Die Katze ist aus dem Sack: Der fünfmalige Weltmeister Sébastien Ogier (34) fährt 2019 wieder für Citroën. Ausschlaggebend war wohl, dass sein derzeitiges Team M-Sport nicht die geforderte zusätzliche Werksunterstützung von Ford zusichern konnte. „Für mich ist nicht das Geld, sondern die sportliche Perspektive entscheidend“, hatte Ogier immer wieder betont, der von 2013 bis 2016 vier Titel mit Volkswagen und 2017 den fünften mit M-Sport/Ford gewann. „Außerdem reizt mich die Chance, mit drei unterschiedlichen Herstellern Weltmeister zu werden.“ Er wäre erst der zweite nach Juha Kankkunen (59), dem in den 1980er und 1990er Jahren dieses Kunststück gelang.
WRC
Weltmeister Ogier kehrt zu seinen Wurzeln zurück
Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia (38) kehren damit in die Mannschaft zurück, mit der sie ihre sensationelle Karriere begannen. 2008 wurden die beiden mit Citroën Junioren-Weltmeister, 2010 gewannen sie in Portugal ihren ersten WM-Lauf für die französische Marke. Als sich die teaminterne Konkurrenz mit Superstar Sébastien Loeb (44) eskalierte und sich die Teamleitung hinter den später neunmaligen Weltmeister stellte, wechselten Ogier und Ingrassia ins neu formierte Werksteam von Volkswagen. Zusammen haben sie 43 WM-Siege erzielt.
Citroën gewann in der “Ära Loeb“ insgesamt auch acht Mal die Marken-Weltmeisterschaft. In den letzten Jahren erwies sich der C4 WRC (1,6-Liter-Turbomotor, rund 380 PS, Allrad) allerdings als wenig konkurrenzfähig. „Trotzdem bin ich vom Potenzial des Autos überzeugt“, sagt Ogier. Erster Einsatz wird die Rallye Monte Carlo Mitte Januar 2019.
Bis es soweit ist, hat Ogier aber noch drei Rallyes Zeit, seinen sechsten Titel einzufahren. Vor dem Start der Rallye Großbritannien am übernächsten Wochenende ist er nur Dritter hinter Thierry Neuville (30, Hyundai) und Ott Tänak (30, Toyota).

Von

Christian Schön