Spannend war es im ersten Teil des großen Motorenduells. Ein Unentschieden mit vielen Toren: drei zu drei. Was will man mehr? Ganz klar, weitere packende Zweikämpfe, um am Ende den Meister zu feiern. Also treten noch mal fünf Autopaare an. Und natürlich auch unsere Experten Prof. Benzin und Dr. Diesel. Die verlassen dabei schon mal die sachliche Ebene, aber schließlich ist diese Wahl auch Sprengstoff für Emotionen, den Fakten allein nicht entschärfen. Doktor Diesel alias Dirk Branke (48) ist Redakteur im Testressort und schätzt grundsätzlich den Selbstzünder. "Von Hamburg nach Salzburg, schnell, bequem und ohne zu tanken – das geht nur mit einem Diesel." Privat schätzt der Blaumann SUV und Geländewagen. Natürlich auch mit möglichst großem Selbstzünder. Professor Benzin alias Jörg Maltzan (46) ist wie Kollege Branke Testredakteur. Diesel ist für ihn ein Reizwort. "Das Zeug stinkt, die Motoren nageln und taugen nur für Nutzfahrzeuge." Privat bevorzugt er hochdrehende Sportmotoren – gern von BMW oder Porsche.

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Mercedes E-Klasse
Als Diesel ein Hit, oder etwa doch nicht? Die E-Klasse stellt sich dem Expertenurteil.
Prof. Benzin: Na, Herr Doktor, wieder Probleme mit dem Vorglühen?
Dr. Diesel: Haha, sehr witzig. Vorgeglüht wird für die Weihnachtsfeier, aber schon lange nicht mehr beim Diesel. Das geht heute blitzschnell.
Prof. Benzin: Soso. Der nächste Winter steht vor der Tür. Ich freue mich schon auf minus 25 Grad, wenn deine Traktor-Triebwerke nicht kommen wollen, weil im Tank nur noch Pudding schwappt.
Dr. Diesel: Wo lebst du eigentlich, in Sibirien? Auch Kaltstartprobleme sind Vergangenheit. Jedenfalls in unseren Breiten.
Prof. Benzin: Schon beim ersten Frost nageln Diesel wie ein Trupp Zimmerleute.
Dr. Diesel: Ich find’s kernig.
Prof. Benzin: Hätt’ ich mir denken können.
Skoda Yeti
Wer SUV sagt, meint Diesel. Beim Skoda Yeti muss das nicht unbedingt so sein.
Dr. Diesel:
Heut schon getankt?
Prof. Benzin: Warum?
Dr. Diesel: 1,49 Euro für einen Liter Super plus. Herzlichen Glückwunsch, das kann man sich nur mit Professoren-Gehalt leisten. Ich tanke für 1,13 Euro. Das spart 25 Euro pro Tankfüllung.
Prof. Benzin: Dafür stinken deine Finger.
Dr. Diesel:
Können wir bitte sachlich bleiben?
Prof. Benzin: Nee. Für mich bedeutet Auto fahren Emotionen. Und die beherrschen Benziner nun mal besser.
Dr. Diesel: Quatsch, ein moderner Diesel mit 500 Newtonmeter bei 1600 Umdrehungen – das ist wahre Fahrfreude. Und sehr emotional.
Prof. Benzin: Okay, dann mal eine Gefühlsfrage. Was glaubst du, wie es mit unseren Motoren weitergeht?
Dr. Diesel: Mit Diesotto natürlich – einer Mischung aus Diesel- und Ottomotor. Der ist sparsam wie ein Selbstzünder und kultiviert wie ein Benziner.

Die beiden Experten testen im großen Vergleich insgesamt zehn neue Automodelle. VW Polo, Opel Insignia Sports Tourer, Renault Scénic, Skoda Yeti und Mercedes E-Klasse – alle jeweils als Diesel und Benziner – sind die Protagonisten des zweiten Teils. AUTO BILD bewertet Verbrauch, Kosten, Fahrleistungen und die subjektiven Eindrücke.

Wie die fünf Duelle ausgegangen sind, sehen und lesen Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.

Fazit

von

AUTO BILD
Da freut sich Prof. Benzin: Am Ende gewinnt er mit sieben zu fünf gegen Dr. Diesel. Stand es im ersten Teil noch unentschieden, setzen sich im zweiten Teil die Benzinmotoren deutlich durch. Siege holen der beeindruckende Polo TSI gegen den TDI und der temperamentvolle CGI in der Mercedes E-Klasse – eine echte Überraschung. Galt doch bislang der CDI als überlegener Antrieb für den Benz. Wie gut die modernen Benziner sind, zeigt sich ebenfalls beim Skoda Yeti. Auch hier hatten wir eigentlich den harmonischen TDI vorn erwartet. Doch der TSI überzeugt selbst im knuffigem SUV. Sattes Drehmoment – fast wie im Diesel – , dazu hohe Laufkultur und verhaltene Trinksitten zumindest im Teillastbereich. So landet der Otto ganz oben. Ein empfehlenswerter Antrieb! Schwieriger ist die Wahl beim Renault Scénic. Sowohl Benziner als auch Diesel passen gut in den komfortablen Van. Der dCi überzeugt mit seiner entspannten Grundhaltung, der TCe präsentiert sich lebhaft und ähnlich angenehm zu fahren. Wenig glanzvoll war dagegen der Auftritt der Insignia- Motoren. Weder der ruppige 2.0 CDTI noch der raue 1.6 Turbo haben uns überzeugt. Wohin die Reise geht, zeigen die TSI-Motoren aus dem VW-Konzern: kleiner Hubraum, Benzin-Direkteinspritzung und Aufladung. Mit ihrem Leistungsvermögen und niedrigem Verbrauch weisen sie die Diesel immer mehr in ihre Schranken. Das muss selbst der sparsame Dr. Diesel anerkennen.