Seat frischt den Quotenkönig Ateca an den richtigen Stellen auf
Kaufberatung Seat Ateca (Facelift 2020)
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Der Seat Ateca war bei seiner Einführung 2016 das erste SUV der Spanier – und etablierte sich als Quotengarant. Zeit für das erste Facelift!
Bild: AUTO BILD
Hin und wieder stellen wir uns – und Sie sich vielleicht auch – die Frage, woher der eine oder andere Modellname stammt. Zum Beispiel beim Seat Ateca, einem seit 2016 viel gesehenen Convidado, also Gast, im deutschen Straßenverkehr. Die Antwort: Ateca ist ein kleines Dorf in Zentralspanien, das keine 2000 Einwohner und wenige Sehenswürdigkeiten hat. Abgeleitet wird der Name auch aus dem Arabischen. Dort bedeutet "Atica" so viel wie "alt" oder auch "antik". Begriffe, die auf das jüngst vorgestellte Facelift des kompakten SUVs so gar nicht zutreffen. Seat rückt den Ateca optisch näher an den aktuellen Leon sowie den siebensitzigen Tarraco. Ein leicht ausgestellter und sechseckiger Kühlergrill, dazu eine neue Schürze an der Front wie am Heck und ein neuer Schriftzug am Heckdeckel identifizieren die Modellpflege. Voll-LED-Scheinwerfer leuchten Ihnen jetzt bereits ab der Einsteiger-Linie Reference (22.849 Euro) serienmäßig den Weg durch die Nacht.
Das neue Lenkrad übernimmt der Ateca vom Leon
Seat Ateca Facelift (2020): Neuvorstellung - Sitzprobe - SUV
Ausführlicher Check im frischen Seat Ateca
Bild: AUTO BILD
Hinter geschlossenen Türen ist die Überarbeitung ebenfalls moderat ausgefallen, grundlegender Nachholbedarf bestand hier ohnehin nicht. Die Hände greifen an ein neues Lenkrad, das der Ateca vom Leon übernimmt. Darüber hinaus frischt Seat vor allem die Technik auf. Das große Infotain-Navi-Paket (1218 Euro) inklusive Beats-Audiosystem und Apple-CarPlay-Anbindung – jetzt auch kabellos – sowie induktiver Ladestation funktioniert bei ersten Wisch-Versuchen problemlos. Große Kacheln im Hauptmenü weisen den Weg, das Display reagiert zügig ohne nennenswerte Verzögerung. Schade, aber noch verschmerzbar: der Verzicht auf einen mechanischen Regler für die Lautstärke in unmittelbarer Nähe des Displays. Auch in der Mittelkonsole werden Sie diesbezüglich nicht fündig. Abhilfe schafft für den Fahrer die Walze am Lenkrad, der Beifahrer muss wischen. Umgehen können Sie dieses kleine Problem, indem Sie einfach beim Basis-Infotainmentsystem bleiben, das noch mit mechanischen Reglern kommt.
Übersichtlicher und schicker Innenraum. Dass die Klimaanlage noch mit klassischen Dreh-Drück-Stellern eingestellt wird, kommt gut an.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
Auf der anderen Seite erfreulich: Anders als der Leon, der sich am Golf 8 orientiert, kommt der Ateca weiterhin mit einwandfrei bedienbarer Klimasteuerung. Es wird noch gedreht und gedrückt, um die Kabine zu temperieren. Nett, aber kein Muss: das volldigitale Kombiinstrument für 438 Euro. Zahlreiche Darstellungsmöglichkeiten laden zum regelmäßigen "Tapetenwechsel" ein, mit den klassisch analogen Instrumenten machen Sie aber auch nichts falsch. Für ungefähr die gleiche Summe (448 Euro) empfehlen wir stattdessen das Winter-Paket mit Sitz- (vorn) und Lenkradheizung. Unverändert ist das gute Platzangebot in der ersten wie auch zweiten Reihe. Selbst überdurchschnittlich große Passagiere reisen im Fond bequem. Der Kofferraum bietet mit seinen 510 Litern (485 Liter mit Allradantrieb) ein klassenüblich gutes Niveau, die Ladekante liegt mit 70 cm noch auf rückenschonendem Niveau. Beim Umlegen der Rückbank entsteht eine kleine, aber vertretbare Stufe.
Beim Diesel gibt es jetzt keine Auswahl mehr
Das Adaptivfahrwerk dürfte in Verbindung mit den 19-Zoll-Alus eine Spur komfortabler abgestimmt sein.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
Im Motorenkapitel räumt Seat behutsam auf. Die Benziner bieten ein Leistungsspektrum von sparsamen 115 PS (1,0-Liter-Dreizylinder) bis zu mehr als ausreichenden 190 PS (2,0-Liter-Vierzylinder inklusive Allradantrieb). Beim Diesel gibt es keine Auswahl mehr, im Angebot ist nur noch der 2,0-Liter mit 150 PS; Allrad gibt es optional für 1657 Euro. Wer in der Regel allein und ohne gewichtiges Gut reist, dem dürfte bereits der Basisbenziner mit der gut zu führenden Sechsgang-Handschaltung reichen. Alle anderen sollten den 1.5 TSI mit 150 PS bevorzugen. Das Siebengang-DSG (1755 Euro) ermöglicht mittlerweile ruckfreies, jedoch verzögertes Anfahren, können wir daher nur bedingt empfehlen. Unser Testexemplar mit 190 Benziner-PS, Allrad, DSG und nahe der Vollausstattung, rollt mit seinem Adaptivfahrwerk (887 Euro) grundsätzlich problemlos über Unebenheiten, dürfte in Verbindung mit den 19-Zoll-Alus (809 Euro) jedoch eine Spur komfortabler abgestimmt sein. Legen Sie mehr Wert auf Komfort als Optik, reisen Sie maximal auf 18-Zoll-Alus, das schont nicht nur den Rücken, sondern auch das Budget. Sparen können Sie darüber hinaus bei der Wahl der zum Facelift ebenfalls überarbeiteten Assistenz. Die funktioniert tadellos. Mit Paket M (Adaptivtempomat, Fernlicht- und Spurhalteassistent) für 477 Euro fahren Sie sicher beim Händler ab.(Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Fazit von Christoph Richter: Seat frischt den Ateca an den richtigen Stellen auf. Fahrassistenz und Infotainment sind jetzt auf dem neuesten Stand, die Motoren ebenfalls. All das lässt sich Seat derweil aber auch gut bezahlen.
Bildergalerie
Kaufberatung Seat Ateca (Facelift 2020)
Kaufberatung Seat Ateca (Facelift 2020)
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Seat gönnt dem Ateca ein Facelift und rückt ihn optisch näher an den aktuellen Leon sowie den siebensitzigen Tarraco. Ein leicht ausgestellter und sechseckiger Kühlergrill, dazu eine neue Schürze an der Front wie am Heck und ein neuer Schriftzug am Heckdeckel identifizieren die Modellpflege. Was hat der frische Spanier noch zu bieten?
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
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Voll-LED-Scheinwerfer leuchten Ihnen jetzt bereits ab der Einsteiger-Linie Reference (22 849 Euro) serienmäßig den Weg durch die Nacht.
Hinter geschlossenen Türen ist die Überarbeitung des Ateca ebenfalls moderat ausgefallen, grundlegender Nachholbedarf bestand hier ohnehin nicht. Die Hände greifen an ein neues Lenkrad, das der Ateca vom Leon übernimmt; darüber hinaus frischt Seat vor allem die Technik auf.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
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Das große Infotain-Navi-Paket (1218 Euro) inklusive Beats-Audiosystem und Apple-CarPlay-Anbindung sowie induktiver Ladestation funktioniert bei ersten Wisch-Versuchen problemlos. Große Kacheln im Hauptmenü weisen den Weg, das Display reagiert zügig. Schade: der Verzicht auf einen mechanischen Regler für die Lautstärke in Nähe des Displays.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
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Abhilfe schafft die Walze am Lenkrad. Umgehen können Sie dieses Problem, indem Sie beim Basis-Infotainmentsystem bleiben, das mit mechanischen Reglern kommt. Erfreulich: Der Ateca kommt weiterhin mit einwandfrei bedienbarer Klimasteuerung. Es wird noch gedreht und gedrückt. Nett, aber kein Muss: das volldigitale Kombiinstrument für 438 Euro.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
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Für ungefähr die gleiche Summe (448 Euro) empfehlen wir stattdessen das Winter-Paket mit Sitz- (vorn) und Lenkradheizung.
Der Kofferraum bietet mit seinen 510 Litern (485 Liter mit Allradantrieb) ein klassenüblich gutes Niveau, die Ladekante liegt mit 70 cm noch auf rückenschonendem Niveau. Beim Umlegen der Rückbank entsteht eine kleine, aber vertretbare Stufe.
Im Motorenkapitel räumt Seat behutsam auf. Die Benziner bieten ein Leistungsspektrum von sparsamen 115 PS (1,0-Liter-Dreizylinder) bis zu mehr als ausreichenden 190 PS (2,0-Liter-Vierzylinder inklusive Allradantrieb).
Wer in der Regel allein und ohne gewichtiges Gut reist, dem dürfte bereits der Basisbenziner mit der gut zu führenden Sechsgang-Handschaltung reichen. Alle anderen sollten den 1.5 TSI mit 150 PS bevorzugen. Das Siebengang-DSG (1755 Euro) ermöglicht mittlerweile ruckfreies, jedoch verzögertes Anfahren, können wir daher nur bedingt empfehlen.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
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Unser Testexemplar mit 190 Benziner-PS, Allrad, DSG und nahe der Vollausstattung, rollt mit seinem Adaptivfahrwerk (887 Euro) grundsätzlich problemlos über Unebenheiten, dürfte in Verbindung mit den 19-Zoll-Alus jedoch eine Spur komfortabler abgestimmt sein.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
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Die 19-Zoll-Alus gehören zur sportlich angehauchten FR-Line und kosten 809 Euro. Legen Sie mehr Wert auf Komfort als Optik, reisen Sie maximal auf 18-Zoll-Alus, das schont nicht nur den Rücken, sondern auch das Budget.
Sparen können Sie darüber hinaus bei der Wahl der zum Facelift ebenfalls überarbeiteten Assistenz. Die funktioniert tadellos. Mit Paket M (Adaptivtempomat, Fernlicht- und Spurhalteassistent) für 477 Euro fahren Sie sicher beim Händler ab.
Fazit von Christoph Richter: Seat frischt den Ateca an den richtigen Stellen auf. Fahrassistenz und Infotainment sind jetzt auf dem neuesten Stand, die Motoren ebenfalls. All das lässt sich Seat derweil aber auch gut bezahlen.