Unter vielen Motorradfahrern gilt die 197 PS starke Suzuki Hayabusa als Power-Bike, für dessen Betrieb man eine gehörige Portion Wahnsinn braucht. Für Zef Eisenberg von der britischen Kanalinsel Guernsey ist das noch gar nichts: Der 46-Jährige, der Motorradrennen fährt und sein Geld mit der Herstellung und dem Vertrieb von Nahrungsergänzungsmitteln für Bodybuilder verdient, hat die Eisenberg V8 (kurz: EV8) gebaut. Das Monster-Sportbike ist mehr als doppelt so stark wie die japanische Supersportlerin!

Aufwendig konstruiert, brachial stark

Eisenberg V8: Wahnsinns-Bike aus GB
Der Flatplane-V8 des Eisenberg-Bikes holt gewaltige 480 PS aus drei Litern Hubraum.
Klar, es gibt bereits Motorräder mit V8-Motor. Das vielleicht bekannteste ist die fette Boss Hoss, die von 5,7 bis 8,2 Liter großen Pkw-Motoren der Marke Chevrolet befeuert wird. Doch der dicke Motor macht ein Bike wie die Boss Hoss schwer, sportliches Fahren ist damit ausgeschlossen. Hier setzt Eisenberg mit seiner EV8 an. Die Maschine wiegt leer 280 Kilogramm, das ist für ein V8-Bike nicht allzu viel. Das sind nur 29 Kilo mehr als die Suzuki Hayabusa auf die Waage bringt! Den Achtzylinder hat Eisenberg von seinem Rennteam aufwendig entwickeln lassen. Der Motor arbeitet nach dem Flatplane-Prinzip und soll bis zu 10.500 Touren schaffen. Der Hubraum beträgt drei Liter. In der Straßenspezifikation soll der V8 420 bis 480 PS leisten. Wird er mit Ethanol gefüttert, sollen 500 PS drin sein. Die Höchstgeschwindigkeit liegt jenseits der 350 km/h.

Kompakt und fahrbar, aber teuer

Eisenberg V8: Wahnsinns-Bike aus GB
Macher Zef Eisenberg setzt voll auf Fahrbarkeit. Dazu soll die EV8 europaweit zulassungsfähig sein. 
Der Eisenberg-V8 ist längs in den Gitterrohrrahmen der Maschine eingebaut. Er wiegt nur 80 Kilogramm. Selbstverständlich kommt er nicht auf die Abmessungen eines Zwei- oder Vierzylinders. Der Radstand der EV8 liegt mit 1650 Millimetern trotzdem auf dem Niveau einer aktuellen Ducati Diavel. Das Sechsganggetriebe ist ebenfalls eine Eigenentwicklung des Teams. Die Hinterradschwinge besteht aus Aluminium, die Dämpfung übernimmt ein direkt angelenktes Federbein. Vorne baut das Team Eisenberg eine USD-Gabel ein. Für die dringend benötigte Bremswirkung sorgt vorne eine Anlage mit zwei Scheiben und Sechskolbenzange, hinten gibt es eine Einzelscheibe mit Vierkolbenzange. Den auf den Fotos gezeigten Prototypen gibt es bereits. Mit ihm arbeitet das Team Eisenberg nach eigenem Bekunden unter Hochdruck an der Zulassung. Die Eisenberg V8 soll 2021 auf den Markt kommen und europaweit zulassungsfähig sein. Geplant ist eine Kleinserie zum Stückpreis von 150.000 britischen Pfund (umgerechnet ca. 180.000 Euro).