Saab: BMW dementiert Gerüchte
BMW nicht an Saab interessiert

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BMW dementiert alle Gerüchte über einen Kauf der schwedischen Traditionsmarke Saab. Trotzdem sind die Bayern dieser Tage in Schweden vertreten.
BMW hat kein Interesse an Saab. "Wir werden keine Produktionsanlagen in Trollhättan kaufen", sagte BMW-Sprecherin Micaela Sandstede auf Nachfrage von autobild.de. Zuletzt kamen immer wieder Gerüchte auf, dass auch BMW zu den Saab-Bietern in Schweden gehöre. Die Bayern sind zurzeit aus einem ganz anderen Grund in Schweden: Es geht um 54 Motoren, die BMW 2010 im Rahmen einer Zusammenarbeit dem Saab-Konzern zu Testzwecken zur Verfügung stellte. Damals war geplant, Modelle wie 9-2, 9-3 und 9-4X mit den BMW-Aggregaten zu betreiben. Nun fehlt jede Spur von ihnen. Wie das schwedische Tageblatt Göteborgs-Posten berichtet, ist Rechtsanwältin Susanna Norelid als gesetzliche Vertreterin von BMW mit Nachforschungen beauftragt. Der Zeitung sagte sie, dass BMW daran interessiert sei, wo die Motoren geblieben sind. Demnach sei das Wichtigste, dass sie nicht in die falschen Hände geraten. Es ginge weniger um den materiellen, mehr um den ideellen Wert.
Die Suche nach den verlorenen BMW-Motoren war bei einem längeren Gerichtstermin im schwedischen Vänersborg zwischen Saab-Gläubigern nur eine Randnote, wenn auch eine interessante. Bei dem Haupttermin bestätigte der ehemalige Saab CEO Victor Muller die Schulden-Aufstellungen und bemängelte einige fehlende Konten. Zudem kündigte er rechtliche Schritte gegen den ehemaligen Saab-Administrator Guy Lofalk an. Der wiederum warf Muller schlechte Zusammenarbeit vor. Wie es mit Saab weitergeht, war nicht zu erfahren. Vielleicht gibt es nach der Pressekonferenz der Administratoren am 17. April einen neuen Stand zur Zukunft von Saab.
Fazit
Schade. Wie schön wäre es gewesen, wenn Saab wie die Lifestyle-Marke Mini bei BMW ein neues Zuhause gefunden hätte. Dort hätten sich die Schweden sicherlich kreativ ausleben und noch das eine oder andere Glanzstück zaubern können. Allerdings stellt Mini keine ernsthafte Konkurrenz für die bayerische Modellreihe dar. Bei Saab dürfte es mit 9-3 und 9-5 schon anders aussehen. Zudem dürfte BMW mit Grausen an Rover und deren Produkte im Segment der Mittelklasse denken. Hätte, wäre, würde – das Schweden-Drama zieht sich hin. Saab-Fans dürften nichts sehnlicher erwarten als eine Entscheidung.
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