Einen Verbrauch von drei Litern hatte VW versprochen, damals, 1999. Doch der aufwendig mit Aluminium und Magnesium gebaute Lupo 3L schaffte das nur theoretisch. Im realistischen AUTO BILD-Test kam er auf 4,1 Liter. Inzwischen hören besonders sparsame Autos aus Wolfsburg auf den Namen BlueMotion, und es ist wieder so weit: VW verspricht ein Drei-Liter-Auto. Na ja, fast, für den neuen Golf BlueMotion geben sie 3,2 Liter an. In unserem Vergleichstest liegt der Spar-Golf allerdings deutlich darüber, er verbraucht 4,9 Liter. Das ist nicht viel weniger als beim normalen 1,6-Liter-TDI, der 5,3 Liter im Test verbrauchte – und in der Anschaffung 1200 Euro weniger kostet.

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VW Golf BlueMotion
Leeres Versprechen: Laut VW soll der Golf 1.6 TDI BlueMotion nur 3,2 Liter verbrauchen.
Das zeigt vor allem: Normale Serienautos sind so weit verbrauchsoptimiert, dass es extrem schwerfällt, sie noch sparsamer zu machen. Der technische Aufwand ist enorm, und ein paar Zehntel weniger Verbrauch fordern auch Verzicht vom Käufer. So sind für den Golf BlueMotion einige Extras nicht lieferbar: das automatische Direktschaltgetriebe, ein verstellbares Fahrwerk, Glasdach, Anhängekupplung, Notbremssystem, aktiver Tempomat. Für BMW, Ford, Kia und Opel sind Automatikgetriebe nicht vorgesehen, für den Mercedes ebenfalls nicht, dazu keine Direktlenkung und keine Anhängekupplung. Für den Opel gibt es kein verstellbares Fahrwerk. Vielleicht braucht man das alles nicht, man sollte aber vorher dran denken. Dazu kann man sich auf schlechteren Komfort einstellen, die Motoren sind auf Sparsamkeit dressiert, nicht auf Laufkultur. Alle haben tiefergelegte Karosserien oder Sportfahrwerke, stehen auf Energiesparreifen. Und so fahren sie denn auch – unter Fahrvergnügen verstehen wir etwas anderes. Aber klar, wer wirklich sparen will, lässt sich darauf ein.

Weitere Details zu den kompakten Spardieseln gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen finden Sie als Download im Online-Heftarchiv.
Dirk Branke

Fazit

Leise Enttäuschung weht durch diesen Vergleich. Gut, alle sechs Autos sparen ganz ordentlich – aber eben nicht mehr. Der Unterschied zu den Serien-Dieseln hält sich in Grenzen. Und mal abgesehen davon ist das Ganze bei den Spar-Dieseln auch eine freudlose Angelegenheit. Dafür verlangen vier Hersteller – außer BMW und Kia – noch teils saftige Aufpreise. Also: Wer unbedingt knausern möchte, kann das tun. Aber er muss sich dann auch darauf einlassen.