VW Amarok (2022): Pick-up, Ford Ranger, Allrad, Marktstart, Motor
Neuer VW Amarok mit Ford-Technik und mehr Anhängelast
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Technik vom Ford Ranger, Optik klar made in Hannover – so zeigt sich der neue VW Amarok. Dazu gibt's mehr Zuladung und bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast. Alle Infos und erste Sitzprobe!
Bild: AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
Der VW Amarok fährt in die zweite Runde. Seine Technik stammt vom Ford Ranger, der noch 2022 in Neuauflage erscheint. Ab Anfang 2023 rollen dann auch die ersten Exemplare des neuen Amarok zu den Händlern.
Auch der neue Amarok wird kein Rumpel-Pick-up nur für Hartgesottene. Das war schon eine der Stärken seines Vorgängers (Bauzeitraum 2010 bis 2020), der mit seinem klassenuntypisch manierlichen Federungskomfort (zumindest in der Version mit der geringeren Zuladung), den Bremsen und dem verfügbaren Permanentallrad überzeugte. Den Allradantrieb gab es sonst nur bei Mitsubishi L200 und den verblichenen Land Rover Defender Pick-up und Mercedes X-Klasse.
Vorgabe im Lastenheft: keine Abstriche bei der Kletterfähigkeit; die Wattiefe etwa steigt um 300 mm auf 800 mm. Und er sollte wie ein VW aussehen. Folglich übernimmt VW nur Dach, Scheiben und Details wie Türgriffe und Außenspiegel von Ford. Alles unterhalb der Gürtellinie ist eigenständig, sogar die Türen sind anders gestaltet.

Die bullige Front kommt mit hoch gezogener Haube und immer mit LED-Scheinwerfern, in den höchsten Ausstattungen gibt's Matrix-LED-Technik.
Bild: Volkswagen AG
Grundsätzlich hat sich das Design des Amarok deutlich verändert. Das neue Modell kommt nun expressiver und souveräner daher, eine neu gestaltete Front mit aufgerichteter Motorhaube, neuem Grill mit einer Art X-Design und den horizontal ausgerichteten Querspangen am Kühlergrill unterstreichen die VW-Zugehörigkeit.
Die Grundversion heißt schlicht Amarok, darüber rangieren "Life" und "Style", die Spitze markieren "PanAmericana" (offroad-orientiert) und "Aventura" (Designvariante mit Stylingbar). LED-Scheinwerfer sind serienmäßig mit an Bord, ab der Ausstattung "Style" sogar Matrix-LED-Scheinwerfer "IQ.LIGHT".
Gegen den Trend wird der Amarok schmaler
Im Gegensatz zum ersten Amarok, dessen Pritschenmaße den in Südamerika gebräuchlichen Paletten entsprachen, orientieren sich die des neuen mit einer 1,23 Meter breiten Ladefläche an Europaletten. Gegen den Trend wird der VW aber schmaler, die Breite schrumpft um 34 mm auf 1,91 Meter – was man angesichts des massigen Auftritts kaum glauben mag.

Der neue VW Amarok kommt mit kürzeren Überhängen als zuvor. Die blattgefederte Starrachse bleibt zugunsten der Zuladung.
Bild: Volkswagen AG
Bei der Länge legt er um knapp zehn Zentimeter auf 5,35 Meter zu, in der Höhe um rund fünf Zentimeter auf bis zu 1,89 Meter. Der Radstand wächst um 173 mm, vor allem zugunsten des Fond-Fußraums. Beim Schuhwerk gibt es ausstattungsbedingt zwischen 16 Zoll bis 21 Zoll, nur 19 Zöller werden beim neuen Amarok nicht angeboten.
Abmessungen im Überblick:
• Länge: 5350 mm
• Breite: 1910 mm
• Höhe: bis zu 1888 mm (je nach Rad-Reifen-Kombination)
• Radstand: 3270 mm
• Wattiefe: 800 mm
• Breite: 1910 mm
• Höhe: bis zu 1888 mm (je nach Rad-Reifen-Kombination)
• Radstand: 3270 mm
• Wattiefe: 800 mm
Wir haben bereits im neuen Amarok Platz genommen. Der Innenraum präsentiert sich eindeutig als VW. Unser Pressefahrzeug in der "Aventura"-Ausstattung kommt mit bequemen, optionalen Ledersitzen, auch das Amaturenbrett und die Türverkleidungen sind teilweise beledert. Auf Wunsch können aber auch nachhaltige Stoffe geordert werden.

Der Innenraum zeigt sich hochwertig und digital, auf Wunsch gibt es ein bis zu 12 Zoll großes Zentraldisplay.
Bild: Volkswagen AG
Die hintere Sitzreihe präsentiert sich in der Aventura-Ausstattung mit belederten Sitzen, besonders die Kopffreiheit ist selbst für groß gewachsene Menschen sehr üppig. Ebenfalls überzeugend: Die Fondlehne steht nicht so steil wie bei anderen Pick-ups. Auch die Verarbeitung passt, bis auf kleinere Bereiche, die aber dem Vorserienzustand geschuldet sind.
Hinterm Lenkrad guckt uns das 10-Zoll-Digitalcockpit entgegen (ab "Style", in der Basis sind es 8 Zoll). In der Mittelkonsole geht's weiter mit einem 12-Zoll-Display, auch das gibt's ab "Style" serienmäßig; darunter sind 10 Zoll verbaut. Apple CarPlay und Android Auto sind immer mit an Bord.
Gegen Aufpreis bietet er zehnfach verstellbare, bequeme elektrische Sitze, induktives Laden, mobile Online-Dienste, Keyless Go, Harman-Kardon-Hi-Fi, sogar eine belederte Instrumententafel gibt die Aufpreisliste her. Markant: die Dachkonsolen-Schalter im Hubschrauberstil.
In Deutschland nur als Doppelkabine bestellbar
Einzig sichtbare Ford-Übernahme ist die Geländetechnik-Bedienung per Drehschalter für die Fahrprogramme, obenauf feste Tasten für Allrad-Abschaltung und Reduktion. Ist der zuschaltbare Allradantrieb via Lamellenkupplung eingebaut, lässt sich Letztere sperren, unabhängig vom Einlegen der Untersetzung.

Über einen Drehregler können verschiedene Fahrmodi eingestellt werden. Damit soll der Allradantrieb immer optimale Traktion liefern.
Bild: Volkswagen AG
Auch eine Hinterachssperre ist beim neuen Amarok gegen Aufpreis bestellbar. Die Version mit Permanentallrad lässt sich auch mit Untersetzung ordern – diese Kombination gab es beim Amarok I nicht. Nach Deutschland kommt nur die Doppelkabine (Doka), auf die Ladefläche gehen maximal 1,16 Tonnen.
Auch unter der Haube bedient sich VW im Ford-Regal. Der neue VW Amarok kommt wahlweise mit Vierzylinder- oder V6-Turbodiesel (170 PS und 405 Nm bis 241 PS und 600 Nm). Zur Wahl stehen Getriebe von Fünfgang-Handschaltung bis zur Ford-typischen Zehnstufen-Wandlerautomatik und Räder von 16 bis 21 Zoll.

Wühlt besser denn je, auch mit 21 Zoll: Der neue Amarok lässt sich mit Permanentallrad, Untersetzung und Hinterachssperre ordern.
Bild: Volkswagen AG
Zudem gibt es einen Vierzylinder-Turbobenziner, der aus 2,3 Liter Hubraum bis zu 302 PS und 452 Nm maximales Drehmoment rausholt. Der Turbobenziner wird immer in Verbindung mit der Zehnstufen-Automatik und Allrad angeboten – allerdings nicht in Deutschland. Hierzulande könnte der Benziner im Zusammenspiel mit einem E-Motor als Plug-in-Hybrid nachgereicht werden.
Bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast
In Deutschland werden alle Motoren mit Allradantrieb angeboten – wahlweise als Permanentallrad oder zuschaltbar. Beim Permanentallrad kann der Fahrer dann zwischen verschiedenen Fahrmodi wählen, damit soll optimale Traktion auf jedem Untergrund gewährleistet werden.
Mit 3,5 Tonnen darf der Pick-up mehr ziehen als zuvor. Verzurrösen auf der Ladefläche sollen Ladegut bis jeweils 500 kg halten können. Die statische Dachlast steigt von 225 auf 350 kg. Beeindruckend! Ob der neue Amarok hält, was er verspricht, wird sich später im Test zeigen.
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