Mit Septemberbeginn änderte sich die Förderrichtlinie für E-Autos in Deutschland – und zwar vor dem Hintergrund steigender Neuzulassungszahlen. Jedes fünfte im Juli 2023 hierzulande neu angemeldete Auto ist batterieelektrisch angetrieben. Genau 48.682 bedeuten einen starken Marktanteil von 20 Prozent – und ein Plus von 68,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Wie viele Anträge auf E-Auto-Förderung wurden gestellt? Im Allgemeinen läuft diese Zahl parallel zur Zahl der Neuzulassungen. So auch im Juli: Im ersten Monat des zweiten Halbjahres gingen 46.521 Förderanträge für rein elektrische Fahrzeuge beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein.

Die besten bei Carwow erhältlichen E-Autos

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Ersparnis bei carwow.de: bis zu 22.152,00 EUR
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Also ein Elektro-Boom in Deutschland? Nur zum Teil. Vielmehr resultieren die erhöhten Zulassungszahlen aus dem Abarbeiten von Auftragsbeständen und kürzeren Lieferzeiten für E-Autos nach Ende der Chipkrise. Die Nachfrage nach E-Autos liegt nach Angaben des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) aktuell um mehr als ein Drittel unter dem Vorjahr.

So hoch ist die Förderung von Elektroautos aktuell

Wie viel Umweltbonus es 2023 gibt

Dies sind die Regeln: E-Autos bis 40.000 Euro netto werden mit 4500 Euro vom Staat bezuschusst. Bei einem Nettolistenpreis von über 40.000 bis 65.000 Euro sind es 3000 Euro. Der Herstellerzuschuss sinkt entsprechend auf die Hälfte (2250 Euro/1500 Euro).

Wie die E-Auto-Förderung 2024 sinkt

Ab dem 1. Januar 2024 dürfen förderfähige Elektroautos maximal 45.000 Euro netto kosten. Der Bundesanteil beträgt dann 3000 Euro, der Herstellerzuschuss entsprechend 1500 Euro. Der Kreis der Antragsberechtigten bleibt auf Privatpersonen beschränkt.

Elektro-Kaufprämie 2023 und 2024*

Elektro-Kaufprämie 2023 und 2024*
Elektroauto (BEV)
bis 40.000 Euro
4500 Euro**
2250 Euro**
6750 Euro**
Elektroauto (BEV)
40.000 bis 65.000 Euro
3000 Euro**
1500 Euro**
4500 Euro**
Elektroauto (BEV)
bis 45.000 Euro ab 01.01.2024
3000 Euro***
1500 Euro***
4500 Euro***
Plug-in-Hybrid
Keine Förderung
Keine Förderung
Keine Förderung
Keine Förderung
Keine Förderung
Keine Förderung

Wie raffinierte E-Auto-Käufer von der Kaufprämie profitierten

Einer neuen Untersuchung zufolge deuten die Zulassungszahlen von E-Autos in Deutschland auf massiven Missbrauch und auf abgeschöpfte Subventionen hin. So errechnete das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach, dass ein erheblicher Anteil der neu zugelassenen Elektroautos nach nur wenigen Monaten gewinnbringend ins Ausland verkauft wurde.
Hyundai Kona Elektro
Die E-Auto-Förderung kann man zum Beispiel für den Hyundai Kona Elektro beantragen.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Laut offiziellen Zahlen wurden vergangenes Jahr in Deutschland 470.559 vollelektrische Autos neu zugelassen. Der Fahrzeugbestand stieg 2022 aber nur um 394.549 Autos. Das heißt: 76.010 E-Autos fahren inzwischen im Ausland, das wären 16,2 Prozent der 2022 neu zugelassenen Fahrzeuge. Mit anderen Worten: Legale Tricks verschlingen Steuergelder in dreistelliger Millionenhöhe.

Gibt es Förderung für Plug-in-Hybride?

Ein Grund dafür: die reduzierte Förderung djurch den Bund. Seit Jahresbeginn werden Plug-in-Hybride nicht mehr gefördert, reine E-Autos dagegen schon. Der Steuervorteil bei der Dienstwagen-Regelung bleibt immerhin erhalten: 0,25 Prozent vom Kaufpreis/Monat werden bei E-Autos als geldwerter Vorteil angesetzt (Plug-ins 0,5 Prozent, Verbrenner 1,0 Prozent).
Im August dürfte weitere Bewegung in den Markt kommen, fallen doch mit dem abgelaufenen Monats gewerbliche Zulassungen, sprich: Firmenwagen, aus der Förderung. Mit den genauen Zahlen wird Anfang September gerechnet.

Wie sich die Förderbedingungen ab September 2023 verändern

Die nächste Änderung tritt nun zum 1. September 2023 ein: Ab sofort sind nur noch Privatpersonen antragsberechtigt. Das Förder-Aus betrifft nicht nur Unternehmen, sondern auch Selbständige, Stiftungen, Körperschaften und Vereine. Auch Arztpraxen, Rechtsanwaltskanzleien, Architekturbüros und sonstige freiberufliche Einrichtungen sind dann von der Förderung ausgeschlossen.
Folglich rechnet Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut in Duisburg ab September mit einem "von der Bundespolitik verursachten Preisschock bei E-Autos“ – und einer stärkeren Zurückhaltung privater Autokäufer vor dem weiteren geplanten Absinken der Kaufprämie ab 2024.

Wer bekommt ab September 2023 den Umweltbonus?

Kreis der Antragsberechtigten

"Ab dem 1. September 2023 sind ausschließlich Privatpersonen dazu berechtigt, einen Antrag zu stellen. Dabei muss die antragstellende Person sowohl Fahrzeughalterin/ Fahrzeughalter als auch Käuferin/ Käufer bzw. Leasingnehmerin/ Leasingnehmer sein. Anträge für mittels gewerblichen Leasings oder Mitarbeiterleasings erworbene Fahrzeuge sind somit ab dem 1. September 2023 nicht mehr zulässig.
Eine Privatperson im Sinne der Förderrichtlinie ist eine natürliche Person, die ein Elektrofahrzeug für ausschließlich private Zwecke erwirbt. Im Falle eines gewerblichen Leasings liegt somit keine Zulassung auf eine Privatperson und daher auch keine Antragsberechtigung vor. Zudem darf das Fahrzeug auch bei Privatleasing weder gewerblichen noch selbständigen beruflichen Tätigkeiten zuzurechnen sein.
Daher sind Arztpraxen, Rechtsanwaltskanzleien, Architekturbüros und sonstige freiberufliche Einrichtungen ab dem 1. September 2023 ebenfalls nicht mehr antragsberechtigt. Aber auch gemeinnützige Organisationen, wie eingetragene Vereine, Stiftungen, Körperschaften und Unternehmen mit kommunaler Beteiligung oder andere gemeinnützige Investoren fallen damit aus der Antragsberechtigung heraus."
Quelle: BAFA

Wie groß ist der Fördertopf für E-Autos?

Laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden von den vorgesehenen 2,1 Milliarden Euro Fördermitteln für 2023 bis zum Halbjahreswechsel bereits 1,72 Milliarden Euro ausgezahlt. Allerdings gilt es auch hier, genauer hinzuschauen: Denn ein großer Teil resultiert aus Anträgen aus dem alten Jahr. So war im Dezember 2022, bevor die Kaufprämie zum neuen Jahr reduziert wurde, noch die Rekordzahl von 228.982 Anträgen (auch für inzwischen nicht mehr geförderte Plug-in-Hybride) gestellt worden.
VW ID.3 Produktion
Die Produktion von E-Autos in Deutschland läuft wieder zügiger, die Lieferzeiten werden kürzer.
Bild: Volkswagen AG
Wie das BAFA auf AUTO BILD-Nachfrage mitteilte, gingen im ersten Halbjahr rund 147.000 neue Anträge für den Umweltbonus ein. Davon entfielen gut 80 Prozent auf den höheren staatlichen Fördersatz von 4500 Euro (plus 2250 Euro vom Hersteller), nur etwa jeder fünfte Antrag wurde mit 3000 Euro bewilligt. Unterm Strich stammte nur rund ein Drittel (knapp 630 Millionen Euro) der in 2023 ausgezahlten 1,72 Milliarden Euro auf Anträge aus dem laufenden Jahr, der größere Teil waren ältere Anträge.

Wann ist das Fördergeld für E-Autos alle?

Grob gerechnet bot der Bund 2023 im Schnitt 100 Millionen Euro pro Monat für die E-Auto-Förderung auf. Bleibt es dabei, würde der aufgestockt Fördertopf für alle Anträge ausreichen, sofern sich an den aktuellen Zahlen nichts ändert. Allerdings weiß niemand genau, wie schnell die Förderbänder der Elektroautobauer weiter laufen werden. Aktuell sinkt die Nachfrage nach Neuwagen aller Art in Deutschland, doch versuchen (auch deutsche) Hersteller diese durch erhöhte Rabatte wieder anzufachen.
Unklar ist, welche Antriebe die Autokäufer im letzten Quartal 2023 ins Auge fassen. Bei einem Elektro-Boom, beispielweise weil die Förderung 2024 weiter eingeschränkt wird, könnte der Fördertopf noch vor Jahresende leer sein.
Wer also auf der sicheren Seite sein möchte, sollte mit dem E-Auto-Kauf nicht mehr lange warten. Doch auch Zögerliche schauen (vorerst) nicht in die Röhre: Denn nach Auskunft des BAFA wird im Notfall das Budget für 2024 von 1,3 Milliarden Euro belastet. Heißt: Wer zu spät den Antrag stellt, bekommt bei Bewilligung auch sein Geld – nur eben erst im neuen Jahr, sofern dann noch Geld da ist.
Nach aktueller Planung läuft die Förderung der Elektromobilität in Deutschland Ende 2024 aus, denn der Fördertopf wird nicht wieder aufgefüllt, wenn er leer ist.

Welche Hersteller garantieren die volle Förderung?

Hinzu kommt: Manche Hersteller garantieren die jetzige Prämie aus eigenen Stücken etwas länger. Renault garantiert bei privaten Kaufanträgen bis Ende August 2023 für seine batterieelektrische Pkw-Modelle Megane E-Tech Electric, Kangoo E-Tech Electric, Twingo E-Tech Electric und Zoe E-Tech Electric weiterhin die Auszahlung der vollen Innovationsprämie in Höhe von bis zu 7200 Euro. Dacia garantiert für alle online bestellten Spring ebenfalls bis Ende August eine Summe von 7178 Euro.
Dacia Spring Electric 45
Einige Hersteller, so wie Dacia für den Spring, garantieren ihren Kunden die volle Prämie bis zu einem gewissen Datum.
Bild: Roman Rätzke / AUTO BILD
VW gibt eine Garantie über die volle aktuelle Elektro-Kaufprämie in Höhe von 6750 Euro für seine elektrische ID-Familie (ID.3, ID.4, ID.5, ID.Buzz) ab. Wer bis Ende August 2023 ein Modell bestellt, bekommt sein Fahrzeug noch in diesem Jahr ausgeliefert. Tesla gewährt Gewerbekunden bis zum 31. August 2023 zusätzlich zum Herstelleranteil eine "Tesla Innovationsprämie" in Höhe von 2250 Euro netto. Auch Hyundai garantierte Privatkunden bei Bestellung eines Ioniq 5 oder Ioniq 6 lange Zeit bei allen teilnehmenden Händlern die derzeit geltende BAFA-Förderung, doch lief diese Aktion am 31. Juli 2023 aus.

Wie groß war der Boom bei E-Autos 2022?

Durch die vollzogene Kürzung der E-Auto-Förderung kam es im Dezember 2022 zu einem Elektro-Boom: Mit 104.325 Einheiten wurden mehr rein elektrische Pkw neu zugelassen als Benzin- (64.525) und Dieselfahrzeuge (33.925) zusammen! Der Grund: Letztmalig gab's den hohen Umweltbonus von bis zu 9000 Euro – 6000 Euro vom Staat und 3000 Euro vom Hersteller. Da für jeden Förderantrag die Zulassung des Fahrzeugs vorliegen muss, drängte also die Zeit. Auf Jahressicht 2022 wurden fast so viele reine E-Autos verkauft (470.559) wie Diesel (472.274).

Können gebrauchte E-Autos gefördert werden?

Junge gebrauchte Elektroautos können nach wie vor die Umweltprämie kassieren. Voraussetzungen: Der Wagen ist noch nicht mehr als 15.000 Kilometer gelaufen und wurde noch nicht gefördert. Die Förderung beträgt insgesamt 4500 Euro für E-Autos bis 65.000 Euro. Die bisherige Beschränkung, junge Gebrauchtfahrzeuge nur bei Anmeldung auf den Zweithalter zu fördern, ist mit der neuen Richtlinie 2023 weggefallen. Das Fahrzeug muss bei einem Händler erworben sein, der unter eigenem Namen eine Rechnung ausstellt.

Welche Förderung gibt es fürs Fahrzeug-Leasing?

Den Umweltbonus gibt es fürs private wie auch fürs gewerbliche Leasing. Allerdings wird der Betrag nach der Laufzeit gestaffelt (siehe Tabelle). Dabei muss der Kunde für den Anteil des Bundes erst mit einer Sonderzahlung in Vorleistung treten. Diese lässt er sich mit dem Prämienantrag beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) später erstatten.

So werden E-Autos beim Leasing gefördert

So werden E-Autos beim Leasing gefördert
Leasing Neuwagen ab 24 Monate
4500 Euro
2250 Euro
3000 Euro
1500 Euro
Leasing Neuwagen ab 12 bis 23 Monate
2250 Euro
1125 Euro
1500 Euro
750 Euro
Leasing junger Gebrauchter ab 24 Monate
3000 Euro
1500 Euro
3000 Euro
1500 Euro
Leasing junger Gebrauchter 12 bis 23 Monate
1500 Euro
750 Euro
1500 Euro
750 Euro

Beim Antrag werden folgende Dokumente benötigt: der Leasingvertrag, die verbindliche Bestellung, die Kalkulation der Leasingrate, die Zulassungsbescheinigung Teil II und das Nachweispaket bei Gebrauchtwagen. Gewerbetreibende können den Bundesanteil auch direkt an den Händler abtreten, das Formular gibt es hier.

Gibt es weitere Förder- und Verdienstmöglichkeiten?

Verdienstmöglichkeit durch THG-Quote

Einen kleinen Zuverdienst bietet die THG-Prämie. Hintergrund ist die gesetzlich festgelegte Treibhausgasquote (THG-Quote) für Unternehmen.
THG Prämie für Wallboxen
Die THG-Prämie kann Geld bringen, sowohl für E-Autos als auch für (öffentlich zugängliche) Wallboxen.
Bild: AUTO BILD MONTAGE Wallbox / Roman Rätzke
Dank des Handels mit Emissionszertifikaten ist für den Besitz eines umweltfreundlichen Elektroautos ein Zuschuss von mehreren Hundert Euro drin – pro Jahr. Es lohnt sich also, sich alle Infos zur THG-Prämie genauer anzuschauen und die besten Anbieter zu checken.
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Kombination mit anderen Förderprogrammen

Käufer von Elektroautos können eine doppelte Förderung beantragen, denn sie dürfen Förderprogramme von Bund UND Ländern gleichzeitig in Anspruch nehmen, beispielsweise zur Umrüstung von Taxis, Mietwagen, Carsharing-Autos oder kommunalen Fahrzeugen. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Fördermittelgeber eine Verwaltungsvereinbarung mit dem Bundeswirtschaftsministerium abgeschlossen hat. Diese legt fest, wie die Förderprogramme ineinandergreifen und stellt sicher, dass die haushalts- und beihilferechtlichen Vorgaben eingehalten werden.
Am 1. Januar 2023 waren folgende Förderprogramme mit dem Umweltbonus kombinierbar: Sofortprogramm Saubere Luft (zuständig: Bundesumweltministerium/BMUV) – Flottenaustauschprogramm Sozial und Mobil (BMUV) – Förderrichtlinie Elektromobilität (Bundesverkehrsministerium/BMDV) – Förderrichtlinie Markthochlauf NIP2 (BMDV) – Klimaschutzoffensive für den Mittelstand (Kreditanstalt für Wiederaufbau/KfW) – Investitionskredit Nachhaltige Mobilität für Kommunen und Unternehmen (KfW) – Wirtschaftsnahe Elektromobilität – WELMO (Land Berlin) – Klimaschutzförderrichtlinie Unternehmen (Mecklenburg-Vorpommern) – BW-e-Gutschein (Baden-Württemberg) – Taxiladekonzept für Elektrotaxis im öffentlichen Raum TALAKO (Stadt Köln). Die Liste gibt es auch beim BAFA.

Wie geht es weiter auf dem E-Auto-Markt?

Zunächst wären die Zulassungszahlen des abgelaufenen Augusts wichtig, erst nach deren Bekanntwerden lässt sich absehen, wie viel Fördergeld für den Rest des Jahres noch verfügbar ist. Das CAR-Institut in Duisburg von Prof. Ferdinand Dudenhöffer rechnet mit einem Preissprung bei E-Autos und einem verschärftem Preiskrieg der Hersteller. Das Institut rechnet damit, dass ein Hersteller wie Tesla erneut die Preise senkt. In der Folge könnte das zu einem Gewinnschock bei deutschen Herstellern von E-Autos führen, argumentiert das Institut in seinem Augustbericht zum Automarkt. 
Ebenfalls dürfte nach Expertenansicht der Markt für kleine und kompakte Elektroautos einbrechen. Die Vermutung: Niemand werde für einen batterieelektrischen Kleinwagen 35.000 Euro bezahlen. Im Luxus-Segment der E-Autos seien die Kunden hingegen weniger preisempfindlich und zahlten die Listenpreise aus eigener Tasche.
Auch eine neue Dataforce-Analyse sagt voraus, dass die Förderbeschränkungen den Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland hemmen werden. Die Experten korrigierten ihre Prognose aus dem Mai 2022 nach unten – fürs Jahr 2024 rechnen sie in Deutschland mit rund 360.000 weniger E-Auto-Neuzulassungen als erwartet. Die Bestandsschwelle von zwei Millionen zugelassenen elektrischen Pkw werde erst 2025 überschritten. Immerhin: Im Boom-Monat Dezember 2022 wurde die Marke von einer Million E-Autos erreicht.

Das sind die aktuellen Förder-Regeln

Alle Infos zur Elektro-Kaufprämie

Wie hoch ist der Umweltbonus für Elektroautos?

Der Umweltbonus 2023 beträgt bis zu 6750 Euro (4500 Euro vom Bund, 2250 Euro vom Hersteller) bei Kauf oder Leasing eines reinen E-Autos (BEV) oder eines Brennstoffzellenfahrzeugs mit einem Netto-Listen-Neupreis von bis zu 40.000 Euro. Für Elektro- oder Brennstoffzellenautos bis 65.000 Euro Nettopreis liegt der Zuschuss bei 4500 Euro (3000/1500 Euro). Es gilt jeweils der Preis des Basismodells.
Der Herstelleranteil wird frühzeitig vom Nettopreis abgezogen, sodass private Autokäufer auch noch Mehrwertsteuer (19 Prozent) sparen. Bei einem Herstellerzuschuss von 2250 Euro sind dies 427,50 Euro (2250 Euro x 0,19). Ab dem
Plug-in-Hybride (PHEV; mit Elektro- und Verbrennungsmotor) wurden nur bis Ende 2002 gefördert.

Was muss man für den Antrag auf Kaufprämie wissen?

Anträge auf Förderung können nur online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden. Der Schriftweg steht nicht zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen, Körperschaften und Vereine, auf die ein Neufahrzeug zugelassen wird.
Für die Bewilligung der Förderung maßgeblich ist die Zulassung des Fahrzeugs. Der Antrag muss binnen eines Jahres nach Erstzulassung gestellt werden.
Das Neufahrzeug muss zum ersten Mal zugelassen sein. Die erste Zulassung eines jungen gebrauchten Fahrzeugs darf nicht länger als ein Jahr zurückliegen, beim Antrag darf eine Laufleistung von 15.000 km nicht überschritten sein.
Um in den Genuss der Kaufprämie zu kommen, muss man ein E-Auto mindestens zwölf Monate halten. Beim vorzeitigen Verkauf ist das BAFA unverzüglich zu informieren.
Das Fahrzeug darf nachweislich noch nicht durch den Umweltbonus oder eine vergleichbare staatliche Förderung in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union gefördert worden sein.

Welche Elektroautomodelle werden gefördert?

Was ändert sich an der Förderung ab September 2023?

Ab 1. September 2023 können nur noch Privatleute einen Antrag auf Förderung eines E-Autos stellen. Damit wird der Kreis der Antragsberechtigeten stark eingeengt, E-Autos für Unternehmen, Selbständige, Stiftungen, Körperschaften und Vereine sind nicht mehr förderfähig. Auch Arztpraxen, Rechtsanwaltskanzleien, Architekturbüros und sonstige freiberufliche Einrichtungen sind dann von der Förderung ausgeschlossen.

Förderung, Kaufprämie, Umweltbonus oder Innovationsprämie?

Die Gesamtsumme der Förderung wird Umweltbonus oder auch Elektro-Kaufprämie genannt. Sie besteht aus einem staatlichen und einem Hersteller-Anteil. Der Betrag, mit dem der Staat seit Juni 2020 seinen Anteil verdoppelt, heißt Innovationsprämie.

Wie viele Elektrofahrzeuge wurden bis Ende 2022 gefördert?

Laut Bilanz des zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden 2022 rund 640.000 Förderanträge gestellt, fast vollzählig für E-Autos und Plug-in-Hybride. Auch die gezahlte Summe war hoch wie nie: rund 3,2 Milliarden Euro. 2021 waren es rund 625.000 (3,1 Milliarden Euro), 2020 rund 255.000 (652 Millionen Euro).
Seit Start des Programms in 2016 wurden rund 1,866 Millionen Anträge für klimafreundliche Fahrzeuge gestellt und rund 7,5 Milliarden Euro an Fördermitteln ausgezahlt. Knapp drei Fünftel der Fahrzeuge waren Elektroautos, fast der gesamte Rest Plug-in-Hybride.
Mit Material von AFP, dpa und Reuters