Peterhansel, dem zweifachen Dakar-Gewinner Hiroshi Masuoka sowie dem ehemaligen Ski-Gesamtweltcupsieger Luc Alphand und Joan Roma, der im vergangenen Jahr die Dakar noch auf dem Motorrad für sich entscheiden konnte, ins Rennen. Zur Konkurrenz von VW und Mitsubishi zählt das Team von Nissan, das zwei von drei Werkswagen mit den ehemaligen Rallye-Weltmeistern Ari Vatanen und Colin McRae besetzt. An der Spitze mitmischen wollen auch das deutsche BMW X-raid Team und Jean-Louis Schlesser mit einem Buggy-Eigenbau.
Andrea Mayer hatte vor ihrem Umstieg ins Auto sechsmal als Motorrad-Pilotin die Dakar bestritten und dabei viermal die Damenwertung gewonnen. "Mein Einsatzfahrzeug ist technisch fast identisch mit dem Mitsubishi Pajero Evo meiner Teamkollegen. Sein Vorteil ist der extrem hohe Grad an Reife. Und Zuverlässigkeit war bei der Dakar schon oft ein entscheidender Faktor", erklärt sie zuversichtlich.
Neben Mayer geht das favorisierte Mitsubishi Team mit Vorjahressieger Stéphane Peterhansel, dem zweifachen Dakar-Gewinner Hiroshi Masuoka sowie dem ehemaligen Ski-Gesamtweltcupsieger Luc Alphand und Joan Roma, der im vergangenen Jahr die Dakar noch auf dem Motorrad für sich entscheiden konnte, ins Rennen. Zur Konkurrenz von VW und Mitsubishi zählt das Team von Nissan, das zwei von drei Werkswagen mit den ehemaligen Rallye-Weltmeistern Ari Vatanen und Colin McRae besetzt. An der Spitze mitmischen wollen auch das deutsche BMW X-raid Team und Jean-Louis Schlesser mit einem Buggy-Eigenbau.
Team 2Drive fährt im selbstgebauten Buggy
Neu im Kreis der Wüstenladys ist Ellen Lohr. Die 39jährige Rundstreckepilotin, die als bisher einzige Frau einen DTM-Lauf gewinnen konnte, geht das Abenteuer Dakar mit einem Buggy des deutschen Teams 2Drive an. Die siebenköpfige Truppe um Organisator Timo Schmidt und Techniker Wolfgang Müller spendierte ihrem heckangetriebenen Eigenbau nach gelungener Wüsten-Generalprobe in Dubai (mit dem deutschen Rallyemeister Matthias Kahle am Steuer) noch ein sequentielles Sechsganggetriebe.
Ellen Lohr: "Anfang der Woche haben wir nochmals getestet. Mit dem neuen Getriebe gewinnen wir nicht nur ein paar Zehntel bei jedem Schaltvorgang, sondern können uns wegen der einfachen Bedienung noch mehr auf die Strecke konzentrieren. Mein Dakar-erfahrener Co Holm Schmidt zeigte sich jedenfalls beeindruckt. Oberstes Ziel bei meiner ersten Dakar ist jedoch die Zielankunft." Für den 8000 Kilometer langen Höllenritt teilt sich die sächsisch-bayrische 2Drive-Mannschaft einen Racetruck (Navigator Thomas Krumey) sowie seinen Service-Lkw mit dem holländischen Kia-Team von Herman Hutten.
Auch neben dem schnellen Damen-Trio Kleinschmidt, Lohr und Mayer wird bei der 27. Auflage des Marathonklassikers reichlich deutsch gesprochen. Auf der rechten Cockpitseite agieren die deutsche Wüsten-Asse Andreas Schulz und Dirk von Zitzewitz. Mit zwei Dakar-Siegen gilt der alte und neue Masuoka-Co Andreas Schulz als Fels in der Mitsubishi-Brandung. Ebenfalls in den Kreis der Werksfahrer ist Dirk von Zitzewitz berufen worden. Der 36jährige ehemalige Enduro-Meister lotste nach drei Motorradstarts in den beiden vergangenen Jahren den US-Amerikaner Mark Miller gegen Dakar, nun darf er VW-US-Star Robby Gordon den richtigen Weg ansagen – in englisch versteht sich.
Ellen Lohr: "Anfang der Woche haben wir nochmals getestet. Mit dem neuen Getriebe gewinnen wir nicht nur ein paar Zehntel bei jedem Schaltvorgang, sondern können uns wegen der einfachen Bedienung noch mehr auf die Strecke konzentrieren. Mein Dakar-erfahrener Co Holm Schmidt zeigte sich jedenfalls beeindruckt. Oberstes Ziel bei meiner ersten Dakar ist jedoch die Zielankunft." Für den 8000 Kilometer langen Höllenritt teilt sich die sächsisch-bayrische 2Drive-Mannschaft einen Racetruck (Navigator Thomas Krumey) sowie seinen Service-Lkw mit dem holländischen Kia-Team von Herman Hutten.
Auch neben dem schnellen Damen-Trio Kleinschmidt, Lohr und Mayer wird bei der 27. Auflage des Marathonklassikers reichlich deutsch gesprochen. Auf der rechten Cockpitseite agieren die deutsche Wüsten-Asse Andreas Schulz und Dirk von Zitzewitz. Mit zwei Dakar-Siegen gilt der alte und neue Masuoka-Co Andreas Schulz als Fels in der Mitsubishi-Brandung. Ebenfalls in den Kreis der Werksfahrer ist Dirk von Zitzewitz berufen worden. Der 36jährige ehemalige Enduro-Meister lotste nach drei Motorradstarts in den beiden vergangenen Jahren den US-Amerikaner Mark Miller gegen Dakar, nun darf er VW-US-Star Robby Gordon den richtigen Weg ansagen – in englisch versteht sich.
Schwäbisches Duo mit Ducato-Pritsche
Trotz internationaler Fahrerbesetzung wird auch bei den Topteams von x-raid BMW und Mitsubishi Ralliart deutsch gesprochen. Sowohl die BMW-Truppe, die zwei leistungsstarke X5 Diesel ins Rennen schickt, als auch die Kundensportabteilung der Japaner, die deren neun Fahrzeuge betreuen, haben ihren Stammsitz im hessischen Trebur.
Deutlich überschaubarer ist der Aufwand nur beim schwäbischen Abenteurer-Duo Gerhard Walcher und Jürgen Matteis. Die Unerschrockenen nehmen die Tortour mit ihrem "Scam" genannten Fiat Ducato-Pritschenlaster als Einzelkämpfer in Angriff. Auf der Ladefläche des rund 80.000 Euro teuren 180 PS-Allrad-Diesels führen sie gerade einmal 200 Kilo Ersatzteile mit. "Darunter für ganz harte Fälle eine Palette San Miguel Bier", so der 47-jährige Walcher. "Viermal bin ich bisher mit einem Motorradgespann gescheitert. Mit dieser Rallye habe ich eine Rechnung offen, die ich gerne begleichen will."
Das illustre Feld bereichern unter anderem der aktuelle Rallye-Europameister Simon Jean-Joseph (Groine-Mercedes ML 430) sowie dessen Vorgänger von 1997, der Pole Krzyszof Holowcyzc (Ralliart Mitsubishi Pajero) und Junior-WM-Pilot Guerlain Chicherit (Bowler), der sich gegen elf Jung-Konkurrenten beim "Volant Dakar" durchsetzte. Ebenfalls wieder mit dabei die Wüstenprofis und Allrounder Marc Duez (Toyota), Ex-Formel-1-Pilot Ukyo Katayama (Toyota) sowie Schauspielersohn und Teilzeitrennprofi Paul Belmondo (Nissan). Große Namen auch bei den Racetrucks: Neben Ex-Rallye-Weltmeister Miki Biasion verpflichtete das Team Motorsport Italia Fast-Weltmeister Markku Alen für einen zweiten Iveco.
autobild.de hält Sie über das Wüstenspektakel auf dem Laufenden – mit dem Online-Tourtagebuch von AUTO BILD-Redakteur Michael Specht. Unser Redaktions-Haudegen fährt die Rallye im Begleittross von Volkswagen mit. Mehr dazu in AUTO BILD 53/2004.
Deutlich überschaubarer ist der Aufwand nur beim schwäbischen Abenteurer-Duo Gerhard Walcher und Jürgen Matteis. Die Unerschrockenen nehmen die Tortour mit ihrem "Scam" genannten Fiat Ducato-Pritschenlaster als Einzelkämpfer in Angriff. Auf der Ladefläche des rund 80.000 Euro teuren 180 PS-Allrad-Diesels führen sie gerade einmal 200 Kilo Ersatzteile mit. "Darunter für ganz harte Fälle eine Palette San Miguel Bier", so der 47-jährige Walcher. "Viermal bin ich bisher mit einem Motorradgespann gescheitert. Mit dieser Rallye habe ich eine Rechnung offen, die ich gerne begleichen will."
Das illustre Feld bereichern unter anderem der aktuelle Rallye-Europameister Simon Jean-Joseph (Groine-Mercedes ML 430) sowie dessen Vorgänger von 1997, der Pole Krzyszof Holowcyzc (Ralliart Mitsubishi Pajero) und Junior-WM-Pilot Guerlain Chicherit (Bowler), der sich gegen elf Jung-Konkurrenten beim "Volant Dakar" durchsetzte. Ebenfalls wieder mit dabei die Wüstenprofis und Allrounder Marc Duez (Toyota), Ex-Formel-1-Pilot Ukyo Katayama (Toyota) sowie Schauspielersohn und Teilzeitrennprofi Paul Belmondo (Nissan). Große Namen auch bei den Racetrucks: Neben Ex-Rallye-Weltmeister Miki Biasion verpflichtete das Team Motorsport Italia Fast-Weltmeister Markku Alen für einen zweiten Iveco.
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