Verkehrsgerichtstag: Handy und Tablet am Steuer
Auch Tablets im Auto bald tabu?

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Smartphones in Autofahrerhand sind eine zunehmende Gefahr. Experten fordern höhere Strafen als 60 Euro und wollen das Verbot auf Tablets ausweiten.
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(dpa/cj) Weil sie wie Handys am Steuer gefährlich ablenken, sollten auch Geräte wie Tablets beim Autofahren tabu sein. Das hat Kay Nehm, Präsident des Verkehrsgerichtstages (VGT), zu Beginn des Expertentreffens 2017 in Goslar vorgeschlagen. Das Verbot sollte auf alle anderen mobilen Kommunikationsgeräte ausgedehnt werden, die zum Fahren nicht erforderlich sind. Nach Nehms Angaben nutzen 57 Prozent aller Autofahrer zumindest gelegentlich ein Smartphone am Steuer. Sie unterschätzten die Gefahren, sagte der frühere Generalbundesanwalt. Etwa jedes zehnte Opfer im Straßenverkehr stirbt bei Unfällen, die auf Ablenkung zurückgeführt werden.
Größte Gefahr durch Textnachrichten

Kay Nehm, Präsident des Verkehrsgerichtstages, fordert höhere Strafen für Handynutzung im Auto.
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Crashgefahr steigt um ein Vielfaches
Die Liste der Ablenkungsmöglichkeiten im Straßenverkehr wird immer länger. Neben Surfen, Nachrichten schreiben und Telefonieren gehören inzwischen auch Selfies am Steuer zur Repertoire leichtsinniger Autofahrer. Verkehrsexperten zufolge steigt dabei die Möglichkeit eines Crashs um das mindestens Sechsfache, der Automobilklub "Mobil in Deutschland" spricht sogar vom 23-Fachen. Er hatte im September 2015 mit dem TÜV Süd eine Kampagne zum Gegensteuern gestartet, die von weiteren Partnern aus Wirtschaft und Medien unterstützt wird und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zum Schirmherr hat: "Be smart – Hände ans Steuer, Augen auf die Straße".
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