Rallye Schweden: Nächste Sensation
Überraschungssieg in der Rallye-WM!

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Krimi bei der Rallye Schweden. Ein Neuling kann jubeln, während ein Favorit strauchelt. Alle Infos zum zweiten WM-Lauf.
Bild: picture-alliance
Das hätte vor dem Start der Saison 2017 kaum jemand für möglich gehalten. WM-Rückkehrer Toyota, wo in der Vorbereitungszeit unter der eigenwilligen Regie des viermaligen Weltmeisters Tommi Mäkinen (52) kaum etwas rund lief, siegt schon bei der zweiten Rallye. Jari-Matti Latvala (31) beschert der japanischen Marke den ersten WM-Erfolg seit der Rallye China 1999. Nach dem überraschenden Erfolg des von Volkswagen zum Privatteam M-Sport/Ford gewechselten Weltmeisters Sébastien Ogier (33) bei der Rallye Monte Carlo hat die Weltmeisterschaft damit ihre zweite Sensation.
Rallye Monte Carlo: So lief der Auftakt
„Mit dem komplett neuen Team nach so kurzer Eingewöhnungszeit schon zu gewinnen, ist kaum zu glauben“, freute sich Latavala, der im Ziel 29,2 Sekunden Vorsprung vor Ford-Pilot Ott Tänak (29) hatte. „Aber wir dürfen nicht davon ausgehen, dass diese Erfolgsserie anhält. Die nächste Rallye in Mexiko ist für uns der erste Schotter-Lauf. Das wird auf jeden Fall sehr schwierig.“

Toyota gewann den zweiten WM-Lauf
Wie schon bei der Rallye Monte Carlo war zunächst Hyundai-Pilot Thierry Neuville (28) der Schnellste. Im Laufe der zweiten Etappe hatte er seinen Vorsprung vor Latvala auf über 40 Sekunden ausgebaut. Neuville leistete sich allerdings erneut einen kleinen aber folgenschweren Fahrfehler – er eckte an einem Reifenstapel an und beschädigte die Radaufhängung seines i20 WRC.
Monte-Carlo-Sieger Ogier verlor während der ersten Etappe viel Zeit, wo er als Erster in der Startreihenfolge von Neuschnee auf der Piste gebremst wurde. Auf Rang drei nach der zweiten Etappe hielt er mit knapp 17 Sekunden Rückstand immerhin noch den Kontakt zu Spitzenreiter Latvala. Die Schlussattacke des Weltmeisters am Sonntag endete aber mit einem Dreher.
Teamkollege Tänak lag am Samstagabend sogar nur knapp vier Sekunden hinter Latvala. Aber auch der Este musste nach einem Fehler am Sonntag alle Sieghoffnungen endgültig begraben.
Wieder keine Rolle spielte das Citroën-Werksteam. Kris Meeke (37), nominell die Nummer eins der Franzosen, steckte nach einem Ausrutscher fast zehn Minuten in einer Schneewand. Craig Breen (27) hatte auf Rang fünf bereits fast drei Minuten Rückstand.
Den Sieg in der Kategorie WRC2 sicherte sich wiederum das Skoda-Werksteam. Dieses Mal kam der Schwede Pontus Tidemand (26) zum Zug.
Der nächste WM-Lauf findet in Mexiko statt (9. bis 12. März). Gelingt dort Thierry Neuville endlich eine fehlerfreie Fahrt? „Natürlich ist es mehr als frustrierend, zweimal hintereinander einen Sieg zu verschenken“, sagte der Belgier und fügte trotzig hinzu: „Aber ich habe schon schlimmere Situationen in meiner Karriere erlebt und überstanden.“
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