Vergleich Audi A6/ BMW 5er/Mercedes E-Klasse
In der Ruhe liegt die Kraft

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Audi, Mercedes und BMW bieten in der automobilen Oberklasse Diesel-Limousinen, die wie eine Wellness-Kur wirken. Wer hat die beste Therapie für gestresste Nerven: A6 3.0 TDI, 530d oder E 350 CDI?
Sie haben schon genug Stress und möchten wenigstens im Auto Ihre Ruhe genießen? Sie sind ein Kandidat für die Businessklasse, aber Ihr CO2-Fußabdruck ist Ihnen nicht gleichgültig? Dann liegen Sie bei diesen drei stattlichen Komfortlimousinen zum Entspannen richtig. Ihr gemeinsames Rezept lautet: Warum zum Achtzylinder greifen, wenn es doch den Sechszylinder-Diesel gibt? Er ist die beste Therapie. Nehmen wir den Mercedes E 350 CDI, den Jüngsten in dieser Runde. Sein Schrittmacher hat bei drei Liter Hubraum zwar nur 231 PS. Aber vor allem 540 Nm Drehmoment. Das ist mehr, als der V8-Benziner im E 500 leistet (530 Nm). Ähnlich überzeugend: die Kraftspender des Audi A6 3.0 TDI (240 PS/500 Nm) und BMW 530d (235 PS/500 Nm) – beide stille Riesen mit der Kraft aus der Tiefe.
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Bei den Fahrleistungen hängt die E-Klasse die Konkurrenz ab

Die Vorzüge des Audi zeigen sich indessen vor allem bei widriger Witterung. Sein serienmäßiger Allradantrieb hilft ungemein, die vielen Newtonmeter zuverlässsig auf die Straße zu bekommen. Ansonsten bietet er nicht ganz die Ausgewogenheit des Mercedes, wirkt im Antritt eine Idee weniger kraftvoll, lenkt weniger präzise, schiebt in engen Kurven stärker über die Vorderräder und reagiert auf kurze Fahrbahnstöße ruppiger (woran auch die im Testwagen eingebaute, 1950 Euro teure Luftfederung nichts ändert). Alles kein großes Malheur, aber im direkten Vergleich nicht von der Hand zu weisen. Vorbildlich dagegen die Bremsen: Schneller steht in dieser Runde keiner. Der BMW 5er würzt sein Wellnessprogramm dagegen mit sportlichem Aroma – nicht aufdringlich, aber doch spürbar. Das zeigt sich beim Gasgeben, wenn sein Reihensechszylinder noch energischer als die V6-Maschinen der Konkurrenten zubeißt.
Der Motor des BMW grollt am vernehmlichsten und verbraucht am wenigsten

Sicher, wer die Muskeln der Dieselmotoren ausgiebig spielen lässt, sieht auch schon mal die Zehn vor dem Komma. Dennoch: Sparsamer können Gefährte diesen Kalibers nach dem Stand der Technik kaum sein. Der Kostenvorteil des Verbrauchs dürfte für die Besitzer indes kaum eine entscheidende Rolle spielen. Teuer sind diese Luxus-Diesel so oder so. Unter 50.000 Euro spielt sich hier nichts ab, wobei die Preisunterschiede zwischen unseren drei Kandidaten leicht zu vernachlässigen sind. Rechnet man die in dieser Klasse üblichen Extras hinzu, klettern die zu überweisenden Beträge schnell über die 60.000 Euro. Und wo ist das viele Geld am besten angelegt? Wir würden es ganz entspannt für den Mercedes ausgeben. Seine Therapie wirkt wie Balsam auf gestresste Autofahrer-Seelen.
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Fazit
Nein, der Nobeldiesel unter den E-Klasse-Modellen ist keiner, der die Konkurrenz vernichtet. Dazu ist sein Vorsprung zu gering. Aber er ist einer, der in den entscheidenden Kriterien ein wenig mehr bietet: den etwas kräftigeren und kultivierteren Motor, das etwas bessere Raumangebot, den angenehmeren Komfort, Vorteile bei der Sicherheit. Das reicht dann für Platz eins. Der Audi kann dagegen sein fortgeschrittenes Alter im Vergleich nicht mehr verheimlichen. Das kann auch der Vorzug des Allradantriebs nicht wettmachen. Und dem BMW fehlt es zudem an Raum und Komfort.
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