Starthilfekabel: Preise, Tipps
So gelingt das Überbrücken mit Starthilfekabel

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Ist die Autobatterie leer und der Motor springt nicht mehr an, helfen Starthilfekabel zum Überbrücken Starthilfekabel her. Damit der Motorstart gelingt, sollten die Kabel aber einige Voraussetzungen erfüllen. AUTO BILD klärt auf.
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Inhaltsverzeichnis
Dicke, Länge und Klemme – das alles sind Punkte, die beim Starthilfekabel wichtig sind. Denn ist es zu schwach dimensioniert, die Klemmen unbrauchbar oder das Material minderwertig, verpufft ein Großteil der Energie und der Motor springt nicht an. Das Problem: Von außen sehen Starthilfekabel fast alle gleich aus: Es gibt ein rotes und ein schwarzes Kabel, an dessen Enden sich jeweils Zangen befinden. Sie verbinden Plus- (rot) und Minuspol (schwarz) von der schwächelnden Autobatterie mit der Batterie des Spender-Fahrzeugs. Für den Fall der Fälle ist es besonders im Winter ratsam, Starthilfekabel im Kofferraum dabeizuhaben. AUTO BILD erklärt, was beim Kauf eines guten Starthilfekabels zu beachten ist und wie man es richtig anschließt.
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• Starthilfekabel für Benziner: Bei kleineren Benzinmotoren mit geringem Hubraum sind Starthilfekabel mit einem Querschnitt von 20 mm² ausreichend. Oft wird auch zu Kabeln mit einem Querschnitt von nur 16 mm² geraten – die sind allerdings schnell überfordert. Wer ein 20-mm²-Kabel nimmt, ist auf der sicheren Seite. Bei Alu-Kabeln sollte der Querschnitt mindestens 25 mm² groß sein. Ab zwei Litern Hubraum ist ein Querschnitt von mindestens 25 mm² (Alu 40 mm²) ratsam. Für noch größere Benziner (ab drei Liter), sollten Starthilfekabel mit 35 mm² Querschnitt (Alu 55 mm²) gewählt werden.
• Starthilfekabel für Diesel: Bei Dieselmotoren sollte der Querschnitt mindestens 25, bei Aluminium-Kabeln sogar 40 mm² betragen. Ab drei Litern Hubraum liegt man mit 35 mm² Kupfer- oder 55 mm² Aluminium-Kabel richtig.
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So klappt die Starthilfe
1. Das rote Kabel an den Pluspol der Spender-Batterie
2. Das rote Kabel an den Pluspol der leeren Batterie
3. Das schwarze Kabel an den Minuspol der Spender-Batterie
4. Das schwarze Kabel an einen Massepunkt (z. B. blankes Metallteil im Motorraum) des Empfänger-Autos (NICHT an den Minuspol)
5. Wenn alle Kabel angeschlossen sind, zuerst den Motor des Spender-Fahrzeugs und dann den Motor des Empfänger-Fahrzeugs starten.
6. Nach erfolgter Starthilfe die Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder abnehmen.
2. Das rote Kabel an den Pluspol der leeren Batterie
3. Das schwarze Kabel an den Minuspol der Spender-Batterie
4. Das schwarze Kabel an einen Massepunkt (z. B. blankes Metallteil im Motorraum) des Empfänger-Autos (NICHT an den Minuspol)
5. Wenn alle Kabel angeschlossen sind, zuerst den Motor des Spender-Fahrzeugs und dann den Motor des Empfänger-Fahrzeugs starten.
6. Nach erfolgter Starthilfe die Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder abnehmen.
Standard: Die Starthilfekabel sollten der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722 entsprechen. Damit genügen sie dem vorgeschriebenen Qualitätsstandard.
Biegsamkeit: Bei niedrigen Temperaturen verhärtet der Kunststoff der Isolierung. Damit die Starthilfekabel auch bei Minusgraden noch biegsam sind, sollte beim Kauf auf die Biegsamkeit geachtet werden.
Polzangen: Die Zangen an den Kabelenden müssen – bis auf die Kontaktteile natürlich – komplett isoliert sein. Ansonsten droht ein Kurzschluss, sobald die Zangen Metallteile des Autos berühren. Verzahnte Innenseiten der Zange und eine kräftige Feder verhindern ein Abrutschen des Kabels beim Startversuch. Darüber hinaus darf die Isolierung aber nicht zu dick sein, sonst gibt es "Platzprobleme" beim Aufstecken.
Länge: Die Kabel sollten auf keinen Fall kürzer als zwei Meter sein, ansonsten ist der Bewegungsspielraum zwischen den Fahrzeugen zu klein. Am gebräuchlichsten sind Starthilfekabel mit drei bis vier Metern Länge. Wichtig: Mit der Länge des Kabels wächst der Widerstand. Bei noch längeren Kabeln sollte dementsprechend zu einem größeren Querschnitt gegriffen werden.
Starthilfekabel sind nicht teuer, der Pannenhelfer kostet meist nur 15 bis 20 Euro und ist im Baumarkt, Kfz-Fachhandel oder zahlreichen Online-Shops erhältlich. Je nach Querschnitt und Verarbeitung können auch schon mal 40 oder 50 Euro auf dem Preisschild stehen. Von Billig-Kabeln für ein paar Euro sollte man jedoch lieber die Finger lassen, sie taugen meist nichts, weil sie zu wenig Strom transportieren und können im schlechtesten Fall sogar überhitzen.
Ein Startbooster ist eine Art Powerbank, also ein Akku, der mit zwei Starthilfekabeln ausgestattet ist. Der Startbooster wird mit den Zangen dann wie das Starthilfekabel einfach an die schwache Autobatterie angeschlossen. Da hier kein zweites Fahrzeug als Stromspender benötigt wird, ist er eine praktische Alternative zum klassischen Starthilfekabel. Allerdings sollte er nicht permanent im Auto mitgeführt werden, denn auch der Startbooster verliert bei Kälte an Leistung.
Häufige Fragen zum Starthilfekabel
Was für ein Überbrückungskabel benötigen Dieselfahrer?
Da der Anlasser eines Diesels viel Strom beim Starten des Motors zieht, muss das Starthilfekabel einen größeren Querschnitt haben als ein Kabel für Benzinmotoren. Ein Querschnitt von 25 Quadratmillimetern ist für die meisten Diesel ausreichend. Grundsätzlich gilt, lieber ein dickeres, als ein zu dünnes Überbrückungskabel kaufen.
Wie groß muss ein Starthilfekabel für Benziner sein?
Das Starthilfekabel für Benzinmotoren sollte mindestens 16 Quadratmillimeter besitzen. Aber auch hier gilt wie beim Diesel: Autos mit einem großen Hubraum benötigen auch ein dickeres Kabel.
Worauf sollte man beim Kauf eines Überbrückungskabels achten?
Neben einem ausreichend großem Querschnitt - mindestens 25 Quadratmillimeter für Diesel, für Benziner sollten es mindestens 16 sein - sollten die Klemmen fest mit dem eigentlichen Leiter im Kabel verbunden sein, möglichst gelötet. Beide Backen der Klemmen sollten stromführend sein. Der Plastikschutz auf den Klemmen ist wichtig zum Vermeiden von Kurzschlüssen, darf sich nicht zu einfach lösen. Die Klemmen dürfen nicht zu breit sein, damit man sie auch bei beengten Verhältnissen gut am Pol befestigen kann.
Kann ich beim Überbrücken einen Stromschlag bekommen?
Nein. Es fließen zwar sehr hohe Ströme, je nach Motor sind es beim Starten 200 Ampere und mehr. Die Batterie-Spannung von zwölf Volt ist aber ungefährlich für den Menschen.
Was passiert, wenn ich die Batterien verpole?
In diesem Moment kommt es zu einem Kurzschluss, Funken fliegen. Hohe Ströme lassen die Kabel heiß werden und im Extremfall sogar glühen, Feuer- und Explosionsgefahr. Die Fahrzeugelektronik kann beschädigt werden.
Wie ist die richtige Reihenfolge beim Anklemmen eines Überbrückungskabels?
Erst Plus am Pannenwagen, dann Plus am Spender. Anschließend Minus am Spender und Masse am Pannenfahrzeug. Das Abnehmen geschieht in umgekehrter Reihenfolge.
Warum sollte man am Pannenfahrzeug die Klemme nicht am Minuspol befestigen?
Wird die Minusklemme am Pannenfahrzeug belegt, kann es zur Funkenbildung kommen. Da beim Laden einer Batterie Knallgas entstehen kann, könnte es zu einer Entzündung, beziehungsweise Explosion kommen.
Warum sollte man beim Anklemmen mit Plus am Pannenfahrzeug starten?
Weil es so fast ausgeschlossen ist, ungewollt einen Kurzschluss zu verursachen, beziehungsweise nur der geringe Strom aus der leeren Batterie fließen würde.
Kann das Überbrücken Schäden an der Fahrzeugelektronik verursachen?
Es ist theoretisch möglich, dass eine Spannungsspitze beim Abnehmen der Kabel einen Schaden im Pannenfahrzeug verursacht. Wer auf Nummer sicher gehen will schaltet im Pannenwagen möglichst viele elektrische Verbraucher an, wie Sitzheizung, Licht und Gebläse, um Spannungsspitzen zu vermeiden. Es gibt auch spezielle Überbrückungskabel, die Spannungsspitzen vermeiden sollen.
Sollte der Motor des Spenderfahrzeuges beim Überbrücken laufen?
Ja, den Motor des Spenders nach dem Anklemmen der Kabel starten. Es kann sogar hilfreich sein, die Drehzahl des Spendermotors durch Gasgeben etwas zu erhöhen, damit die Lichtmaschine die volle Leistung gibt.
Kann langes Orgeln den Motor schaden?
Der Motor ist nicht das Problem, der Anlasser leidet bei langen Startversuchen viel mehr. Das eigentliche Problem ist allerdings der Katalysator eines Fahrzeuges, gelang unverbrannter Kraftstoff in den Kat, kann er beschädigt werden.
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