Rallye Monte Carlo: Ford gewinnt
Sensationssieg für Sébastien Ogier

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Weltmeister Sébastien Ogier behält unter tückischen Streckenbedingungen bei der Monte als Einziger die Nerven. Platz zwei für Toyota beim WM-Comeback.
Bild: Picture-Alliance
Sébastien Ogier (33) hat das schier Unmögliche geschafft. Der nach dem überraschenden Rückzug von Volkswagen kurze Zeit arbeitslose Weltmeister gewann nicht nur zum vierten Mal in Folge die Rallye Monte Carlo. Er schaffte auch das Kunststück, gleich die Premiere im neuen Team mit einem Sieg abzuschließen.

Weltmeister Ogier war auch im Ford nicht zu schlagen
Die erste Rallye mit der neuen Generation von World Rally Cars (WRC) gewann so ausgerechnet das einzige Team, das nicht offiziell als Werksmannschaft firmiert. Der letzte Sieg des WM-Außenseiters liegt beinahe fünf Jahre zurück. Den landete bei der Rallye Großbritannien 2012 interessanterweise der Mann, der jetzt hinter Ogier Rang zwei belegte – Jari-Matti Latvala. Nach vier gemeinsamen Jahren bei Volkswagen sind die beiden nun wieder Gegner.

Die Monte war traditionsgemäß der WRC-Auftakt
Der Belgier wurde den Vorschusslorbeeren, zu den Siegkandidaten zu zählen, lange gerecht. Kurz vor Ende der zweiten von drei Etappen führte er bereits mit 50 Sekunden vor Ogier. In WP 13 wurde er aber mit hoher Geschwindigkeit einen halben Meter zu weit aus einer Kurve getragen – den harten Kontakt mit einem Betonfundament überstand eine Radaufhängung nicht. „Aus eigener Kraft hätte ich Thierry wohl nicht mehr überholt“, gab Ogier zu.
Auch für Toyota verlief das Comeback nach einer 17 Jahre dauernden WM-Pause positiv, wenn auch nicht ganz so überzeugend wie für Ford. Latvala musste sich dagegen erst durch eine Reihe kleinerer Probleme kämpfen. So sprang sein Toyota am eiskalten Freitagmorgen nicht an. Zusammen mit Beifahrer Miikka Anttila schob er den Yaris WRC aus dem Parc fermé in die helfenden Hände der Mechaniker. Eine nicht richtig funktionierende Benzineinspritzung kostete weitere Zeit. „Ich würde das als Kinderkrankheiten einstufen“, sagte der für seine Verhältnisse erstaunlich nervenstarke Latvala.

P2: Auch Toyota durfte beim Comeback feiern
Nach dem Ausfall von Thierry Neuville hatte sich Latvala bereits mit Rang drei abgefunden. Wenige Kilometer vor dem Ziel wirbelten aber Motorprobleme des Ford von Ott Tänak das Klassement noch einmal durcheinander. Der Este musste Latvala passieren lassen, konnte mit einem nur auf drei Zylindern laufendem Triebwerk aber Hyundai-Pilot Dani Sordo (33) in Schach halten.
Das einzige deutsche Team am Start kam nicht ins Ziel. Ex-Europameister Armin Kremer rutschte mit geringem Tempo von der Strecke. Sein Skoda wurde dabei nicht beschädigt. Alleine schafften es Kremer und Beifahrer Pirmin Winklhofer nicht, sich aus der misslichen Lage zu befreien. Mangels Zuschauer, die hätten helfen können, war an dieser Stelle Feierabend.

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