Spring, EQS, ID.3, Yaris und i4: Diese Autos sind besonders nachhaltig
Grüner geht's (noch) nicht: Fünf besonders nachhaltige Autos im Test
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Ein sparsamer Antrieb? So wird ein Auto noch lange nicht nachhaltig. AUTO BILD ist auf Ideensuche gegangen – und fünf mal fündig geworden.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
Wer "E" sagt, muss auch "B" sagen – finden wir zumindest. Oder etwas direkter ausgedrückt: Nur weil ein Auto elektrisch angetrieben wird, muss es noch nicht nachhaltig sein.
Nachhaltige Autos im Test
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BMW i4 eDrive40
UVP 59.800,00 EUR
Dacia Spring
UVP 22.750,00 EUR
Toyota Yaris Hybrid
UVP 22.990,00 EUR
VW ID.3
UVP 39.995,00 EUR
Wer als Hersteller konsequent ist, muss sich – gerade beim Elektroauto – richtig ins Zeug legen, um möglichst alles mitzudenken. Lieferketten? Emissionen runter. Produktion? Emissionen runter. Und auch mit E-Antrieb spielt natürlich der Energieverbrauch eine erhebliche Rolle für die finale CO2-Bilanz (und ganz nebenbei auch für die Unterhaltskosten).
Reichweitenkönig: Entspannte Fahrer schaffen im Mercedes EQS mit einer Akkuladung bis zu 600 Kilometer.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
Fünf Hersteller haben wir gebeten, uns ihr jeweils nachhaltigstes Modell vorbeizuschicken. Angekommen sind: Dacia Spring Electric, VW ID.3, Toyota Yaris Hybrid, Mercedes EQS und der BMW i4. Also alle vollelektrisch, bis auf einen.
Toyota-Hybrid spart viel CO2
Auffällig: Jeder Hersteller verfolgt sein ganz eigenes Konzept in puncto Nachhaltigkeit. BMW betont die soziale Gewinnung des Lithiums, VW kompensiert CO2 da, wo es (noch) nicht vermeidbar ist. Toyota setzt auf seinen über Jahrzehnte weiterentwickelten Hybridantrieb.
Bewährte Technik: Toyota setzt beim Yaris auf einen jahrelang weiterentwickelten Hybridantrieb. Der spart viel CO2.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
Und Dacia Spring sowie Mercedes EQS? Sind so ziemlich die krassesten Gegensätze, die es gibt. Und sollen beide am Ende des Tages die Umwelt entlasten. Fest steht: je mehr Ideen, desto mehr Vielfalt im Markt. Was die fünf Testkandidaten für die Umwelt tun, erfahren Sie in der Bildergalerie.
Bildergalerie
Fünf nachhaltige Autos im Test
Fazit
von
AUTO BILD
Die Ansätze für Umweltschutz sind da und gedeihen – aber da geht noch mehr. Ganze Lieferketten umzustellen, das kostet Zeit. Und es müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen, es braucht mehr Ladestationen und grünen Strom.
Ein sparsamer Antrieb? So wird ein Auto noch lange nicht nachhaltig. AUTO BILD ist auf Ideensuche gegangen und fünf mal fündig geworden – bei BMW i4, Dacia Spring, Mercedes EQS, Toyota Yaris Hybrid und VW ID.3.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
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Der BMW i4 fährt elektrisch, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Von außen dem 4er Gran Coupé sehr ähnlich, ...
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
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... muss man schon genau hinsehen, um etwa die blauen BMW-Logos auszumachen oder den geschlossenen Kühlergrill.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
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Innen verrät die leicht erhöhte Sitzposition den üppig dimensionierten 81,1-Kilowattstunden-Akku im Boden.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
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BMW hat uns den eDrive40 vorbeigeschickt. Heißt: 340 PS, Heckantrieb. Bis zu 589 Kilometer maximale Reichweite soll er schaffen, 400 Kilometer am Stück sind in dieser Konfiguration tatsächlich machbar, was dann einem Verbrauch von rund 20 Kilowattstunden entspricht. Für ein 2,1-Tonnen-Auto ist das ein guter Wert.
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Hilfreich: Anders als im mit 544 PS überpotenten M50 ist man nicht ständig versucht, jede Ampel im Sprint zu verlassen, das Fahrpedal ist defensiver abgestimmt.
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Ebenfalls untypisch: Die kleinen 17-Zöller mit reichlich Gummi auf den Flanken.
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Nicht anzusehen ist dem i4, dass seine Batterien mit reinem Grünstrom hergestellt werden, was 1,5 Tonnen CO2 pro Auto einsparen soll. Auch auf seltene Erden verzichten BMWs Elektromotoren der fünften Generation komplett.
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Im Innenraum sind die Bayern besonders stolz auf ihr veganes Lenkrad. Man habe lange darauf hingearbeitet, die erforderliche Langlebigkeit gewährleisten zu können. 85 Prozent CO2 soll es einsparen. Für die Sitzbezüge gibt's sowohl tierische als auch tierfreie Optionen.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
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Preislich rangiert der i4 als eDrive40 zwischen der Einstiegsversion eDrive35 und dem erwähnten M50. Ab 59.800 Euro geht's los. Nicht wenig Geld, aber dafür auch ein ziemlicher Alleskönner.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
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Aus der Ferne könnte man denken, der Dacia Spring sei ein Sandero Stepway, nur als E. Pustekuchen! Seine lediglich 3,73 Meter Länge und 1,58 Meter Breite (ohne Spiegel) machen im Grunde den Reiz des Spring aus; auf ...
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... dieser kleinen Grundfläche bietet er bis zu vier Personen Platz, hinten ist es zumindest auf der Kurzstrecke bis 1,75 Meter aushaltbar.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
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Enge Kurven würde der Kleine ebenfalls aus dem Handgelenk meistern, wäre da nicht die erstaunlich indirekte und synthetisch arbeitende Servolenkung, die bei schnellem Kurbeln plötzlich schwergängiger wird. Unglücklich.
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Langstrecke gehört ebenfalls nicht zu den Kernkompetenzen. Mehr als 200 Kilometer am Stück traut dem Spring seine eigene Reichweitenanzeige innerstädtisch nicht zu, im Überlandverkehr sind es eher 150 Kilometer, wenn der 26,8 Kilowattstunden große Akku voll geladen ist.
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Vorteile: das geringe Leergewicht von etwa einer Tonne und der geringe Verbrauch von 14,5 kWh laut WLTP. Im Stadtverkehr mag der durchaus stimmen. Außerdem ist selbst mit nur 30 kW DC-Laden der Akku in 56 Minuten wieder auf 80 Prozent.
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Die Beschleunigung der 44-PS-Version ist innerorts (0 auf 50 in 5,8 Sekunden) okay, für alles andere empfehlen wir die 65-PS-Variante. Schluss ist bei 125 km/h.
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Im Innenraum des Spring scheint überall der Kostendruck durch: nicht abgedeckte Torx- Schrauben in den Griffmulden, Fensterheber und Spiegelverstellung auf dem Armaturenbrett.
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Alle Sparmaßnahmen münden im für ein E-Auto einzigartigen Listenpreis: ab 22.750 Euro. Und diese Zahl bleibt auch auf den zweiten Blick klein.
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Am Steuer des Mercedes EQS ist man ständig versucht, die Nachbarn mit eitlem Kanzler-Gestus gnädiglich zu grüßen. Das Staatslimousinenhafte der Grundversion 450+ ohne Allrad ...
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... verdeckt leicht seine Effizienz: Der Verbrauch oszilliert meist zwischen 20 und 25 kWh/100 km, trotz 2,5 Tonnen Leergewicht.
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Bei dem großen 108-kWh-Akku kommt eine brauchbare Reichweite heraus: 400 Kilometer schafft er eigentlich immer, auch bei wilder Fahrweise. Gelassene Fahrer erhöhen mühelos auf 500 bis 600 Kilometer, ...
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... um dann in einer guten halben Stunde am Schnelllader weitere rund 400 Kilometer Reichweite zur Verfügung zu haben.
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Die konsequente Aerodynamik des One-Bow-Designs birgt Nachteile: Die Vorderkante des bogenförmigen Dachs beginnt weit vorn, sodass der Fahrer Ampeln nur mit stark gerecktem Hals sieht.
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Und der Fond ist erstaunlich unbequem: Da der dicke Akku nutzbare Höhe frisst, sitzen Fondfahrgäste nur 22 Zentimeter über dem Fußboden, ergo mit stark angewinkelten Beinen – wenig staatsmännisch. Zudem ist die Sitzfläche eher kurz.
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Gigantisch wiederum fällt die Gepäckkapazität hinter der klassenuntypischen Heckklappe aus: 610 bis 1770 Liter. Eine Luxuslimo, die sich nützlich machen will.
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Die Stuttgarter haben sich erkennbar bemüht, Luxus zu schaffen, der den Planeten so gering wie möglich belastet. Das reicht vom Recyclingstahl-Anteil von 80 Prozent über Kabelkanäle aus Recycling-Kunststoff und dem Bodenbelag aus Recyclinggarn ...
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... bis hin zum grünen Strom, den man über die Mercedes-me-Tankkarte lädt. Was aber einen elitären Startpreis hat: 109.551 Euro.
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Der erste Yaris Hybrid kam bereits 2012. Das Toyota-eigene, stufenlose Planetenradgetriebe, das Elektro- und Benzinantrieb je nach Fahrsituation sinnreich zusammensteckt und wieder trennt, ist ein Patent, das die Konkurrenz gern hätte und heute meist irgendwie zu umschiffen versucht.
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Auf 100 Kilometer genehmigte sich der Yaris im Test 5,2 l – die Standard-Verbrauchsrunde enthält aber 20 km Autobahn-Vollgas (13 Prozent der Gesamtstrecke). In der Stadt kommt man auch nach Antippen der EV-Taste (Electric Vehicle) rein elektrisch zwar nur wenige Hundert Meter weit, ...
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... bevor der Dreizylinder-Saugbenziner übernimmt. Das reicht aber, um in der Stadt die Vier-Liter-Verbrauchsmarke zu unterschreiten, denn der E-Motor hilft beim energiefressenden Anfahren. Ein oft unterschätzter Faktor: Durch den Verzicht auf Turbolader und Direkteinspritzung geriet der Hybridantrieb nicht zu komplex.
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Der CO2-Wert ist ein Maßstab in dieser Klasse. Und: Da er nur eine kleine Pufferbatterie spazieren fährt, geriet der Kleine mit 1090 Kilogramm nicht zu schwer.
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Toyota muss ihn auch nicht um die halbe Welt schippern, um ihn bei uns ankommen zu lassen: Der Yaris rollt im französischen Valenciennes vom Band.
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Die vielleicht härteste Konkurrenz für den Yaris Hybrid (ab 22.990 Euro) sitzt im eigenen Hause: Der Saugbenziner Yaris 1.5 VVT-i produzierte bei uns in einem Test im Sommer 2022 ähnlich kleine Verbräuche, ist aber billiger.
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Was hat sich VW beim ID.3 nicht alles anhören müssen. Zu plastiklastig das Cockpit, zu eigenwillig das Äußere. Dazu kamen – ganz unbestritten – Softwareprobleme. Blöd nur, dass die Bedienung des ersten Stromers auf Basis des MEB fast ausschließlich digital funktioniert. Hat das alles jetzt ein Ende?
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Die Wolfsburger haben ihrem Sprössling nämlich nun ein Facelift verpasst. Kenner sehen sofort, dass sich ordentlich was getan hat: Die schwarze Hutze auf der Haube ist verschwunden, die Front wirkt so gestreckter, ...
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... hinten leuchten nun auch die inneren Bereiche der Heckleuchten mit.
Bild: Volkswagen AG
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Im Innenraum wurden die Oberflächen neu gestaltet, mehr weich, weniger Plastik. So weit sehr stimmig. Das Infotainment startet mittlerweile meist schnell, läuft aber noch immer zu ruckelig.
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Beim Thema Nachhaltigkeit hat sich VW dagegen von vornherein sehr bemüht gezeigt. Der ID.3 wird CO2-neutral übergeben. In der Praxis heißt das: Da, wo Einsparungen heute technisch noch nicht möglich sind, kompensiert VW die Emissionen finanziell.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
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Sitzbezüge etwa sind zu 70 Prozent aus wiederverwerteten PET-Flaschen hergestellt. VW gibt an, dass der ID.3 zu 85 Prozent recycelt werden kann. Weitere zehn Prozent können einfach so wiederverwendet werden, natürlich sofern der Zustand das zulässt.
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Außerdem ist in Zukunft noch eine Version mit kleinerem Akku geplant. Die würden sich gerade viele Flottenkunden wünschen, sagt VW. Aktuell stehen zwei Varianten mit 58 und 77 Kilowattstunden zur Wahl, ab 39.995 Euro.