Der Corolla ist ein Verkaufsgarant für Toyota. Kein Wunder also, dass die Japaner den Kompakten über alle Segmente strecken. Da über das SUV Corolla Cross an dieser Stelle schon berichtet wurde, kann es jetzt nur um den 5-Türer, also den Hatchback und den Touring Sports, also den Kombi gehen. Erstgenannten gibt es in der Einstiegsvariante mit 140 PS ab 33.340 Euro. Die Systemleistung generiert sich aus den 98 PS, die der 1,8-Liter-Benziner zur Verfügung stellt, und den 95 PS des E-Motors. 

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Der 2,0-Liter-Benziner bringt es auf eine Nennleistung von 196 PS. Dabei kommen 152 PS vom Verbrenner, 113 PS liefert der E-Motor. Kostenpunkt hier in der Grundausstattung: 37.140 Euro. Warum der Unterschied von knapp 4000 Euro? Ganz einfach: Toyota stupst den Opener zwei Ausstattungslinien nach oben. Aber keine Angst, auch hier ist noch Luft nach oben. Wer das volle Ornat ordert, der darf mindestens 40.740 Euro zurücklegen.
Neue Lichtgrafik, individueller Kühlergrill für die Modelle und neu eingefasste Nebelscheinwerfer: Am Design des neuen Corolla hat sich mit Blick auf den Vorgänger nur wenig geändert.

Lohnt der große Motor?

Aber lohnt sich die höher motorisierte Variante wirklich. Was die Endgeschwindigkeit betrifft, auf keinen Fall. Beide sind bei Tempo 180 abgeregelt. Und im Sprint kann der Große dem Kleinen mit 7,5 zu 9,2 Sekunden lediglich 1,7 Sekunden abnehmen. Bliebe als Kriterium noch der Verbrauch. Den gibt Toyota kombiniert nach WLTP mit 4,4 Liter für den großen und 4,6 Liter für den kleinen Motor an. Auch das dürfte bei der Entscheidung marginal sein.
Auch als Kombi: Der Toyota Corolla Touring Sports ist für Praktiker einen Tick charmanter als der 5-Türer.
Vielleicht hilft ja, was wir über die zwei Antriebe bei unserem ersten Ausritt erfahren haben. Tatsächlich gibt es zwischen den beiden Motorvarianten einen großen Unterschied. Der 2.0 wirkt mit seinen zusätzlichen 56 PS deutlich spritziger als der 1.8er. Nun mag das auch daran liegen, dass sich der potentere Corolla als sportlicher GR präsentierte. Die Lenkung schien deutlich direkter, das Fahrwerk straff, aber nicht ungemütlich. Und: Beim GR ließen sich die Gänge auf Wunsch per Schaltwippen einlegen. 

Gut arbeitendes CVT-Getriebe

Wobei für beide Varianten gilt, dass das serienmäßige CVT-Automatikgetriebe unmerklich seine Arbeit verrichtet und nicht zwingend nach dem Eingriff des Fahrers verlangt. In beiden Fällen werden die Motoren bei Leistungsabruf etwas vorlaut, aber auch das stört nicht wirklich. Tatsächlich könnte den sportorientierten Fahrer stören, dass die Lenkung abseits des GR doch etwas sehr schwammig und ohne Gefühl ist.
In der sportlichen GR-Ausstattung mit großem Motor vermittelt der Corolla richtig Fahrspaß.
All das erlebt der Fahrer eingebettet in gute Sportsitze, ein Ambiente, das – bis auf die albernen Kippschalter für die Sitzheizung – modern und wertig anmutet. Selbst die Geld sparenden Hartplastikteile machen einen richtig guten Eindruck. Ein 12,3 Zoll großes Kombiinstrument, auf dem sich alle wichtigen Fahrdaten in vier verschiedenen Designs darstellen, baut sich gut ablesbar genau vor dem Fahrer auf.
Zudem kann der 10,5-Zoll-Touchscreen über der Mittelkonsole jetzt Apple CarPlay kabellos übertragen. Für Android Auto braucht es weiterhin ein Kabel. Auf Wunsch verbirgt sich hinter dem Display ein Navi, das im Zusammenspiel mit den Fahrassistenten vorausschauend Kreuzungen, Kreisverkehre oder Kurven anfährt.
Der Kofferraum des Kombis (links) fast 596 bis 1606 Liter, beim 5-Türer reicht es nur von 361 bis 1052 Liter.
Das sorgt dafür, dass Verbrenner und E-Aggregat optimal zusammenarbeiten und so Sprit und Energie sparen. Denn, wir wissen, der Akku des Vollhybrid lädt sich primär über den Verbrenner. Natürlich wird auch Roll- und Bremsenergie in den Lithium-Ionen-Akku zurückgeführt. Aber diese Größenordnung ist eher Kleinkram. Wohl auch ein Grund, warum es in der GR-Version keine Gangwahleinstellung B zur verstärkten Rekuperation gibt. 

Im Rausch der Assistenten

Zwei Besonderheiten des neuen Corolla sollen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Das ist die bereits in der Einstiegsversion enthaltene Vielzahl an Assistenzsystemen. Da gibt es eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-go-Funktion, einen adaptiven Spurhalteassistenten mit sanftem, aber bestimmtem Lenkeingriff. Ein Kreuzungsassistent sorgt dafür, dass es hier nicht kracht und der Aussteigeassistent verhindert, dass ein Fahrradfahrer an der sich öffnenden Tür hängen bleibt.
Auch zur Serie gehören ein Nothalteassistent und eine erweiterte Verkehrszeichenerkennung, die sich nicht nur auf die Anzeige der Geschwindigkeiten beschränkt, sondern zum Beispiel auch Stoppschilder erkennt. Aber der Clou ist: Bei der ersten Ausfahrt hat das alles ganz famos funktioniert.
Großen Wert hat Toyota auf die Assistenzsysteme im Corolla gelegt. Deswegen gibt es die auch schon in der Grundausstattung.

Die zweite Besonderheit, die für diese Klasse ungewöhnlich ist und die es ebenfalls schon zum Grundpreis gibt, ist der Sprachassistent für Multimedia- und Komfortfunktionen. Wer will, kann also mit dem Ruf "Hey Toyota" die Seitenfenster öffnen. Dabei weiß das System sogar, ob der Wunsch vom Fahrer oder Beifahrer geäußert wurde. Auch bei der Temperierung ist der Sprachassistent auf Nachfrage behilflich. Und wer ihm einen ganz eigenen Namen geben möchte, dem ist auch das gestattet.
Diese Reise wurde unterstützt von Toyota. Unsere ­Standards zu Transparenz und journa­listischer ­Unabhängigkeit finden Sie unter go2.as/unabhaengigkeit.

Fazit

von

Holger Preiss
Mit dem frischen Corolla hat Toyota in allen Belangen einen Schritt nach vorn gemacht. Die neuen Vollhybride sind recht lebendig, sparsam, und bereits in der Einstiegs­variante ist der Kompakte gut ausgestattet.

Von

Holger Preiss