Seat bietet mit dem Arona ein richtig gutes Mini-SUV an. Die AUTO TEST-Kaufberatung hilft bei der optimalen Kaufentscheidung!
Eine alte, halbgare Börsenweisheit lautet "The trend is your friend" – zu Deutsch etwa "Investiere da, wo es alle tun." Aber während der Spruch auf dem Börsenparkett meist nur eine 50-prozentige Entweder-oder-Chance umschreibt, entfaltet er in der Automobilindustrie sein volles finanzträchtiges Potenzial. Bei den kleinen SUVs haben verschiedene Hersteller den Markt bereitet, dann wurde im VW-Konzern geschaut, was die eigene Technikbasis MQB zum Trend beitragen könnte. Im Falle des Seat Arona heißt die Gleichteilekiste MQB A0. Die nächsten Verwandten sind der seit Ende Oktober 2018 erhältliche VW T-Cross und natürlich die gewöhnlichen Kleinen Seat Ibiza und VW Polo.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Schwachstelle: 116-PS-Benziner plus Siebengang-Doppelkupplung
Video: Seat Arona (2017)
Der Fahrbericht zum Arona
Mit dem Wissen um den Stammbaum lässt sich der Motorentrend schon erahnen. Aber da Trends nur eine Einschätzung darstellen, kommen hier die Fakten: Seat macht es allen Interessierten einfach – zurzeit stehen ein Turbobenziner und ein Turbodiesel in je zwei Leistungsstufen zur Wahl. Bei beiden Verbrennungsarten leisten die Motoren 95 oder 116 PS. Anfang 2019 ist die Einführung eines bivalenten Erdgasmotors (1.0 TGI) mit 90 PS geplant. Mit diesem böte der Arona dann, zumindest vorläufig, ein Alleinstellungs- und Sparmerkmal in seinem Segment. Der Arona hinterlässt mit allen verfügbaren Motoren einen feinen Fahreindruck. Die einzige Schwachstelle des gesamten Antriebsportfolios, um die Sie nach Möglichkeit einen Bogen machen sollten, ist der 116-PS-Benziner, gepaart mit der Siebengang-Doppelkupplungsautomatik (1500 Euro). Mit langen Schaltzeiten und trägen Reaktionen hemmt sie den eigentlich agilen Motor und schnürt so sämtlichen Fahrspaß ab; da sind Sie mit dem manuellen Sechsganggetriebe deutlich besser beraten.
Wahl zwischen dynamischer und komfortabler Abstimmung
Die sachliche Karosse lässt sich gut einschätzen, dürfte aber gern übersichtlicher sein.
Anders und deutlich empfehlenswerter gebärdet sich die Doppelkupplungsautomatik in Verbindung mit dem 95-PS-Diesel. Da dieser serienmäßig mit einem manuellen Fünfganggetriebe kommt, zeigt sich der Motor hier durch die bessere Spreizung der Siebengangautomatik deutlich agiler. Leider beträgt der Aufpreis in diesem Fall gleich 3785 Euro, weil Sie von der Basisausstattung Reference gleich zur nächsten Linie Style aufsteigen müssen. Neben den kompetenten Motoren spielen auch Fahrwerk und Lenkung harmonisch zusammen. Das kleine Mehr an Agilität und Direktheit behaupten die Spanier auch in diesem Segment. Trotz 19 Zentimeter Bodenfreiheit kommt nie das Gefühl eines SUV-typisch hohen Schwerpunkts auf, weder kippelt noch wankt der Arona. Und wer sich für die sportlich orientierte Ausstattungslinie FR entscheidet, kann zudem ein adaptives Fahrwerk samt Tieferlegung um 15 Millimeter ordern (650 Euro Paketpreis). Damit erhält der Fahrer die spürbare Wahlmöglichkeit zwischen einer dynamischen und einer komfortablen Dämpferabstimmung. Die zum Paket gehörigen 18-Zoll-Leichtmetallräder runden den semi-sportlichen Auftritt ungefragt ab. Weitere Infos zum Seat Arona und die Kauftipps der Redaktion finden Sie in der Bildergalerie.
Bildergalerie
Kaufberatung Seat Arona
Von
Attila Langhammer
Kaufberatung Seat Arona
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Seat bietet mit dem Arona ein richtig gutes Mini-SUV an. Hier kommen die wichtigsten Infos zum kleinen Spanier und die konkreten Kauftipps von AUTO TEST!
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Bei den kleinen SUVs haben verschiedene Hersteller den Markt bereitet, dann wurde im VW-Konzern geschaut, was die eigene Technikbasis MQB zum Trend beitragen könnte. Im Falle des Seat Arona heißt die Gleichteilekiste MQB A0. Die nächsten Verwandten sind der VW T-Cross und natürlich Seat Ibiza und VW Polo.
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Seat macht es allen Interessierten einfach – zurzeit stehen ein Turbobenziner und ein Turbodiesel in je zwei Leistungsstufen zur Wahl. Bei beiden Verbrennungsarten leisten die Motoren 95 oder 116 PS. Anfang 2019 ist die Einführung eines bivalenten Erdgasmotors (1.0 TGI) mit 90 PS geplant.
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Der Arona hinterlässt mit allen verfügbaren Motoren einen feinen Fahreindruck. Die einzige Schwachstelle des gesamten Antriebsportfolios, um die Sie nach Möglichkeit einen Bogen machen sollten, ist der 116-PS-Benziner, ...
... gepaart mit der Siebengang-Doppelkupplungsautomatik (1500 Euro). Mit langen Schaltzeiten und trägen Reaktionen hemmt sie den eigentlich agilen Motor; da sind Sie mit dem manuellen Sechsganggetriebe deutlich besser beraten.
Anders und deutlich empfehlenswerter gebärdet sich die Doppelkupplungsautomatik in Verbindung mit dem 95-PS-Diesel. Da dieser serienmäßig mit einem manuellen Fünfganggetriebe kommt, zeigt sich der Motor hier durch die bessere Spreizung der Siebengangautomatik deutlich agiler. Leider ...
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... beträgt der Aufpreis in diesem Fall gleich 3785 Euro, weil Sie von der Basisausstattung Reference gleich zur nächsten Linie Style aufsteigen müssen.
Neben den kompetenten Motoren spielen auch Fahrwerk und Lenkung harmonisch zusammen. Das kleine Mehr an Agilität und Direktheit behaupten die Spanier auch in diesem Segment.
Und wer sich für die sportlich orientierte Ausstattungslinie FR entscheidet, kann zudem ein adaptives Fahrwerk samt Tieferlegung um 15 Millimeter ordern (650 Euro Paketpreis). Damit erhält der Fahrer die spürbare Wahlmöglichkeit zwischen einer dynamischen und einer komfortablen Dämpferabstimmung.
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Insgesamt hatten wir im Arona den Eindruck, in einem besonders geräumigen Kleinwagen unterwegs zu sein – ein Schelm, wer da an Minivan denkt. Immerhin fasst der Kofferraum des Arona mit 400 Liter Mindestvolumen mehr ...
... als die Ladeabteile der fünftürigen Kompakten Astra oder Golf. Wird die 1/3 zu 2/3 geteilte Rückbank komplett umgelegt, fasst der Arona 1280 Liter.
Und ausreichend Platz bieten auch die vier vollwertigen Sitze, wobei ab einer Passagiergröße von 1,90 Metern die Beinfreiheit in der zweiten Reihe knapp wird.
In der ersten Reihe schmälert nur die etwas zu tiefe Lage des Infotainmentbildschirms die sonst tadellose Ergonomie des Cockpits. Der Touchscreen ist in zwei Dimensionen verfügbar. Die kleine Größe misst 6,5 Zoll und kostet für die Basis 1475 Euro, in allen folgenden Linien gehört das System zum Standardumfang.
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Die zeitgemäßere Acht-Zoll-Größe inklusive Navigationsfunktion kostet dann mindestens 850 oder samt WLAN-Hotspot im Auto 950 Euro. Das 8-Zoll-System integriert eine zweite USB-Buchse sowie eine Ladeschale für Telefone, die via Induktion Strom tanken können. Außerdem ...
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... bedient dieses Modell neben der Telefonintegration über Android Auto oder Apple CarPlay auch den eher seltenen Standard Mirror Link. Auch Fahrzeugeinstellungen lassen sich hier vornehmen. Das ist Stand der Technik.
Alternativ zum klassischen Kombiinstrument findet sich in der Arona-Preisliste zudem seit Kurzem ein volldigitales Kombiinstrument für 350 Euro. Hier zeigt sich wieder, wie die technische Vererbungslehre des VW-Baukastens funktioniert.
Bevor wir uns weiter mit den netten Ausstattungsdetails des Seat Arona befassen, wollen wir kurz die wählbaren Linien ins Verhältnis setzen. Die Basis Reference ist frugal dekoriert, erwähnenswert sind lediglich elektrische Außenspiegel und Fensterheber vorn, außerdem der Notbremsassistent. Reference ...
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... gibt es nur mit den beiden 95-PS-Motoren; diese verzögern an der Hinterachse mit annähernd wartungsfreien Trommelbremsen, was angesichts des relativ leichten Fahrzeuggewichts ab 1105 Kilogramm aber vollauf genügt.
Die von uns empfohlene Linie Style liegt beim Benziner 2530 Euro über dem Einstiegspreis von 16.290 Euro, beim Diesel beträgt der Aufschlag nur 2285 Euro. Der Wert der kalkulierbaren Extras – 16-Zoll-Alus, 6,5-Zoll-Infotainment, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer – beläuft sich auf 2075 Euro, der Rest verliert sich in Chrom-, Lack- und LED-Kosmetik.
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Doch erst mit Style gewährt Seat den Zugriff auf einen Großteil vieler attraktiver Extras: zum Beispiel den Totwinkelwarner (360 Euro), Voll-LED-Scheinwerfer (700 Euro) oder Parklenkassistent (ab 560 Euro).
Rudimentär erscheinende Parkpiepser am Heck gibt's bereits für 270 Euro und für alle Ausstattungslinien. Das ist sinnvoll, weil das Rückwärtsrangieren sonst mangels Übersicht schnell zum Glücksspiel werden kann.
Mit den beiden Topausstattungen FR und Xcellence trimmen Sie den Arona entweder tendenziell sportlich oder luxuriös und knacken ganz nebenbei die 20.000-Euro-Marke. Hier lohnt es sich in Ruhe abzuwägen, ...
... ob Sie trotz einiger funktionaler Extras tatsächlich das ganze Ornat kaufen wollen. Viele Umfänge beider Linien bedienen vor allem Individualisierungsideen.
Assistenzseitig ist der Arona kein Vorreiter. Der Totwinkelwarner sollte zum Beispiel obligatorisch sein. Wer beim Einparken Hilfe wünscht, kann sich vom zuvor erwähnten Assistenten das Lenken abnehmen lassen. Wer dafür 720 statt 560 Euro zahlt, bekommt noch eine Rückfahrkamera dazu.
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Wer im Arona lange Strecken fährt, der kann sich von der Müdigkeitserkennung beobachten lassen (210 Euro, samt Tempomat). Auch für die meisten elektronischen Helfer gilt: Viele Optionen gibt es erst ab der Linie Style.
Fazit von Redakteur Attila Langhammer: Seat ist es mit dem Arona gelungen, einen spaßigen Flitzer auf die Räder zu stellen, der sich herrlich leicht und dadurch auch ein wenig dynamisch anfühlt. Dabei hatten wir aber niemals das Gefühl, in einem billigen Auto zu sitzen. Mit den zwei Dieselmotorisierungen ...
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... hat der Arona auch ein gewisses Langstreckenpotenzial. Die einzige dynamische Enttäuschung erlebten wir mit dem trägen Doppelkupplungsgetriebe. Toll ist der optionale Ausstattungsumfang. Allerdings frustrieren die Zwangskopplungen.
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Unser Tipp für Wenigfahrer: Der Dreizylinder-Benziner ist ein munteres Kerlchen, und er steht dem Arona richtig gut. Wir raten daher guten Gewissens zum Basisbenziner, weil er alle Vorzüge des munteren Spaniers zu einem mehr als fairen Startpreis liefert. Prüfen Sie sorgfältig, ob es die zweite Linie Style sein muss; Xcellence werden Sie als Wenigfahrer sicher nicht benötigen. Empfehlung: 1.0 TSI (95PS); Listenpreis: ab 16.290 Euro.
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Unser Tipp für Vielfahrer: Wer seinen Wagen bis Ende August 2019 zulässt, für den stellt das Nichterfüllen der Euro-6dTemp-Norm (vorerst) kein Problem dar. Daher sollte es tatsächlich der Diesel sein. Wir würden wegen der Reserven gern zu 116 PS raten, aber weil der Preis damit enorm ansteigt – und das dem Anspruch eines Arona nicht gerecht wird –, raten wir zu soliden 95 PS. Empfehlung: 1.6 TDI (95 PS); Listenpreis: ab 22.245 Euro.
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Unser Tipp für agile Fahrer: Einen sogenannten Sport-Tipp mit 116 PS können wir nicht ruhigen Gewissens geben, dafür ist der Arona dann doch zu schwer. Deshalb empfehlen wir den Top-Benziner eher Fahrern, die es gern etwas lebhafter mögen, ohne sich zu Rennstrecken hingezogen zu fühlen. Für agiles Landstraßentouren taugt die Variante durchaus: handgeschaltet und mit Tieferlegung. Empfehlung: 1.0 TSI (116 PS); Listenpreis: ab 19.620 Euro.