Eigentlich müsste der Zoe nach zwei Jahren 200.000 Kilometer runter haben, so beliebt war er. Aber leider nur für Kurzstrecken. Mal schnell was erledigen, Termine in der Stadt – dann war der Stromer die erste Wahl. Das spult natürlich keine Meilen auf den Tacho. Aber genau so ergibt der elektrische Franzose Sinn. Zudem macht er Spaß: in knapp vier Sekunden auf 50 km/h – kein Sportwagenwert, schafft aber beim Ampelstart Respekt bei den überraschten Jungs mit dem dicken Auspuff. Ganz unspektakulär, ohne Röhren und Räderscharren. Daran kann man sich schnell gewöhnen.
Mehr zum Thema: Die Dauertest-Rangliste

Die Werkstatt sehen Zoe-Fahrer erfreulich selten

Renault Zoe
Finger weg: Die E-Zentrale des Renault Zoe ist nur was für den Fachmann.
Und sonst? Nehmen wir das Lieblingsthema von Kollege Berend Sanders: die Reichweite. Bei Testbeginn packte unser E-Auto unter idealen Bedingungen knapp 200 Kilometer, selbst im Winter waren rund 130 drin. Damit kommen die meisten Autonutzer für den täglichen Einsatz sicher hin. Die Reichweitenangst fährt nicht täglich mit. Nach zwei Jahren messen wir noch 175 Kilometer. Das passt zur Alterung der Batterien. Der Werkstatt-Tester verkündet noch 91 Prozent Kapazität. Apropos Werkstatt. Damit haben Zoe-Fahrer nicht viel zu tun: Einmal jährlich zum Service, dabei fällt kaum mehr an als eine intensive Durchsicht. Nach knapp 25.000 Kilometern sind die Bremsen erwartungsgemäß noch gut, neue Reifen auch nicht fällig. Hier schont der Zoe das Konto.

Das Thema Geld vermiest dem Zoe die Bilanz

Richtig ins Geld geht die Batteriemiete. 89 Euro im Monat macht 2136 Euro für 24 Monate – dafür least man ganze Autos. Und natürlich ist er selbst mit Kaufprämie für Privatnutzer noch zu teuer. Zudem bleibt die bange Frage: Wer kauft ein gebrauchtes E-Auto? Schwacke kalkuliert unseren Zoe auf 15.350 Euro. Aber zahlt das jemand? In der Bildergalerie erfahren Sie, was während der Zeit mit dem Renault Zoe aufgefallen ist.

Bildergalerie

Renault Zoe
Renault Zoe
Renault Zoe
Kamera
Renault Zoe im Dauertest

Mehr zum Thema:

Fazit

von

Manfred Klangwald
Die Kollegen fragen schon besorgt, wann der Zoe die Redaktion verlässt. Ein weiteres Indiz für seine Beliebtheit. Nach zwei Jahren unter Strom bleibt die Erkenntnis, dass im städtischen Umfeld meist ein kleines Auto reicht. Und dass E-Betrieb Spaß macht, ganz nebenbei sogar entschleunigt. Der Zoe ist technisch problemlos, zuverlässig. Es hapert indes noch an der Ladeinfrastruktur. Und der Preis ist längst nicht heiß.

Von

Manfred Klangwald