S-Klasse gegen Lexus LS 460
Das wird eng

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Über Lexus lächelt längst niemand mehr. Mit dem LS 460 wollen die Japaner jetzt sogar Weltmeister gegen Titelverteidiger S-Klasse werden.
Preise, Ausstattungen und Garantien
Der Fußball-Weltmeister heißt Italien. In der Formel 1 fährt ein Spanier ganz vorn. Und beim Auto? Da heißt der Meister aller Klassen natürlich Deutschland, werden Sie sagen. Doch genauso, wie wir im Sport mit Niederlagen leben müssen, kommen die Verfolger auch auf der Straße immer näher. Aus dem fernen Japan startet Toyotas Luxus-Label Lexus gerade wieder einen Angriff auf den Erfinder des Automobils. Der Lexus LS 460 versucht, den Mercedes S 450 vom Thron zu stoßen. Ein hochklassiges und spannendes Match, in dem wir als Schiedsrichter mitmischen. Vor knapp zwei Monaten setzten die Japaner schon einen Warnschuss. In einem ersten Vergleich der Sicherheitssysteme musste Mercedes sich geschlagen geben – was Lexus hier an Hochsicherheits-Technik auffährt, ist absolute Weltspitze.
Doch das war nur die Aufwärmphase. Im Finale selbst geht es um Karosserie, Kosten und Fahrdynamik. Und hier holt die S-Klasse gleich auf. Etwa beim Bremsen, bei dem sie aus Tempo 100 zwei Meter eher steht als der LS – mehr als eine Kleinigkeit. Außerdem fährt der Stuttgarter auch deutlich angenehmer. Auf der abgesperrten Rundstrecke wirkt der S 450 leichtfüßiger, agiler, handlicher. Auch ein Verdienst der angenehm direkten Lenkung. Die liefert im Lexus eher vage Anhaltspunkte über das Geschehen zwischen Rad und Asphalt, das Auto wirkt fast entkoppelt und vermittelt wenig Gefühl. Auch beim Federungskomfort setzen die Stuttgarter die Maßstäbe. Beide Kontrahenten verwöhnen ab Werk mit Luftfederung und adaptiven Dämpfern, die auf Knopfdruck zwischen Sport- und Komfortprogramm wechseln. Damit schweben beide selbst über Strecken, die in einem Audi A8 unangenehm aufstoßen.
Den feinen Unterschied macht das Ansprechen auf Querfugen, das im Mercedes etwas sanfter ausfällt. Schuld daran tragen auch die optionalen 19-Zöller mit 245/45er-Bereifung (1500 Euro, Serie 235/50 R 18) des Lexus, die den von Haus aus sehr guten Abrollkomfort beeinträchtigen. Im Komfortmodus wird der LS zwar besser, neigt auf langen Bodenwellen aber zum Nachschwingen. Sensible Gemüter und empfindliche Kinder fühlen sich in der S-Klasse nicht nur in solchen Momenten wohler. Und das, obwohl auch der Benz die Räder eine Nummer größer trägt, auf 255/45 R 18 (ab 595 Euro) statt 235/55 R 17 rollt.
Im Innenraum spüren wir in beiden Luxuslinern die große Weite von mehr als fünf Meter Außenlänge. Während die S-Klasse auf den Vordersitzen opulentes Salon-Feeling spendiert, verlegt der Lexus den Schwerpunkt eindeutig nach hinten – der LS empfiehlt sich unmissverständlich als Chauffeurswagen. Der Fahrer sitzt vorn gemütlich, aber nicht feudal. Hinten genießen die Chefs dann fürstlichen Beinraum und für 4000 Euro extra auch erstklassige Unterhaltung per DVD. Dass der LS hinten messbar schmaler ausfällt als der S 450, stört dabei erst mal weniger – mit mehr als zwei Bossen wird der Fond sicher nur in Ausnahmen besetzt.
Unterm Strich bleibt allerdings ein minimaler Platzvorteil für den Benz. Gepäckfragen lassen sich in der S-Klasse ebenfalls leichter lösen. Nicht nur, dass der gewaltige Kofferraum 55 Liter mehr schluckt – mit den 505 Litern des Lexus lässt sich ganz sicher gut leben. Schwerer wiegt da schon, dass der LS mit fetten 2155 Kilogramm Leergewicht nur noch 340 Kilo Zuladung verträgt. Im Klartext: Wenn vier erwachsene Männer zum Flughafen fahren, dann müssen sie für ihr Gepäck eigentlich ein Taxi mieten. Peinlich! Immerhin reist das Quartett aber recht stilvoll. Klimaautomatik, Navigation, CD-Wechsler, Radio, elektrisch verstellbare Ledersitze – eigentlich fehlt es an nichts. Und die Einrichtung verrät auch durchaus Geschmack.
Doch das war nur die Aufwärmphase. Im Finale selbst geht es um Karosserie, Kosten und Fahrdynamik. Und hier holt die S-Klasse gleich auf. Etwa beim Bremsen, bei dem sie aus Tempo 100 zwei Meter eher steht als der LS – mehr als eine Kleinigkeit. Außerdem fährt der Stuttgarter auch deutlich angenehmer. Auf der abgesperrten Rundstrecke wirkt der S 450 leichtfüßiger, agiler, handlicher. Auch ein Verdienst der angenehm direkten Lenkung. Die liefert im Lexus eher vage Anhaltspunkte über das Geschehen zwischen Rad und Asphalt, das Auto wirkt fast entkoppelt und vermittelt wenig Gefühl. Auch beim Federungskomfort setzen die Stuttgarter die Maßstäbe. Beide Kontrahenten verwöhnen ab Werk mit Luftfederung und adaptiven Dämpfern, die auf Knopfdruck zwischen Sport- und Komfortprogramm wechseln. Damit schweben beide selbst über Strecken, die in einem Audi A8 unangenehm aufstoßen.
Den feinen Unterschied macht das Ansprechen auf Querfugen, das im Mercedes etwas sanfter ausfällt. Schuld daran tragen auch die optionalen 19-Zöller mit 245/45er-Bereifung (1500 Euro, Serie 235/50 R 18) des Lexus, die den von Haus aus sehr guten Abrollkomfort beeinträchtigen. Im Komfortmodus wird der LS zwar besser, neigt auf langen Bodenwellen aber zum Nachschwingen. Sensible Gemüter und empfindliche Kinder fühlen sich in der S-Klasse nicht nur in solchen Momenten wohler. Und das, obwohl auch der Benz die Räder eine Nummer größer trägt, auf 255/45 R 18 (ab 595 Euro) statt 235/55 R 17 rollt.
Im Innenraum spüren wir in beiden Luxuslinern die große Weite von mehr als fünf Meter Außenlänge. Während die S-Klasse auf den Vordersitzen opulentes Salon-Feeling spendiert, verlegt der Lexus den Schwerpunkt eindeutig nach hinten – der LS empfiehlt sich unmissverständlich als Chauffeurswagen. Der Fahrer sitzt vorn gemütlich, aber nicht feudal. Hinten genießen die Chefs dann fürstlichen Beinraum und für 4000 Euro extra auch erstklassige Unterhaltung per DVD. Dass der LS hinten messbar schmaler ausfällt als der S 450, stört dabei erst mal weniger – mit mehr als zwei Bossen wird der Fond sicher nur in Ausnahmen besetzt.
Unterm Strich bleibt allerdings ein minimaler Platzvorteil für den Benz. Gepäckfragen lassen sich in der S-Klasse ebenfalls leichter lösen. Nicht nur, dass der gewaltige Kofferraum 55 Liter mehr schluckt – mit den 505 Litern des Lexus lässt sich ganz sicher gut leben. Schwerer wiegt da schon, dass der LS mit fetten 2155 Kilogramm Leergewicht nur noch 340 Kilo Zuladung verträgt. Im Klartext: Wenn vier erwachsene Männer zum Flughafen fahren, dann müssen sie für ihr Gepäck eigentlich ein Taxi mieten. Peinlich! Immerhin reist das Quartett aber recht stilvoll. Klimaautomatik, Navigation, CD-Wechsler, Radio, elektrisch verstellbare Ledersitze – eigentlich fehlt es an nichts. Und die Einrichtung verrät auch durchaus Geschmack.
Technische Daten, Fazit und Bewertung

Garantiert richtig liegen Lexus und Mercedes dagegen bei den Motoren. An diesen V8 lässt sich nur schwer herummeckern. Der 4,6-Liter-V8 des LS wirkt dabei noch ein wenig wacher und bissiger als der 4,7-Liter-V8 des S 450. Zum einen liegt das sicherlich an den 40 PS Leistungsvorsprung, zum anderen aber auch an der aufmerksamen Achtstufen-Automatik. Sie findet für die 380 Lexus-Pferdchen einfach immer die passende Gangart, arbeitet dabei absolut unauffällig und blitzschnell. Nur das ehrgeizige Verbrauchsversprechen kann der LS 460 nicht ganz halten. Trotz der Doppelstrategie mit Saugrohr- und Direkteinspritzung genehmigt sich der LS 0,3 Liter mehr als die S-Klasse.
Die 340 PS des Mercedes zeigen sich ebenfalls topfit, können den Lexus auf dem Weg zur Höchstgeschwindigkeit (beide bei 250 km/h abgeregelt) aber nicht ganz halten. Trotzdem agiert der 450er so kraftvoll und kultiviert, dass den 500er mit 388 PS eigentlich niemand vermissen muss. Zumal auch dem kleinen V8 die annähernd perfekte Siebenstufen-Automatik zur Seite steht. Mit 79.254 Euro bleibt der Mercedes-Benz S 450 sogar knapp unter dem LS 460 (82.000 Euro). Jedenfalls beim Basispreis. Ausstattungsbereinigt kostet der Benz fast 8000 Euro mehr. Ist dafür aber Weltmeister – genau wie unsere Handballer.
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Gerald Czajka:
Die Sensation bleibt aus, doch Mercedes muss auf der Hut sein. Der Lexus LS 460 präsentiert sich als ausgereiftes und sehr anspruchsvolles Luxus-Automobil. Wären da nicht die Patzer bei Bremsen, Zuladung und Wartungsintervall – das Ergebnis hätte leicht anders aussehen können. So bleibt der Mercedes S 450 aber weiterhin der Maßstab auf unseren Straßen. Toller Komfort, viel Platz, feine Verarbeitung, munterer Motor – die Stärke des Benz ist, dass er keine Schwächen hat.
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