Scheibenreiniger im Winter: Alkohol als Ersatz
Wodka als Frostschutz: Dieser Trick geht nach hinten los

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Tiefster Winter und gerade kein Frostschutzmittel zur Hand? Da bietet sich Alkohol als Alternative an. Doch Vorsicht: Von diesem Trick ist dringend abzuraten!
Bild: Empfehlungsfuchs
Weihnachten oder Silvester kann es schon mal feuchtfröhlich werden: Kein Wunder, dass auch die Polizei dieser Tage gerne den ein oder anderen Autofahrer aus dem Verkehr zieht und ins Röhrchen pusten lässt. Blöd nur, wenn Sie gar nichts getrunken haben, der Alkomat aber trotzdem erhöhte Werte anzeigt!
Winter-Scheibenreiniger (Konzentrate) im AUTO BILD-Test
# | Getestete Produkte | Testnote | Zum Angebot |
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1.
Testsieger
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sehr gut (1,3)
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2.
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gut (2,4)
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3.
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ausreichend (4,0)
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3.
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ausreichend (4,0)
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5.
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ausreichend (4,3)
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5.
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ausreichend (4,3)
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7.
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ausreichend (4,4)
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8.
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mangelhaft (4,5)
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9.
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mangelhaft (4,5)
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10.
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mangelhaft (4,5)
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11.
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mangelhaft (4,5)
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Wie das passieren kann? Durch einen gut gemeinten Tipp auf dem beliebten YouTube-Kanal "Empfehlungsfuchs". Dort wird aktuell Folgendes als Lifehack angepriesen: Im Winter einfach mal Wodka in den Wischwasser-Behälter kippen, falls gerade kein Frostschutzmittel zur Hand ist. Bis minus 20 Grad verrichte der pure Wodka laut Video seinen Dienst, gemischt mit Wasser immerhin noch bis zu minus fünf Grad.
Der Clip erreichte nach vier Tagen schon eine Viertelmillion Aufrufe und erfreut sich großer Beliebtheit. AUTO BILD muss von dem genannten "Trick" jedoch dringend abraten. Der Grund: Die Alkoholdämpfe können nach Verwendung der Scheibenwaschanlage durch die Lüftung bis in den Innenraum des Fahrzeugs gelangen und sich dort teilweise auch recht lange halten.

Wodka als Scheibenreiniger getankt? Dann kann es bei der Polizeikontrolle zu Problemen kommen.
Bild: Fran Stange
Heißt im unglücklichsten Fall: Bei der Alkoholkontrolle ergibt sich auch ohne direkten Konsum ein deutlich erhöhter Promillewert. Und damit eine Gefahr für den Führerschein.
Forscher stellen erhöhte Alkoholwerte fest
Tschechische Forscher der Universität Brünn haben bereits vor einigen Jahren herausgefunden, dass sich selbst die Dämpfe des üblicherweise in Frostschutzmitteln enthaltenen Ethanols deutlich messbar im Fahrgastraum ausbreiten und teilweise eine bis zu 0,7-prozentige Konzentration in der Luft erreichen.
Wer nun mit hochprozentigem Wodka nachhilft, könnte diese Werte noch deutlich toppen – und bei der zeitnah folgenden Polizeikontrolle entsprechend in größere Erklärungsnot geraten. Denn laut § 24 a Abs. 1 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) stellt nicht nur das Führen eines Kraftfahrzeugs im Straßenverkehr ab 0,5 Promille im Blut, sondern auch mit 0,25 mg/l oder mehr Alkohol in der Atemluft eine Ordnungswidrigkeit dar.
Daher Finger weg von der vermeintlich schnellen Lösung mit der Wodkaflasche – und lieber auf bewährte Scheibenreiniger setzen. AUTO BILD hat elf Konzentrate getestet!
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