Skodas größter Kombi fährt nun auch elektrisch – zum Teil jedenfalls. Auch mit Akku unter der Rückbank bleibt er Gleiter, Raumwunder und Alltagsheld in Personalunion. Und sparen kann er jetzt noch besser.
"Mobilität der Zukunft" – unter dieser Rubrik versammeln sich meist Autos, die oft Zukunftsmusik spielen, aber im Hier und Jetzt nur eine sehr kleine Klientel ansprechen. Das kann an sehr hohen Preisen, geringem Nutzwert oder sonstigen Unzulänglichkeiten liegen. Doch hier zeigen wir Ihnen ein Auto, das eine sinnvolle Elektrifizierung mit viel Praxisnutzen zu einem fairen Preis für das Gebotene kombiniert. Die Rede ist vom neuen Superb iV, dem Plug-in-Hybriden des Skoda-Topmodells. Die Eckdaten: Der VW-eigene Hybridantriebsstrang, bestehend aus einem 1400er-Turbobenziner und einem E-Motor, der zwischen Getriebe und Verbrenner sitzt, sorgt mit 218 PS Systemleistung für Vortrieb. Das Verbrenneraggregat entstammt einem älteren Semester – inzwischen deckt ja ein 1.5er den Leistungsbereich rund um 150 PS im VW-Konzern ab –, wurde aber auf Euro 6d vorbereitet. Eine Neuentwicklung des kompletten Antriebsstrangs wäre schlicht zu teuer gewesen. Und das ist auch gut so, denn der Superb iV startet abzüglich der BAFA-Förderung bei 38.805 bzw. 39.305 Euro (Kombi) in einer Preisklasse, in die sich, außer dem Kia Optima PHEV, bislang kein Plug-in-Hybrid dieser Größenordnung verirrt hat.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Gemeinsam sorgen beide Motoren für maximale Effizienz
Skoda Citigo e iV & Superb iV (2019): Neuvorstellung - Hybrid - Elektro
Skoda startet Elektro-Offensive
Zudem lässt der Antrieb nicht gerade den Eindruck aufkommen, man führe eine Dampfmaschine aus dem viktorianischen Zeitalter. Das Zusammenspiel aus 85-kWE-Motor und 156-PS-Verbrenner geschieht unauffällig, verschliffen und vor allem sehr leise. Im Fahrmodus "E" arbeitet nur der Elektromotor, in "Sport" arbeiten beide mit maximalem Eifer zusammen und stellen 218 PS Systemleistung zur Verfügung, die die Vorderräder schon mal übermannen. Natürlich können auch beide Motoren sich gegenseitig unterstützend für maximale Effizienz sorgen. Das heißt vereinfacht gesagt: Der E-Motor schubst den Superb von der Ampel weg, der Verbrenner hält im hohen Gang bei niedriger Drehzahl die Geschwindigkeit. Im normalen Pendelverkehr münzt sich das in einen Verbrauch von 3,5-4,5 Liter Sprit und 8-10 kWh Strom um. Dazu sei erwähnt, dass der Superb mit seinen zwei Herzen knappe 1,8 Tonnen auf die Waage bringt. Außerdem lässt sich der Grad der Elektrounterstützung in mehreren Stufen einstellen, je nachdem wie lange die geplante Strecke ist, die im Hybridmodus absolviert werden soll.
Pendeln auf Strom ist durchaus möglich
Dank E-Motor nimmt der Superb still und gleichmäßig Fahrt auf. Das hohe Gewicht und das DCC-Adaptivfahrwerk vermitteln Souveränität.
Rein elektrisch schafft der Superb nach WLTP 62 Kilometer; pendeln auf Strom ist also möglich, denn der E-Motor schiebt den großen Wagen mit seinen 330 Nm souverän voran. Trotz geringer Ladeleistung ist der 13-kWh-Akku immerhin nach knapp dreieinhalb Stunden wieder komplett voll. Wer auf große Fahrt gehen möchte, hat einen 50 Liter fassenden Tank zur Verfügung. Darüber hinaus spielt der Hybrid das Verwöhnprogramm noch ein Stückchen besser als die Diesel und Benziner. Da der E-Motor die Anfahrpflicht übernimmt, ruckelt das DSG nicht mehr drauflos, der große Tscheche nimmt still und gleichmäßig Fahrt auf. Das hohe Gewicht gibt mit dem serienmäßigen DCC-Adaptivfahrwerk dem Fahrer ein Gefühl von Souveränität. Nichts und niemand rückt den Superb aus der Spur, keine Fräskante verbreitet Schrecken zwischen den Bandscheiben der Passagiere. Der Fahrkomfort ist ... nun ja, superb eben. Auch dank der nochmals verbesserten Geräuschdämmung, die auch im E-Modus den besonders sensiblen Ohren keinen Hinweis auf die zu durchpflügenden Luftmassen gibt.
Eine gewisse Stumpfheit im Fahrgefühl lässt sich nicht leugnen
"Johann, zur Schlossallee, bitte." Die Beinfreiheit ist üppig wie in einer Chauffeurslimo.
Einziger Nachteil: Das letzte bisschen Fahrdynamik ist mit dem schweren Antriebspaket auf der Vorderachse nun endgültig passé. Eine gewisse Stumpfheit im Fahrgefühl müssen wir dem Superb zuschreiben. Auch das Ansprechverhalten der Bremse lässt den Fahrer recht ruckelig und gefühllos zwischen mechanischer Bremse und Rekuperationsverzögerung umherfüßeln. Trotz Akku unter der Rücksitzbank litt das Kofferraumvolumen des tschechischen Lademeisters kaum. Aus den 660-1950 Litern des Kombis wurden 510-1800 Liter. Immer noch mehr, als viele Oberklasse-Kombis bieten. Unverändert blieb der geradezu fürstliche Fond, der S-klassige Beinfreiheit bietet Die Basis Ambition bringt bereits Navigation, Klimaautomatik, Tempomat, DCC-Fahrwerk und Handykopplung mit. Die Aufpreise bleiben im Rahmen, und es gibt bereits für Ambition mehr als genug Extras gegen Zuzahlung. Sitzheizung (250 Euro), Surround-View-Einparkhilfe (1390) oder eine schicke Lederausstattung (2570) sind nur drei Beispiele. Darüber hinaus bietet Skoda die Linien Style, Sportline sowie die bekannte Toplinie Laurin & Klement. Wer einen wirklich luxuriösen Superb will, greift zum fein herausgeputzten L & K-Modell. Ob Kombi (+1000 Euro) oder Limousine, ist dann nur noch Geschmacksache.Fazit von Carl Nowak: Keine übertriebenen PS-Zahlen, keine übertriebenen Preise, dafür viel Platz und Komfort. Skoda stellt mit einem Plug-in-Hybriden nach dem markentypischen No-Bullshit-Prinzip eine echte Alternative für platzbedürftige Pendler in den Raum, die auch Zweifler der Elektrifizierung überzeugen könnte. 8 Jahre bzw. 160 000 Kilometer Akkugarantie tragen dazu bei.
Bildergalerie
Kaufberatung Skoda Superb iV
Von
Carl Nowak
Kaufberatung Skoda Superb iV
1/20
Der Skoda Superb IV ist ein Auto, das eine sinnvolle Elektrifizierung mit viel Praxisnutzen zu einem fairen Preis für das Gebotene kombiniert. Hier kommt die Kaufberatung für den Plug-in-Hybriden des Skoda-Topmodells.
Bild: ŠKODA AUTO
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Die Eckdaten: Der VW-eigene Hybridantriebsstrang, bestehend aus einem 1400er-Turbobenziner und einem E-Motor, der zwischen Getriebe und Verbrenner sitzt, sorgt mit 218 PS Systemleistung für Vortrieb. Das Verbrenneraggregat entstammt einem älteren Semester, wurde aber auf Euro 6d vorbereitet.
Bild: ŠKODA AUTO
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Eine Neuentwicklung des kompletten Antriebsstrangs wäre schlicht zu teuer gewesen. Und das ist auch gut so, denn der Superb iV startet abzüglich der BAFA-Förderung bei 38.805 bzw. 39.305 Euro (Kombi) in einer Preisklasse, in die sich, außer dem Kia Optima PHEV, bislang kein Plug-in-Hybrid dieser Größenordnung verirrt hat.
Bild: ŠKODA AUTO
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Zudem lässt der Antrieb nicht gerade den Eindruck aufkommen, man führe eine Dampfmaschine aus dem viktorianischen Zeitalter. Das Zusammenspiel aus 85-kWE-Motor und 156-PS-Verbrenner geschieht unauffällig, verschliffen und vor allem sehr leise.
Bild: ŠKODA AUTO
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Im Fahrmodus "E" arbeitet nur der Elektromotor, in "Sport" arbeiten beide mit maximalem Eifer zusammen und stellen 218 PS Systemleistung zur Verfügung, die die Vorderräder schon mal übermannen.
Natürlich können auch beide Motoren sich gegenseitig unterstützend für maximale Effizienz sorgen. Vereinfacht gesagt: Der E-Motor schubst den Superb von der Ampel weg, der Verbrenner hält im hohen Gang bei niedriger Drehzahl die Geschwindigkeit. Im normalen Pendelverkehr münzt sich das in einen Verbrauch von 3,5-4,5 Liter Sprit und 8-10 kWh Strom um.
Bild: ŠKODA AUTO
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Dazu sei erwähnt, dass der Superb mit seinen zwei Herzen knappe 1,8 Tonnen auf die Waage bringt. Außerdem lässt sich der Grad der Elektrounterstützung in mehreren Stufen einstellen, je nachdem wie lange die geplante Strecke ist, die im Hybridmodus absolviert werden soll.
Bild: ŠKODA AUTO
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Rein elektrisch schafft der Superb nach WLTP 62 Kilometer; pendeln auf Strom ist also möglich, denn der E-Motor schiebt den großen Wagen mit seinen 330 Nm souverän voran. Trotz geringer Ladeleistung ist der 13-kWh-Akku immerhin nach knapp dreieinhalb Stunden wieder komplett voll.
Bild: ŠKODA AUTO
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Wer auf große Fahrt gehen möchte, hat einen 50 Liter fassenden Tank zur Verfügung. Darüber hinaus spielt der Hybrid das Verwöhnprogramm noch ein Stückchen besser als die Diesel und Benziner. Da der E-Motor die Anfahrpflicht übernimmt, ruckelt das DSG nicht mehr drauflos, der große Tscheche nimmt still und gleichmäßig Fahrt auf.
Bild: ŠKODA AUTO
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Das hohe Gewicht gibt mit dem serienmäßigen DCC-Adaptivfahrwerk dem Fahrer ein Gefühl von Souveränität. Nichts und niemand rückt den Superb aus der Spur, keine Fräskante verbreitet Schrecken zwischen den Bandscheiben der Passagiere. Der Fahrkomfort ist ... nun ja, superb eben. Auch dank der nochmals verbesserten Geräuschdämmung.
Bild: ŠKODA AUTO
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Einziger Nachteil: Das letzte bisschen Fahrdynamik ist mit dem schweren Antriebspaket auf der Vorderachse nun endgültig passé. Eine gewisse Stumpfheit im Fahrgefühl müssen wir dem Superb zuschreiben.
Auch das Ansprechverhalten der Bremse lässt den Fahrer recht ruckelig und gefühllos zwischen mechanischer Bremse und Rekuperationsverzögerung umherfüßeln. Trotz Akku unter der Rücksitzbank ...
... litt das Kofferraumvolumen des tschechischen Lademeisters kaum. Aus den 660 bis 1950 Litern des Kombis wurden 510-1800 Liter. Immer noch mehr, als viele Oberklasse-Kombis bieten.
Die Basis Ambition bringt bereits Navigation, Klimaautomatik, Tempomat, DCC-Fahrwerk und Handykopplung mit. Die Aufpreise bleiben im Rahmen, und es gibt bereits für Ambition mehr als genug Extras gegen Zuzahlung. Sitzheizung (250 Euro), Surround-View-Einparkhilfe (1390) oder eine schicke Lederausstattung (2570) sind nur drei Beispiele.
Bild: ŠKODA AUTO
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Darüber hinaus bietet Skoda die Linien Style, Sportline sowie die bekannte Toplinie Laurin & Klement. Wer einen wirklich luxuriösen Superb will, greift zum fein herausgeputzten L & K-Modell. Ob Kombi (+1000 Euro) oder Limousine, ist dann nur noch Geschmacksache.
Bild: ŠKODA AUTO
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Über den zentralen Touchscreen lässt sich unter anderem der Grad der E-Unterstützung im Hybridbetrieb auswählen.
Fazit von Carl Nowak: Keine übertriebenen PS-Zahlen, keine übertriebenen Preise, dafür viel Platz und Komfort. Skoda stellt mit einem Plug-in-Hybriden eine echte Alternative für platzbedürftige Pendler in den Raum, die auch Zweifler der Elektrifizierung überzeugen könnte. 8 Jahre bzw. 160.000 Kilometer Akkugarantie tragen dazu bei.