Tabbert Puccini 655 MDW 250: Wohnwagen-Test
Noch immer große Oper?

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Lang, luxuriös und erschwinglich ist der Tabbert Puccini 655 MDW 250 im Alter – aber auch gut? Hier stellt sich der Wohnwagen dem Gebrauchtwagen-Test.
Freude am noblen Reisen wird in Caravan-Kreisen oft spontan mit einem traditionsreichen Namen in Verbindung gebracht: Tabbert. Legendär sind die beigen Baureihen Comtesse, Baronesse und der in Kleinserie gefertigte Grande Jeunesse. Letzterer schrammte schon vor 15 Jahren an der 70.000-Euro-Schallmauer. Deutlich preiswerter, aber ebenfalls exklusiv ausstaffiert startete 2004 Tabberts volkstümlicher Luxusriese Puccini. Wird dieser Typ seinen berühmten Ahnen als älterer Gebrauchter gerecht? Neben auffälligen Doppelplanken, Alufelgen im Fünfarm-Design und hellen Außenfarben setzte der in Sinntal-Mottgers gefertigte Tandemachser auf eine deutlich modernere Innenraumgestaltung als die barocken Schwestern. Aufwendig verarbeitete Möbel mit Eibe-Echtholzfurnierfronten und hellen Kontrasthölzern an Tisch und Küchenzeile wirken im Hier und Jetzt deutlich freundlicher als der zuvor jahrzehntelang kultivierte Eiche-rustikal-Schocker. Robuste Pushlock-Verschlüsse und teilweise mit Gasdruckfedern bestückte Türen verrichten selbst nach gut zwölf Jahren unauffällig ihren Dienst. Natürlich trägt das Mobiliar nach dieser langen Zeit bei genauem Hinsehen erkennbare Patina, doch der Gesamteindruck bleibt wertig. "La Bohème" ist der vielsagende Name der verbauten hellen Kunstlederpolster, die haptisch Distanz zu ihrem natürlichen Vorbild wahren, dafür aber pflegeleicht sind. Aufpreisfrei gab es verchromte Schaltergarnituren und dimmbare Deckenleuchten, passend zur samtartigen Dachinnenhimmel-Bespannung.
Der Puccini ist uneingeschränkt wintertauglich

Ein großer Tabbert geht nicht ohne Rundecke – viel Licht durch XL-Fenster.
Caravan-Einsteiger sind hier fehl am Platz

Extralang: Gut achteinhalb Meter Caravan, knapp fünf Meter Kombi davor.
Überblick: Alles zum Thema Wohnmobile
Fazit von Lars Jakumeit: Der Name Tabbert hält, was er verspricht: Selbst ein betagter Puccini ist ein guter Kauf, wenn die Vorgeschichte passt und es keine versteckten Wasserschäden gibt. Mehr Luxus geht kaum. Urteil: vier von fünf Punkten.
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