Wenn die sonst so sachlich-nüchtern berichtende Polizei vom "heiligen Geist" und einem "Wink von oben" spricht, dann muss wirklich etwas Außergewöhnliches passiert sein. Tatsächlich hat es schicksalhafte Züge, was dem Fahrer eines Renault Twingo am 21. Mai 2019 im Landkreis Viersen (NRW) passiert ist: Der Mann raste mit 54 km/h durch eine Tempo-30-Zone – und wurde von einer Radarfalle geblitzt. Das hätte im Normalfall ein Bußgeld von mehr als 100 Euro bedeutet, wenn ihm diese Fahrt nachzuweisen wäre. Denn genau im Moment des Blitzes flog eine Taube vor das Gesicht des Rasers – und machte ihn damit unkenntlich.

Glück für den Raser – und für die Taube

Unglaubliches Glück also für den Twingo-Raser, aber auch die Taube kam glimpflich davon. Sie entkam nicht nur einer Kollision mit der Windschutzscheibe, sondern auch einer Strafe. Wie die Polizei augenzwinkernd mitteilte, "hätte die heilige Taube auch ein Bußgeld verdient", immerhin sei sie doch auch zu schnell unterwegs gewesen. "Da wir aber nicht wissen, an welchem Ort sie pünktlich zu Pfingsten sein muss, lassen wir auch hier Gnade vor Recht walten." Geradezu ehrfürchtig sinniert die Polizei in ihrem Bericht weiter: "Der Heilige Geist mag sich etwas dabei gedacht haben, als er sein Sinnbild am 21. Mai an exponierter Stelle platzierte. Wir haben das Zeichen verstanden und lassen den Raser dieses Mal in Frieden. Allerdings verbinden wir damit die Hoffnung, dass der behütete Raser diesen 'Wink von oben' ebenso versteht und zukünftig angemessen fährt."

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Radar, Laser, Lichtschranke: So blitzt die Polizei
Laser und Lichtschranke: So blitzt die Polizei
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Kamera
Laser und Lichtschranke: So blitzt die Polizei

Von

Julian Rabe