Viele Stärken und nur wenige Schwächen bietet ein gebrauchter Volvo XC60. Worauf sollte man beim Kauf dieses Schweden-SUV achten?
Volvo gelten als solide, vielseitig und besonders sicher. War die schwedische Marke früher eher etwas für Individualisten, positioniert sie sich bereits seit einigen Jahren als Alternative zu Premiumherstellern, mit luxuriös ausgestatteten Modellen, die jedoch auch teuer sind. Ein Beispiel: Ruft VW für seinen Golf aktuell 21.360 Euro auf, verlangt Volvo für seinen Kompakten V40 fast 4500 Euro mehr (25.800 Euro). Damit kostet er exakt so viel wie ein Audi A3 und nur etwas weniger als die Mercedes A-Klasse (26.550 Euro). Weil sich das nicht jeder leisten kann, lohnt sich die Suche auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Soll es ein mittleres SUV sein, bietet Volvo den XC60 an. Worauf sollte man beim Kauf des robusten Schweden achten?
Als Familienfahrzeug, Firmenwagen oder als Lastesel: Der XC60 ist vielseitig einsetzbar.
Der XC60 ist ein Bestseller bei Volvo und hierzulande sehr begehrt. Die erste Generation wurde zwischen 2008 und 2017 gebaut und rollte ausschließlich vom Volvo-Werk im belgischen Gent vom Band. Anfänglich als kompakt vermarktet, gehört der 4,63 Meter lange Schwede jedoch laut Abmessungen nicht nur für das Kraftfahrt-Bundesamt ins Segment der Mittelklasse/ Geländewagen. Damit bietet er viel Platz, die bei SUVs so beliebte erhöhte Sitzposition und er taugt als Lastesel, wenn auch die Anhängelast mit 1600 bis 1800 Kilo eher durchschnittlich ist. Bis zu 1455 Liter können hinter der Heckklappe des XC60 verstaut werden. Und weil der Sicherheitsaspekt für die Schweden eine wichtige Rolle spielt, führte Volvo mit dem XC60 erstmals und serienmäßig die Notbremse "City-Safety" ein, die Hindernisse bis Tempo 30 erkennt und notfalls automatisch bremst. Hier geht es zu gebrauchten Volvo XC60.
Viel Lob, wenig Kritik
Bei der Hauptuntersuchung zeigt sich der XC60 als solides und zuverlässiges Fahrzeug. Die Technik hält, was der hohe Preis verspricht. Über alle Altersklassen hinweg haben die TÜV-Prüfer wenig zu bemängeln. Trotz stets überdurchschnittlichen Laufleistung zeigen sich selbst nach elf Jahren noch 74,7 Prozent der Fahrzeuge mängelfrei. Doch auch der mindestens 1,7 Tonnen schwere Schwede ist vor den typischen Schwachstellen eines SUVs nicht geschützt. So sind seine Bremsen zwar gefühlt für die Ewigkeit gemacht und tadellos, die Bremsscheiben können aber unter dem hohen Geweicht leiden. Ab der zweiten Hauptuntersuchung ist auch die Achsaufhängung auffällig. Ansonsten sind es nur Kleinigkeiten, wie auch beim 100.000-Kilometer-Dauertest der AUTO BILD aufgefallen ist. Dort erhielt der XC60 die Gesamtnote eins. Auch im Einzeltest gab es viel Lob und eine Kauf-Empfehlung für die erste Generation. Beim Euro-NCAP-Crashtest schnitt das SUV ebenfalls gut ab. So gab es 2008 die Höchstpunktzahl von fünf Sternen.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Hat der Erstkäufer etwas mehr Geld ins Interieur investiert, kann es mitunter richtig edel werden im Volvo XC60.
Das Interieur des Mittelklasse-SUVs ist sauber verarbeitet und hochwertig. Typisch für die Marke ist die schwebende Mittelkonsole. Doch unabhängig ob diese gefällt oder nicht, ist deren Bedienung aufgrund der vielen kleinen Knöpfchen eher nervig. Das Resümee darauf war eher bescheiden, denn bei der ab 2017 erhältlichen zweiten Generation wurde das Cockpit komplett geändert. In den Bereichen Komfort oder Geländetauglichkeit gibt es aber nichts zu kritisieren. 2013 führte Volvo eine Modellpflege durch, die hauptsächlich sanfte optische Änderungen sowie sparsame Motoren brachte. Überblick: Alles zum Volvo XC60
XC60 kann man fast blind kaufen
Bei den Motoren setzt Volvo mittlerweile ausschließlich auf kleine Vierzylinder, auch bei den schweren SUVs. Beim ersten XC60 gab es jedoch noch drehmomentstarke Fünfzylinder. Unter der Motorhaube des als Fronttrieblers und Allradlers gebauten SUVs gibt es Benziner, die allerdings erst bei 203 PS starten und maximal 306 PS abdecken, sowie eine große Auswahl an Dieselmotoren. So decken die Selbstzünder ein Leistungsband von 136 bis 220 PS ab. Empfehlenswert sind die robusten Fünfzylinder mit 2,0 und 2,4 Litern Hubraum. Eher seltener auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden und auch kein Tipp sind die stärksten Benziner (245 bis 306 PS), die besonders durch ihren Durst auffallen. Wer den XC60 hingegen mit einem mittleren Motor, einer durchschnittlichen Laufleistung sowie etwas mehr als der Grundausstattung kauft, der dürfte lange Freunde an seinem Fahrzeug haben. Mindestens 10.000 Euro sind für ein gut gepflegtes Exemplar einzuplanen.