Der gebrauchte Range Rover Evoque bietet viel Stil zum günstigen Preis
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Ein englischer Gebrauchtwagen? Da rollen immer noch viele Deutsche mit den Augen. Zu Unrecht – jedenfalls beim Evoque.
Der kleinste Range Rover erregte bei seinem Verkaufsstart im Jahr 2011 viel Aufsehen. Nicht allein, weil er mit nur 4,37 Meter Länge wesentlich kleiner war als die größeren Modelle Range Rover Sport und Range Rover, sondern auch wegen seiner Linienführung. Die stammte fast 1:1 von einer Land-Rover-Messestudie namens LRX, von der damals wohl niemand erwartet hätte, dass dieses Design später an einem Serienmodell wieder auftauchen würde: schlitzartige Seitenfenster, winzige Heckscheibe, niedrige Dachlinie. Alles Merkmale, die vor rund zehn Jahren mehr als ungewöhnlich waren für einen Range Rover, der stets für vornehme Zurückhaltung stand, nicht für exaltiertes und auffälliges Aussehen. Und doch wurde der Evoque vom Start weg zu einem großen Erfolg für Land Rover. Seit 2019 gibt es die zweite Generation mit nur geringfügig vergrößerten Abmessungen.
Gebrauchtwagen mit Garantie
20.990 €
Land Rover Range Rover Evoque Pure 2.2 SD4 AHK WR Standheizung, Jahr 2014, Diesel
Diesel, 4,8 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 127 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Der kleinste Range ist anders als die großen
Eigenartig: Die Automatikbedienung mittels großem Drehregler auf der Mittelkonsole.
Doch hier geht es um das Original – die Generation 1 des Evoque. Er basiert auf der Technik des 2006 vorgestellten Land Rover Freelander 2, ist also ein Quermotor-SUV mit direktem Frontantrieb und variabel per Haldex-Kupplung angetriebenen Hinterrädern. Ganz anders also als die größeren Range Rover mit Längsmotor und echtem Permanentallrad. Die vom Freelander übernommene Technik ersparte dem Evoque weitgehend die Kinderkrankheiten. Das gilt auch für Motoren und Getriebe. Zum Evoque-Start gab es einen 2,0-Liter-Turbobenziner von Ford; schließlich war Ford zwischen 2000 und 2008 und damit in der Entwicklungsphase des Evoque Besitzer der englischen Traditionsmarke. Der zumindest in Europa weit häufiger gekaufte Diesel-Evoque hatte einen 2,2-Liter-Turbodiesel unter der Haube, der einer Kooperation von Ford und Peugeot entspringt. Beide Motoren laufen im Evoque weitgehend problemlos. Der Diesel zeigt allerdings bei acht Prozent der Leser die vor allem im Kurzstreckenbetrieb typischen Probleme mit verstopften Dieselrußfiltern, defekten Abgasrückführungsventilen und erlahmten Differenzdrucksensoren. Bei den Schaltgetriebeversionen kommt noch hinzu, dass ein offenbar schlecht passender Dichtring zwischen Motor und Kupplung seinem Zweck nicht sauber gerecht wird; Motor und Kupplung verölen, sodass Letztere durchrutscht (vier Prozent). Wegen des hohen Arbeitsaufwands mussten nicht wenige Leser über 1000 Euro für diese Reparatur zahlen.
2015 kam der neue 2.0-Turbodiesel von Land Rover; er ersetzte den 2,2-Liter-Motor von Peugeot/Ford.
Diese Probleme haben aber nur die frühen Evoque. Wesentlich besser wurde es, als Land Rover zeitgleich mit einem unauffälligen Facelift neue Technik spendierte: Der von den Briten selbst entwickelte 2,0-Liter-Turbodiesel ist öldichter als das frühere Peugeot-Aggregat. Und die neue Neunstufen-Automatik von ZF drückt den Verbrauch gegenüber der früheren Sechsstufen-Automatik von Aisin im Schnitt um rund einen halben Liter/100 km. Allerdings machte die neue Automatik im ersten Produktionsjahr (ZF baut dieses Getriebe ausschließlich in seinem US-Werk) Probleme, ruckte oder fiel ganz aus. ZF konnte das Problem aber offenbar schnell lösen; defekte Getriebe wurden auf Garantie getauscht. Ein Extra macht bei etlichen Fahrzeugen Ärger: Den schlüssellosen Zugang sollten Gebrauchtkäufer meiden. Die Zuverlässigkeit im Winter steigert das Tanken von hochwertigem Diesel. Der Kraftstofffilter erweist sich bei Kälte als Nadelöhr, lässt den Dieselfluss stocken. Mit den Werkstätten sind die Evoque-Besitzer zufrieden; 81 Prozentloben deren Arbeitsleistung. Als Preis für eine große Inspektion werden im Schnitt 680 Euro genannt. Trotz solcher Preise würden viele wieder einen Evoque nehmen: 62 Prozent sind sich da sicher – ein heutzutage ausgezeichneter Wert. Nur 13 Prozent wollen der Marke den Rücken kehren.
Bildergalerie
Gebrauchtwagen-Test Range Rover Evoque I
Fazit von Martin Braun: Englische Krankheiten? Nur selten beim Evoque, der erfreulich zuverlässig ist – vor allem mit dem neuen Dieselmotor ab Modelljahr 2015. Klare Empfehlung, weil öldichter und weniger kapriziös in puncto Dieselrußfilter. Aber teuer in Versicherung und Kauf.
Vom Start weg wurde der Range Rover Evoque zu einem großen Erfolg für Land Rover. Das war im Jahr 2011. Seit 2019 gibt es die zweite Generation mit nur geringfügig vergrößerten Abmessungen. Doch hier geht es um das Original: Die Generation 1 des Evoque im Gebrauchtwagen-Test.
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Er basiert auf der Technik des 2006 vorgestellten Land Rover Freelander 2, ist also ein Quermotor-SUV mit direktem Frontantrieb und variabel per Haldex-Kupplung angetriebenen Hinterrädern. Ganz anders also als die größeren Range Rover mit Längsmotor und echtem Permanentallrad.
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Die vom Freelander übernommene Technik ersparte dem Evoque weitgehend die Kinderkrankheiten. Das gilt auch für Motoren und Getriebe. Zum Evoque-Start gab es einen 2,0-Liter-Turbobenziner von Ford; schließlich war Ford zwischen 2000 und 2008 und damit in der Entwicklungsphase des Evoque Besitzer der englischen Traditionsmarke.
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Der zumindest in Europa weit häufiger gekaufte Diesel-Evoque hatte einen 2,2-Liter-Turbodiesel unter der Haube, der einer Kooperation von Ford und Peugeot entspringt. Beide Motoren laufen im Evoque weitgehend problemlos.
Der Diesel zeigt allerdings bei acht Prozent der Leser die vor allem im Kurzstreckenbetrieb typischen Probleme mit verstopften Dieselrußfiltern, defekten Abgasrückführungsventilen und erlahmten Differenzdrucksensoren.
Bei den Schaltgetriebeversionen kommt noch hinzu, dass ein offenbar schlecht passender Dichtring zwischen Motor und Kupplung seinem Zweck nicht sauber gerecht wird; Motor und Kupplung verölen, sodass Letztere durchrutscht. Diese Probleme haben aber nur die frühen Evoque. Wesentlich besser wurde es, ...
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... als Land Rover zeitgleich mit einem unauffälligen Facelift neue Technik spendierte: Der von den Briten selbst entwickelte 2,0-Liter-Turbodiesel ist öldichter als das frühere Peugeot-Aggregat.
Und die neue Neunstufen-Automatik von ZF drückt den Verbrauch gegenüber der früheren Sechsstufen-Automatik von Aisin im Schnitt um rund einen halben Liter/100 km. Allerdings machte die neue Automatik im ersten Produktionsjahr Probleme, ruckte oder fiel ganz aus. ZF konnte das Problem aber offenbar schnell lösen; defekte Getriebe wurden auf Garantie getauscht.
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Eigenartig: Die Automatikbedienung mittels großem Drehregler auf der Mittelkonsole. Ein Extra macht bei etlichen Fahrzeugen Ärger: Den schlüssellosen Zugang sollten Gebrauchtkäufer meiden.
Die Zuverlässigkeit im Winter steigert das Tanken von hochwertigem Diesel. Der Kraftstofffilter erweist sich bei Kälte als Nadelöhr, lässt den Dieselfluss stocken.
Fazit: Englische Krankheiten? Nur selten beim Evoque, der erfreulich zuverlässig ist – vor allem mit dem neuen Dieselmotor ab Modelljahr 2015. Klare Empfehlung, weil öldichter und weniger kapriziös in puncto Dieselrußfilter. Aber teuer in Versicherung und Kauf.
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Hier kommen noch zwei Alternativen zum Range Rover Evoque: 1. Der Mini Countryman I. Diese erste Generation gab es von 2010 bis 2017, produziert in Österreich. Der Mini wird rund 15 Prozent günstiger gehandelt als der Evoque 1.
2. Nissan Juke I: Ein Allrad-Exote und zwischen 2013 und 2019 nur mit 1.6-Turbobenziner (190 oder 214 PS) angeboten. Satte 50 Prozent billiger als ein RR Evoque Benziner.