Ambitionierte Tuner waren den Premium-besessenen Volkswagen-Lenkern lange ein Dorn im Auge. Der Rest ist Geschichte. Längst hat man in Wolfsburg die kreativen Schrauber wieder als Kunden entdeckt und versorgt die Szene am Wörthersee oder auf der Essen Motor Show mit Tuning-Nachschub. Ähnlich aufgeschlossen in Sachen Tuning ist man auch bei Volkswagen America. Der US-Ableger der Wolfsburger ist seit Jahren Stammgast auf der SEMA und hat in diesem Jahr gleich vier aufgemotzte Fahrzeuge mit nach Las Vegas gebracht. Star auf dem VW-Stand ist das Passat CC Eco Performance Concept. Klingt sperrig, macht aber richtig was her. Vor allem beim Blick unter die Haube. Dort faucht der bekannte Zweiliter-TSI-Vierzylinder, dem ein APR-Turbolader mit drei Leistungsstufen bis zu 315 PS und 424 Newtonmeter Drehmoment aus den Brennräumen presst.

Drei Leistungsstufen für den Passat CC

Im GT-Modus schafft das Passat-Coupé noch 255 PS und 363 Newtonmeter. Wenn das Eco-Lämpchen leuchtet, stehen noch 225 PS und 319 Newtonmeter zur Wahl. Für den richtigen Klang sorgt ein Edelstahl-Auspuff, der wie der Turbolader von APR zugeliefert wird. Neue 20-Zoll-Räder, ein H&R-Fahrwerk und Brembo-Stopper runden den Auftritt ab. Einziger Wehrmutstropfen: Beim Händler wird der scharfe CC nicht auftauchen. Wohl aber die Gold-Coast-Edition, die ebenfalls in Las Vegas im Scheinwerferlicht steht. 19-Zoll-Räder im Propeller-Design, Effektlack und braunes Leder sorgen für einen edlen Look. Der 286 PS starke FSI-Sechszylinder für die passende Performance und die Keramik-Bremsanlage aus dem Audi R8 für die standesgemäße Verzögerung.

Der Performance Tiguan ist stark, laut und schnell

VW Passat CC Eco Performance Concept
Der schicke Edelstahl-Auspuff des Passat CC Eco Performance stammt wie der Turbolader von APR.
Ziemlich Elegant gibt sich auch der Performance Tiguan, dem die US-Boys ein sportliches Bodykit, neue Schürzen, Trittbretter und einen schicken Effektlack verpasst haben. Zumindest so lange, bis die Rockford-Fosgate-Soundanlage ihre Arbeit aufnimmt. 1400 Watt-Musikpower reichen locker, um die halbe Nachbarschaft am eigenen Musikgeschmack teilhaben zu lassen. Negative Reaktionen haben die VW-Schrauber mit eingeplant. Der Zweiliter-TSI bringt es mit Hilfe eines APR-Turbos auf 299 PS. Einer erfolgreichen Flucht steht also nichts im Wege – es sei denn, die Verfolger haben einen Jetta TDI Cup Street Edition am Start. Die zivile Version des Diesel-Cup-Renners wird von einem 142 PS starken Zweiliter-TDI angeschoben und dürfte zumindest auf den ersten Metern keine Probleme haben, mit dem Performance-Tiguan mitzuhalten. Beim Preis wird der Jetta dann richtig interessant: Weniger als 30.000 Dollar soll der Diesel-Renner ab Ende 2009 in den USA kosten. Das wären aktuell gut 23.000 Euro. Klingt verlockend. Jetzt muss das gute Stück nur noch nach Europa kommen.

Von

Jochen Knecht