Der Sportage kommt mittlerweile nicht mehr aus Südkorea zu uns, sondern aus dem slowakischen Kia-Werk bei Zilina. Zum Modelljahr 2009 gibt Kia für den Diesel 150 statt 140 PS an und überarbeitete Fahrwerk und Optik.

Karosserie/Qualität

Erneut ein frischer Frontstoßfänger, dazu wieder neue Scheinwerfer und Blinker sowie abermals ein neu gestalteter Kühlergrill — fast könnte man meinen, Kia hat das 2008er-Modell im Nachhinein gar nicht gefallen, sodass man es zum Modelljahr 2009 gleich wieder überarbeiten musste. Innen finden sich ein neues Lenkrad und etwas breitere Sitze. Das verbessert den Sitzkomfort für üppigere Staturen. Der Sportage ist nach wie vor ein im Alltag praktisches und recht geräumiges Auto. Schlichte Materialien sieht man im Interieur, der den Fondpassagieren einen recht großzügigen Knieraum gewährt. Das Gepäckabteil (332 bis 1411 Liter) ist klein, lässt sich aber schnell erweitern.

Fahrfreude/Antrieb

Durch die neue Motorabstimmung über die Elektronik ergeben sich auf dem Papier zehn zusätzliche PS. Subjektiv dreht der Turbodieselmotor allerdings eher zäher hoch. Der unveränderte Allradantrieb aktiviert den zusätzlichen Hinterradantrieb ausreichend reaktionsschnell.

Fahrleistungen

Die unveränderten Daten beim Drehmoment lassen es vermuten: keine erwähnenswerten Verbesserungen bei den Fahrleistungen. Immerhin um vier km/h stieg das Maximaltempo.

Fahrwerk/Sicherheit

Der Sportage ist in Kurven ein braver Untersteuerer, der frühzeitig vom serienmäßigen ESP eingebremst wird.

Geländetauglichkeit

Wegen der mageren Bodenfreiheit schrappt schnell mal der Auspuff am Boden.

Komfort

Durch die straffere Fahrwerksabstimmung ist der Sportage zumindest auf kurzen Unebenheiten schlicht hart geworden. Die 17-Zoll-Räder der höheren EX-Ausstattung verstärken dies.

Preis/Kosten

Gute Nachrichten von Kia: Trotz serienmäßiger Radioanlage sank der Preis um 765 Euro. Dazu kommt die fünfjährige Vollgarantie. Den zuvor zu hohen Dieselverbrauch reduziert die neue Motorabstimmung um immerhin 0,4 Liter/100 km.

Fazit von AUTO BILD-Redakteur Martin Braun

Fortschritt im Detail beim erneut überarbeiteten Sportage: etwas weniger Verbrauch, etwas bessere Sitze. Es gibt aber auch Fragezeichen: Wo sind die zehn Mehr-PS? Warum die hölzerne Federung?

Von

Martin Braun