Serie "Entdecke Deutschland", Teil 3
Ein Eifel-haftes Vergnügen

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Wo einst die Vulkane fauchten, röhren heute die
Motoren. Eine Reise in Deutschlands wilden Westen!
Ferrariplatte am Nürburgring
Definitiv. Hier und heute sitze ich im falschen Auto. Eine Ducati 900 SS überholt mich und legt sich flach wie ein Pfannkuchen in die Kurve. Da komme ich nicht mit. Die 20,8 Kilometer lange Nordschleife des Nürburgrings mit insgesamt 73 Kurven ist die Hölle für mich und mein Auto. Okay. Verziehen: Ein Mercedes Vaneo ist eben kein Silberpfeil oder McLaren. Aber die hätten ja auch nicht locker meine zwei Koffer, meine Handtasche, die Luftmatratze und noch den Sonnenschirm geschluckt.
Ich drehe und drehe am Lenkrad, kriege gerade noch die Kurve im Schwalbenschwanz. Die nächste Runde auf der längsten Rennstrecke der Welt ist für mich die letzte. Auszeit für heute. Ich nehme nach drei Runden Berg-und-Tal-Fahrt die Ausfahrt. Eine Motorradgruppe aus Norwegen macht sich derweil startklar. Helm auf und ab in die "grüne Hölle". Dug aus Amerika ist zum ersten Mal auf dem Ring: "Einfach crazy, diese Kurven." Der Mann aus Arizona wird wiederkommen. Ganz sicher.
Der Nürburgring ist beinahe täglich für jedermann geöffnet. Dann drängeln sich Porsche und Polo vor der Zufahrt zur Nordschleife. Rennen für Rentner und Reisegruppen. In Welcherath, nur zwei Kilometer von der Rennstrecke entfernt, schenkt Uta Krieger (40) im zünftigen Hotel Café Formel M Bier aus. Auf der Speisekarte stehen Formel-M-Toast (Steak mit Speck, Spiegelei und Zwiebeln) und Ferrariplatte für zwei Personen (Steaks vom Eifeler Rind, Pfeffersoße, Pommes). An die Decke hat die Besitzerin eine Carrera-Bahn genagelt.
Ich drehe und drehe am Lenkrad, kriege gerade noch die Kurve im Schwalbenschwanz. Die nächste Runde auf der längsten Rennstrecke der Welt ist für mich die letzte. Auszeit für heute. Ich nehme nach drei Runden Berg-und-Tal-Fahrt die Ausfahrt. Eine Motorradgruppe aus Norwegen macht sich derweil startklar. Helm auf und ab in die "grüne Hölle". Dug aus Amerika ist zum ersten Mal auf dem Ring: "Einfach crazy, diese Kurven." Der Mann aus Arizona wird wiederkommen. Ganz sicher.
Der Nürburgring ist beinahe täglich für jedermann geöffnet. Dann drängeln sich Porsche und Polo vor der Zufahrt zur Nordschleife. Rennen für Rentner und Reisegruppen. In Welcherath, nur zwei Kilometer von der Rennstrecke entfernt, schenkt Uta Krieger (40) im zünftigen Hotel Café Formel M Bier aus. Auf der Speisekarte stehen Formel-M-Toast (Steak mit Speck, Spiegelei und Zwiebeln) und Ferrariplatte für zwei Personen (Steaks vom Eifeler Rind, Pfeffersoße, Pommes). An die Decke hat die Besitzerin eine Carrera-Bahn genagelt.
In Wallenborn brubbelt es
Das gibt es nur hier am Nürburgring, wo die Dorfjugend ihre Kadett und GTI tiefer legt und auf den Landstraßen mit Karacho durch die Kurven pest. Rund um den Ring sind alle Rennfahrer. "Wir mussten sieben Carrera- Bahnen kaufen, um die alte Grand-Prix-Strecke nachzubauen", sagt Wirtin Krieger. An den Wänden hängt Schrott. Schöner Schrott: eine verbeulte Motorhaube, Alufelgen, Bremsscheiben. "Das haben unsere Gäste hier gelassen."
Jährlich besuchen rund zwei Millionen Touristen die Eifel. "Zu viel Rummel", sagt einer. Die Menschen, die hier leben, sind herb wie die Landschaft. Etwas grobschlächtig, kurz angebunden, kantig, dafür aber sehr, sehr bodenständig und ehrlich. Modetrends kommen hier fünf Jahre später, manchmal aber auch gar nicht an. Wie in Wallenborn, einem kleinen Örtchen im Talkessel der Vulkaneifel zwischen Gerolstein und Bitburg.
Dort, wo noch vor einem halben Jahr die Gardinen zurückgezogen wurden, wenn ein Auto mit fremden Kennzeichen durch das Dorf fuhr, kommen jetzt Touristenbusse an. Wie kommt’s? Wallenborn hat einen Geysir. Ja, einen Geysir! Der wallende Born ist eine speiende Wasserquelle und erst seit diesem Jahr restauriert. So einen Brubbel gibt’s nur einmal in Deutschland. In der Eifel eben. "Vorsicht, sonst wirste nass", sagt eine Omi zu ihrem Mann. Und zieht den Opa vorsorglich drei Schritte zurück. "Es brubbelt schon."
Alle 35 Minuten spuckt die Erde eine Fontäne aus. Wasser, das nach faulen Eiern riecht, weil es stark schwefelhaltig ist. "Die Feuerwehr musste für die Restaurierung das Wasser abpumpen", sagt Irmgard Hermes (56), Chefin vom Landhaus am Brubbel. Für sie ist der Brunnen eine echte Goldader.
Jährlich besuchen rund zwei Millionen Touristen die Eifel. "Zu viel Rummel", sagt einer. Die Menschen, die hier leben, sind herb wie die Landschaft. Etwas grobschlächtig, kurz angebunden, kantig, dafür aber sehr, sehr bodenständig und ehrlich. Modetrends kommen hier fünf Jahre später, manchmal aber auch gar nicht an. Wie in Wallenborn, einem kleinen Örtchen im Talkessel der Vulkaneifel zwischen Gerolstein und Bitburg.
Dort, wo noch vor einem halben Jahr die Gardinen zurückgezogen wurden, wenn ein Auto mit fremden Kennzeichen durch das Dorf fuhr, kommen jetzt Touristenbusse an. Wie kommt’s? Wallenborn hat einen Geysir. Ja, einen Geysir! Der wallende Born ist eine speiende Wasserquelle und erst seit diesem Jahr restauriert. So einen Brubbel gibt’s nur einmal in Deutschland. In der Eifel eben. "Vorsicht, sonst wirste nass", sagt eine Omi zu ihrem Mann. Und zieht den Opa vorsorglich drei Schritte zurück. "Es brubbelt schon."
Alle 35 Minuten spuckt die Erde eine Fontäne aus. Wasser, das nach faulen Eiern riecht, weil es stark schwefelhaltig ist. "Die Feuerwehr musste für die Restaurierung das Wasser abpumpen", sagt Irmgard Hermes (56), Chefin vom Landhaus am Brubbel. Für sie ist der Brunnen eine echte Goldader.
Wilde Sau: in Daun alltäglich
Klock, klock. Was ist denn das, zum Kuckuck? Klingt wie afrikanische Buschtrommel. Komisch: Zwei Riesenvögel rennen auf unser Auto zu und streifen mit ihren Federn das Seitenfenster. Die Nandus stammen aus dem Wildpark Daun. In dem Gehege laufen Rehe, Wildschweine und Hirsche zwischen Autos frei herum. Zwei Sauen stöbern mit ihren Frischlingen im Dreck. Direkt vor unserem Kühlergrill. Saugut und supersüß. Können die Kleinen mitnehmen? Platz hätte ich ja im Vaneo.
Aber der nützt mir auf dem Nürburgring recht wenig. Eine letzte Runde will ich trotzdem noch fahren, bevor ich abreise. Denn die Faszination Nürburgring hat mich eingeholt, auch wenn alle überholen. Vor der Zufahrt zur Nordschleife drängeln sich Porsche, Motorräder und Ferrari. Und mein grüner Vaneo. Alle wollen die Pole-Position. Einmal Gas geben bis zum Anschlag. Das tue ich auch. Die Nadel meines Tachos passiert die 130- km/h-Marke. Viel mehr geht nicht im "Brünnchen". Meine Reifen quietschen, reiben sich am Ring. Trotzdem bleiben keine Zweifel. Ein Eifel-haftes Vergnügen. Definitiv.
Aber der nützt mir auf dem Nürburgring recht wenig. Eine letzte Runde will ich trotzdem noch fahren, bevor ich abreise. Denn die Faszination Nürburgring hat mich eingeholt, auch wenn alle überholen. Vor der Zufahrt zur Nordschleife drängeln sich Porsche, Motorräder und Ferrari. Und mein grüner Vaneo. Alle wollen die Pole-Position. Einmal Gas geben bis zum Anschlag. Das tue ich auch. Die Nadel meines Tachos passiert die 130- km/h-Marke. Viel mehr geht nicht im "Brünnchen". Meine Reifen quietschen, reiben sich am Ring. Trotzdem bleiben keine Zweifel. Ein Eifel-haftes Vergnügen. Definitiv.
Adressen und Termine
Tipps und Termine • Mit dem eigenen Auto über den Ring. Infos erteilt die Nürburgring GmbH, Tel. 02691/ 302-144; Fax 02691/ 302-155, pr@nuerburgring.de, www.nuerburgring.de • 30. AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring, 9. bis 11. August. Infos unter Tel. 069/ 660 60 • Eifel Klassik, 3. bis 6. Oktober, mehr als 550 klassische Renn- und Sportwagen gehen an den Start. Infos: EDMA-Marketing GmbH, Tel. 02207/ 60 87
Info-Adressen • Nordeifel Eifeltouristik Nordrhein-Westfalen, Postfach 1346, 53897 Bad Münstereifel, Tel. 02253/ 92 22 12, Fax 02253/ 92 22 23 www.eifel-touristik.de • Vulkaneifel Eifel-Tourismus-Gesellschaft, Kalvarienbergstr. 1, 54595 Prüm, Tel. 06592/ 93 32 00, Fax 06592/ 93 32 50 • Osteifel Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Bahnhofstraße 9, 56068 Koblenz, Tel. 0261/ 10 84 19, Fax 0261/300 27 97, remet.myk@rz-online.de • Ahrtal • Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Markt 11, 53474 Bad Neuenahr- Ahrweiler, Tel. 02641/ 97 73-0 oder 02641/ 97 73-50, Fax 02641/97 73-73, www.bad-neuenahr-ahrweiler.de
Essen & Trinken • Kuchers Landhotel Martin Kucher (44) kocht deutsche und regionale Spezialitäten. Karl-Kaufmann-Str. 2, 54552 Darscheid, Tel. 06592/ 629 • Eifeler Kuhstall Restaurant, das wie ein Kuhstall eingerichtet ist. Auf den Tisch kommen Steaks und regionale Gerichte. Karrenweg 13, 54634 Bitburg, Tel. 06561/4771
Touren-Tipps für Rad- und Autofahrer • Jeep-Vulkansafari Infos erteilt das Kur- und Verkehrsamt Daun, Tel. 06592/ 95 13-0, touristinfo@daun.de • Vulkanradweg-Eifel Infos erteilt das Verkehrsamt Ulmen, Tel. 02676/40 92 09, verkehrsamt.ulmen@lcoc.de
Info-Adressen • Nordeifel Eifeltouristik Nordrhein-Westfalen, Postfach 1346, 53897 Bad Münstereifel, Tel. 02253/ 92 22 12, Fax 02253/ 92 22 23 www.eifel-touristik.de • Vulkaneifel Eifel-Tourismus-Gesellschaft, Kalvarienbergstr. 1, 54595 Prüm, Tel. 06592/ 93 32 00, Fax 06592/ 93 32 50 • Osteifel Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Bahnhofstraße 9, 56068 Koblenz, Tel. 0261/ 10 84 19, Fax 0261/300 27 97, remet.myk@rz-online.de • Ahrtal • Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Markt 11, 53474 Bad Neuenahr- Ahrweiler, Tel. 02641/ 97 73-0 oder 02641/ 97 73-50, Fax 02641/97 73-73, www.bad-neuenahr-ahrweiler.de
Essen & Trinken • Kuchers Landhotel Martin Kucher (44) kocht deutsche und regionale Spezialitäten. Karl-Kaufmann-Str. 2, 54552 Darscheid, Tel. 06592/ 629 • Eifeler Kuhstall Restaurant, das wie ein Kuhstall eingerichtet ist. Auf den Tisch kommen Steaks und regionale Gerichte. Karrenweg 13, 54634 Bitburg, Tel. 06561/4771
Touren-Tipps für Rad- und Autofahrer • Jeep-Vulkansafari Infos erteilt das Kur- und Verkehrsamt Daun, Tel. 06592/ 95 13-0, touristinfo@daun.de • Vulkanradweg-Eifel Infos erteilt das Verkehrsamt Ulmen, Tel. 02676/40 92 09, verkehrsamt.ulmen@lcoc.de
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