E-Auto-Förderung: 2023, Kaufprämie, Umweltbonus, Plug-in-Hybride
Förderung für E-Autos: Warum Sie sich bei der Prämie beeilen sollten

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Die Förderung von Elektroautos durch Staat und Hersteller ist 2023 gesunken – und sie wird weiter sinken. Doch die Nachfrage bleibt, der Fördertopf leert sich schnell. Zu schnell? Alle Infos zum Umweltbonus – so kriegen Sie ihn!
Bild: AUTO BILD Montage / DPA
Inhaltsverzeichnis
- Wann ist das Fördergeld für E-Autos alle?
- Was geschah 2023 mit der E-Auto-Förderung?
- Werden wieder mehr E-Autos verkauft?
- Elektro-Neuzulassungen im April 2023
- Wie groß war der Boom bei E-Autos 2022?
- Welche Hersteller garantieren die volle Förderung länger?
- Wie hoch ist die E-Auto-Förderung 2023?
- Was gilt beim Fahrzeug-Leasing?
- Gibt es weiter eine Verdienstmöglichkeit durch die THG-Quote?
- Wird der E-Auto-Markt ohne Förderung einbrechen?
- Die wichtigsten Regeln zur Förderung
- Wie viele Elektrofahrzeuge wurden bis Ende 2022 gefördert?
Heißt: Nach einem Drittel des Jahres waren knapp zwei Drittel des staatlichen Fördergelds weg. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wäre der Topf also im Juli 2023 aufgebraucht! Erst für 2024 sind noch mal 1,3 Milliarden Euro im Haushaltsbudget eingeplant – die absehbar letzten staatlichen Gelder für die Kaufförderung von E-Autos.
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Die Nachfrage nach Elektromobilität und damit nach der Kaufprämie (wird von den Herstellern noch mal um die Hälfte erhöht) hat mittlerweile wieder angezogen. Im ersten Monat des Jahres 2023 war sie noch rapide auf 9926 gesunken, nachdem im Januar die Förderung von E-Autos beim Kauf reduziert und der Umweltbonus für Plug-in-Hybride (PHEV) sogar ganz weggefallen war (die neue Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundeswirtschaftsministeriums gilt seit dem 9. Dezember 2022). Im Dezember 2022 waren es noch 228.982 Anträge – schließlich wollten alle noch die höhere Prämie kassieren.
Inzwischen steigt die Kurve wieder merklich an: Im April gab es laut BAFA 23.846 Anträge auf Umweltbonus, 23.761 davon für reine E-Autos. Das waren zwar gut 5000 weniger als im März (29.065), aber immer noch 1965 mehr als im Vorjahresmonat. In der Bilanz tauchen neben zwei Brennstoffzellenfahrzeugen auch noch 83 PHEV auf – offenbar Nachzügler mit unbearbeiteten Anträgen von Ende 2022.

Auch der Neuwagenkauf eines Opel Astra Plug-in-Hybrid wird ab 2023 nicht mehr mit dem Umweltbonus gefördert.
Bild: Opel Automobile GmbH
Mit der angekündigten Kürzung der E-Auto-Förderung zum Jahresende 2022 kam im Dezember ein wahrer Elektro-Boom: Mit 104.325 rein elektrischen Pkw wurden mehr Autos neu zugelassen als Benzin- (64.525) und Dieselfahrzeuge (33.925) zusammen! Der Grund: Wie erwähnt, gab's letztmalig den hohen Umweltbonus von bis zu 9000 Euro – 6000 Euro vom Staat und 3000 vom Hersteller. Da für jeden Förderantrag die Zulassung des Fahrzeugs vorliegen muss, drängte also die Zeit. Auf Jahressicht 2022 wurden fast so viele reine E-Autos verkauft (470.559) wie Diesel (472.274).
Wer sich jetzt für ein neues E-Auto interessiert, muss sich also auf eine geringere Förderung durch die Elektro-Kaufprämie einstellen. Manche Hersteller garantieren immerhin die jetzige Prämie aus eigenen Stücken etwas länger. So versprechen beispielsweise Renault für den Megane E-Tech Electric (bei Bestellung bis Ende Juni) oder Dacia für den Spring (bei Online-Bestellung bis Ende Juni) knapp 7200 Euro Unterstützung.
Wie der Umweltbonus für 2023 ausfällt
Seit 2023 gelten folgende Subventionsregeln: E-Autos bis 40.000 Euro netto werden statt wie bisher mit 6000 nur noch mit 4500 Euro vom Staat bezuschusst. Bei einem Nettolistenpreis von über 40.000 bis 65.000 Euro sind es nur noch 3000 Euro. Der Herstellerzuschuss sinkt entsprechend auf die Hälfte (2250 Euro/1500 Euro).
Ab dem 1. September 2023 können nur noch Privatleute einen Antrag stellen. Während die Förderung von Plug-in-Hybriden am 1. Januar 2023 entfiel, bleiben Steuervorteile von Elektroautos bei der Dienstwagen-Regelung dagegen erhalten, sie liegen bei 0,25 Prozent vom Kaufpreis pro Monat.
Wie findige E-Auto-Käufer von der Kaufprämie profitierten
Einer neuen Untersuchung zufolge deuten die Zulassungszahlen von E-Autos in Deutschland auf massiven Missbrauch und auf abgeschöpfte Subventionen hin. So errechnete das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, dass ein erheblicher Anteil der neu zugelassenen Elektroautos nach nur wenigen Monaten gewinnbringend ins Ausland verkauft wurde.

Die E-Auto Förderung kann man zum Beispiel für den VW ID.3 beantragen – jetzt gibt's allerdings weniger Geld.
Bild: Volkswagen AG
Laut offiziellen Zahlen wurden vergangenes Jahr in Deutschland 470.559 vollelektrische Autos neu zugelassen. Der Fahrzeugbestand stieg 2022 aber nur um 394.549 Autos. Das heißt: 76.010 E-Autos fahren inzwischen im Ausland, das wären 16,2 Prozent der 2022 neu zugelassenen Fahrzeuge. Mit anderen Worten: Legale Tricks verschlingen Steuergelder in dreistelliger Millionenhöhe.
Wie die Förderung 2024 weiter sinkt
Ab dem 1. Januar 2024 dürfen förderfähige Elektroautos maximal 45.000 Euro netto kosten. Der Bundesanteil beträgt dann 3000 Euro, der Herstellerzuschuss entsprechend 1500 Euro. Der Kreis der Antragsberechtigten bleibt auf Privatpersonen beschränkt.
Elektro-Kaufprämie 2023 und 2024*
Fahrzeugtyp
Bundesanteil seit 01.01.2023
Herstelleranteil (netto) seit 01.01.2023
Gesamt (netto) seit 01.01.2023
Geplanter Bundesanteil ab 01.01.2024
Herstelleranteil (netto) ab 01.01.2024
Gesamt (netto) ab 01.01.2024
Elektroauto (BEV) bis 40.000 Euro Netto-Listenpreis
Elektroauto (BEV) 40.000 bis 65.000 Euro Netto-Listenpreis
Elektroauto (BEV) bis 45.000 Euro Netto-Listenpreis ab 01.01.2024
Plug-in-Hybrid
Können gebrauchte E-Autos gefördert werden?
Junge gebrauchte Elektroautos können nach wie vor die Umweltprämie kassieren. Voraussetzungen: Der Wagen ist noch nicht mehr als 15.000 Kilometer gelaufen und wurde noch nicht gefördert. Die Förderung beträgt insgesamt 4500 Euro für E-Autos bis 65.000 Euro. Die bisherige Beschränkung, junge Gebrauchtfahrzeuge nur bei Anmeldung auf den Zweithalter zu fördern, ist mit der neuen Richtlinie 2023 weggefallen. Das Fahrzeug muss bei einem Händler erworben sein, der unter eigenem Namen eine Rechnung ausstellt.
Den Umweltbonus gibt es fürs private wie auch fürs gewerbliche Leasing. Allerdings wird der Betrag nach der Laufzeit gestaffelt (siehe Tabelle). Dabei muss der Kunde für den Anteil des Bundes erst mit einer Sonderzahlung in Vorleistung treten. Diese lässt er sich mit dem Prämienantrag beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) später erstatten.
So werden E-Autos bei Leasing gefördert
Fahrzeugtyp
Staatlicher Anteil Netto-Listenpreis bis 40.000 Euro
Herstelleranteil
Staatlicher Anteil Netto-Listenpreis 40.000 bis 65.000 Euro
Herstelleranteil
Leasing Neuwagen ab 24 Monate
Leasing Neuwagen ab 12 bis 23 Monate
Leasing junger Gebrauchter ab 24 Monate
Leasing junger Gebrauchter 12 bis 23 Monate
Beim Antrag werden folgende Dokumente benötigt: der Leasingvertrag, die verbindliche Bestellung, die Kalkulation der Leasingrate, die Zulassungsbescheinigung Teil II und das Nachweispaket bei Gebrauchtwagen. Gewerbetreibende können den Bundesanteil auch direkt an den Händler abtreten, das Formular gibt es hier.
Verdienstmöglichkeit durch THG-Quote
Ein klein wenig Trost könnte E-Auto-Interessenten eine Zuverdienstmöglichkeit bringen, die seit Jahresbeginn 2022 existiert: die THG-Prämie. Hintergrund ist die gesetzlich festgelegte Treibhausgasquote (THG-Quote) für Unternehmen.

Die THG-Prämie kann Geld bringen, sowohl für E-Autos als auch für (öffentlich zugängliche) Wallboxen.
Bild: AUTO BILD MONTAGE
Wallbox / Roman Rätzke
Dank des Handels mit Emissionszertifikaten ist für den Besitz eines umweltfreundlichen Elektroautos ein Zuschuss von mehreren Hundert Euro drin – pro Jahr. Es lohnt sich also, sich alle Infos zur THG-Prämie genauer anzuschauen und die besten Anbieter zu checken.
Kombination mit anderen Förderprogrammen
Käufer von Elektroautos können eine doppelte Förderung beantragen, denn sie dürfen Förderprogramme von Bund UND Ländern gleichzeitig in Anspruch nehmen, beispielsweise zur Umrüstung von Taxis, Mietwagen, Carsharingautos oder kommunalen Fahrzeugen. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Fördermittelgeber eine Verwaltungsvereinbarung mit dem Bundeswirtschaftsministerium abgeschlossen hat. Diese legt fest, wie die Förderprogramme ineinandergreifen und stellt sicher, dass die haushalts- und beihilferechtlichen Vorgaben eingehalten werden.
Am 1. Januar 2023 waren folgende Förderprogramme mit dem Umweltbonus kombinierbar: Sofortprogramm Saubere Luft (zuständig: Bundesumweltministerium/BMUV) – Flottenaustauschprogramm Sozial und Mobil (BMUV) – Förderrichtlinie Elektromobilität (Bundesverkehrsministerium/BMDV) – Förderrichtlinie Markthochlauf NIP2 (BMDV) – Klimaschutzoffensive für den Mittelstand (Kreditanstalt für Wiederaufbau/KfW) – Investitionskredit Nachhaltige Mobilität für Kommunen und Unternehmen (KfW) – Wirtschaftsnahe Elektromobilität – WELMO (Land Berlin) – Klimaschutzförderrichtlinie Unternehmen (Mecklenburg-Vorpommern) – BW-e-Gutschein (Baden-Württemberg) – Taxiladekonzept für Elektrotaxis im öffentlichen Raum TALAKO (Stadt Köln). Die Liste gibt es auch beim BAFA.
Wann ist die Kaufprämie aufgebraucht?
Insgesamt ist bei der Kaufprämie zur Förderung von Elektromobilität in Deutschland wie erwähnt ein Ende abzusehen, denn der Fördertopf wird nicht wieder aufgefüllt, wenn er leer ist. Doch wann ist das der Fall?

Finanzminister Christian Lindner (FDP) verteidigte die schrittweise Abschaffung der Kaufprämie für Elektrofahrzeuge.
Bild: DPA
Zuletzt stellte Finanzminister Christian Lindner (FDP) für den Umweltbonus letztmalig neue Mittel in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Hinzu kamen 0,9 Milliarden Euro an nicht verausgabten Altmitteln, sodass der Fördertopf auf insgesamt 3,4 Milliarden Euro gedeckelt ist. Sobald diese Mittel erschöpft sind, läuft die Kaufprämie aus. Nach genaueren Angaben des Wirtschaftsministeriums sieht der Haushaltsplan 2,1 Milliarden Euro für 2023 und 1,3 Milliarden Euro für 2024 vor.
Nach Expertenansicht dürfte dann der Markt für kleine und kompakte Elektroautos zusammenbrechen. Angesichts der Inflation werde niemand für einen batterieelektrischen Kleinwagen 35.000 Euro bezahlen. Im Luxus-Segment der E-Autos seien die Kunden hingegen weniger preisempfindlich und zahlten die Listenpreise aus eigener Tasche.
Einer CAR-Untersuchung zufolge waren die 15 beliebtesten E-Autos im August 2022 laut Listenpreis 14,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, was im Schnitt eine Preissteigerung um 5385 Euro bedeutete. Bei den meistverkauften Verbrennern stiegen die Preise nur um 12,5 Prozent.
Auch eine neue Dataforce-Analyse sagt voraus, dass die Förderbeschränkungen den Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland hemmen werden. Die Experten korrigierten ihre Prognose aus dem Mai 2022 nach unten – fürs Jahr 2024 rechnen sie in Deutschland mit rund 360.000 weniger E-Auto-Neuzulassungen als erwartet. Die Bestandsschwelle von zwei Millionen zugelassenen elektrischen Pkw werde erst 2025 überschritten. Immerhin: Im Boom-Monat Dezember 2022 wurde die Marke von einer Million E-Autos erreicht.
Alle Infos zur Elektro-Kaufprämie
Wie hoch ist der Umweltbonus für Elektroautos?
Der Umweltbonus 2023 beträgt bis zu 6750 Euro (4500 Euro vom Bund, 2250 Euro vom Hersteller) bei Kauf oder Leasing eines reinen E-Autos (BEV) oder eines Brennstoffzellenfahrzeugs mit einem Netto-Listenneupreis von bis zu 40.000 Euro. Für Elektro- oder Brennstoffzellenautos bis 65.000 Euro Nettopreis liegt der Zuschuss bei 4500 Euro (3000/1500 Euro). Es gilt jeweils der Preis des Basismodells.
Der Herstelleranteil wird frühzeitig vom Nettopreis abgezogen, sodass private Autokäufer auch noch Mehrwertsteuer (19 Prozent) sparen. Bei einem Herstellerzuschuss von 2250 Euro sind dies 427,50 Euro (2250 Euro x 0,19).
Plug-in-Hybride (PHEV; mit Elektro- und Verbrennungsmotor) werden seit 2023 nicht mehr gefördert.
Was muss man für den Antrag auf Kaufprämie wissen?
Anträge auf Förderung können nur online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden. Der Schriftweg steht nicht zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen, Körperschaften und Vereine, auf die ein Neufahrzeug zugelassen wird.
Für die Bewilligung der Förderung maßgeblich ist die Zulassung des Fahrzeugs. Der Antrag muss binnen eines Jahres nach Erstzulassung gestellt werden.
Das Neufahrzeug muss zum ersten Mal zugelassen sein. Die erste Zulassung eines jungen gebrauchten Fahrzeugs darf nicht länger als ein Jahr zurückliegen, beim Antrag darf eine Laufleistung von 15.000 km nicht überschritten sein.
Um in den Genuss der Kaufprämie zu kommen, muss man ein E-Auto mindestens zwölf Monate halten. Beim vorzeitigen Verkauf ist das BAFA unverzüglich zu informieren.
Das Fahrzeug darf nachweislich noch nicht durch den Umweltbonus oder eine vergleichbare staatliche Förderung in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union gefördert worden sein.
Welche Elektroautomodelle werden gefördert?
Eine Liste der förderfähigen Elektromodelle gibt es beim BAFA.
Förderung, Kaufprämie, Umweltbonus oder Innovationsprämie?
Die Gesamtsumme der Förderung wird Umweltbonus oder auch Elektro-Kaufprämie genannt. Sie besteht aus einem staatlichen und einem Hersteller-Anteil. Der Betrag, mit dem der Staat seit Juni 2020 seinen Anteil verdoppelt, heißt Innovationsprämie.
Laut vorläufiger Bilanz des zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden 2022 rund 640.000 Förderanträge gestellt, fast vollzählig für E-Autos und Plug-in-Hybride. Auch die gezahlte Summe war hoch wie nie: rund 3,2 Milliarden Euro. In 2021 waren es rund 625.000 (3,1 Milliarden Euro) und in 2020 rund 255.000 (652 Millionen Euro).
Seit Start des Programms in 2016 wurden rund 1,866 Millionen Anträge für klimafreundliche Fahrzeuge gestellt und rund 7,5 Milliarden Euro an Fördermitteln ausgezahlt. Knapp drei Fünftel der Fahrzeuge waren Elektroautos, fast der gesamte Rest Plug-in-Hybride.
Mit Material von AFP, dpa und Reuters
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