Rolls-Royce verspricht Autos, die den Gipfel an automobilem Luxus und technischen Fortschritt repräsentieren. Die Neuauflage des Kernmodells Ghost bietet genau das – und wartet mit einer modifizierten Karosserie und neuester Kommunikationselektronik auf. Blumig umgarnt der britische Luxuswagenhersteller die verehrte Kundschaft: "Industriekapitäne, Unternehmer, sowie erfolgreiche Businessmänner und -frauen, die sowohl Reichtum wie Job-Motor unseres Wirtschaftssystems sind." Wer sich so angesprochen fühlt, und gerade den Kauf eines 200.000-Euro-Autos erwägt, kann auf dem Genfer Autosalon (6. bis 26. März 2014) ja mal beim Rolls-Royce-Stand vorbeiflanieren.In den vergangenen fünf Jahren erwies sich der Ghost als Rolls-Royce-Erfolgsmodell. Das anstehende Facelift nennt sich bei Rolls-Royce vornehm "mid-life update". Mit der zweiten Serie des Ghost versucht der Autobauer vor allem eines: eine jüngere Generation von Autokäufern zu gewinnen. Der Ghost führte den Hersteller laut eigenen Angaben bereits zu vier Jahren aufeinanderfolgender Verkaufsrekorde.
Rolls-Royce Ghost II: Genfer Autosalon 2014
Wird auf Wunsch nachts beleuchtet: die kristallene Kühlerfigur "Spirit of Ecstasy".
In Genf enthüllt der Luxusautobauer, was sich mit dem Ghost II alles ändert: Es sind vor allem Aussehen und Elektronik. Von vorn gesehen, verleihen die neu gestalteten Scheinwerfer mit aktivem LED-Licht dem Ghost ein moderneres Gesicht. Deren Licht folgt in Kurven dem Straßenverlauf. Die Frontpartie bekommt veränderte Lufteinlässe, die die vorderen Bremsen besser belüften. Auch Stoßfänger und die Motorhaube wurden überarbeitet. Das Facelift erfasst auch Details, wie etwa den mit Monogramm versehenen Tankdeckel aus Edelstahl. Aus einem neuen Angebot können Käufer ihre Wunschfelgen aussuchen – optional sind 21-Zoll-Schmiederäder oder seriemäßige 19-Zöller. Die zweite Serie des Ghost kann auch in den neuen Farben Salamanca Blue oder Silver Sand geordert werden.

Höchster Komfort für die Insassen

Im Innenraum wurden die Sitze überarbeitet und noch komfortabler gestaltet. Die beiden Sessel im Fond lassen sich bei Bedarf leicht zueinander neigen, um eine "intimere Atmosphäre" zu schaffen, wie der Pressetext verspricht. Auch die Vernetzung erreicht eine neue Dimension. Ein neuentwickeltes Multi-Media-Interface soll den Insassen erlauben, mobile Endgeräte der neuesten Generation mit dem Auto zu verbinden. Die Telefonfunktion erlaubt es, über gerufene Befehle mit der Außenwelt in Verbindung zu treten. Das Auto nimmt die Sprachbefehle duldsam auf und setzt sie um. Das 10,25 Zoll große Touchpad erkennt geschriebene Sprache in lateinischen und arabischen Buchstaben und selbst in Mandarin, was auf Kunden in China abzielt. Der neue Rolls dient mit seiner 20,5-GB-Festplatte auch als rollender Server.
Rückblick: Der Rolls-Royce Ghost der ersten Serie
Rolls-Royce Ghost II: Genfer Autosalon 2014
Neuer Blick aus neuen LED-Scheinwerfern.
Potenzielle Käufer können mit gewohnt souveränen technischen Eckdaten rechnen: Die Basismotorisierung bietet ein 570-PS-Zwölfzylinder mit 6,6 Litern Hubraum, die Leistung wächst um 10 PS. Auch verfügt der Ghost II wie der Rolls-Royce Wraith über ein satellitengestütztes Automatikgetriebe, bei dem die Schaltung per GPS Ort und Fahrtrichtung des Wagens berechnet, um entsprechend der Route den nächsten Gangwechsel zu programmieren. Die Beschleunigung von 0 auf 100 wird in sportwagenschnellen 4,9 Sekunden erledigt, der Verbrauch innerorts liegt bei großzügigen 21,2 Litern (Werksangabe). Außerorts sollen 9,8 Liter möglich sein. Bei einer Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h gebietet der Ghost jedem weiteren Vortrieb ein Ende.
Wer sich einen Rolls-Royce Ghost zulegt, verschafft sich laut Rolls-Royce-Pressetext die ultimative Belohnung. Man ist geneigt, das zu glauben.