Sportec Scirocco SC 350
Leistungssportler

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Mit dem von Grund auf überarbeiteten Scirocco SC 350 bläst Tuner Sportec zum Sturm auf Focus RS oder Porsche Cayman. Das jähe Ende einer Tesfahrt verhindert den Umsturz.
Anfangs wollte kein Kollege eine Prognose wagen. Zu groß waren die Fragezeichen, die angesichts der Eckdaten im Raum standen: 350 Turbo-PS und Frontantrieb. Kann ein VW Scirocco diese Leistung überhaupt auf die Straße bringen? Oder mutiert er zu einer wild gewordenen Kompaktwagen-Bestie, die vor Kraft kaum laufen kann? Zumindest für seine Erbauer war der Fall klar: "Wir wissen, was unser Scirocco kann", entgegnete die Performance-Schmiede Sportec auf unsere Bedenken. Keine Zweifel bestehen am betriebenen Aufwand. Die Schweizer gingen nach dem Motto "lieber klotzen statt kleckern" an dieses Projekt heran und unterzogen den VW einer folgenschweren Kernsanierung. Herzstück der Leistungssteigerung ist ein eigens konstruierter Wastegate-Turbolader. Mit größerem Läufer, Verdichter sowie geändertem Verdichtergehäuse und strömungsoptimierten Kanälen schraubt er den Überdruck im Ansaugtrakt auf bis zu 1,35 Bar. Eine geänderte Motorsteuerung managt den gestiegenen Kraftstoffbedarf, während Sportluftfilter, eine Abgasanlage mit Edelstahlkatalysatoren und ein Ladeluftkühler im XXL-Format das Motorentuning abrunden.
Hochleistungsmotorenöl statt Ölkühler

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Ausgeblasener Funke
Schnellster Fronttriebler ist hier bislang der Ford mit einer Rundenzeit von 1:45,00 Minuten. Schon nach wenigen Kurven wird klar, dass Sportecs Scirocco diese Zeit in Grund und Boden stampfen wird. Im oberen Drehzahlbereich spricht der Lader äußerst zackig an, wodurch fast der Eindruck entsteht, hier wäre ein Saugmotor am Werk. Wer beim DSG-Getriebe das S-Programm vorwählt, bekommt zudem stets die richtige Fahrstufe gereicht. Einzig das etwas übereifrige ESP neigt bisweilen zu unangebrachtem Tatendrang und bremst den Fahrer am Limit mit unharmonischen Eingriffen spürbar ein. Auch die Bremsanlage konnte keine überzeugende Leistung abliefern. Bereits nach zwei Runden wurde der Pedalweg länger, nach vier Runden bettelte sie schließlich qualmend um eine kühlende Auslaufrunde. Scheinbar hatte auch der Motor diesen Wunsch vernommen, denn kurz darauf blinkte die Motorwarnleuchte auf, und das Triebwerk lief kurz mit gefühlter Serienleistung. Was war geschehen? Thomas Hofer bezieht Stellung: "Die 350-PSAusbaustufe ist im Bereich des Kraftstoff-Füllstroms sehr heikel und verlangt einen penibel eingestellten Zündkerzenabstand. Im Vorfeld wurden beim Testfahrzeug zwei Zündkerzen gewechselt und anscheinend nicht optimal eingestellt. Daher war der Motor kurzzeitig in der Lage, den Zündfunken einfach auszublasen." Anschließend fügt er hinzu: "Wir wissen, was unser Scirocco kann."
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