VW Beetle Cabriolet: Kaufberatung
Der eigensinnige VW Käfer-Enkel

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Beim VW Beetle wird die Redaktion ganz nostalgisch. Weil es immer weniger Cabrios gibt, weil ihn immer noch die Golf-V-Plattform trägt und weil er so wunderbar käferig ist. Hier kommt die Kaufberatung.
Eigentlich fehlt die Blumenvase an der lackierten Armaturentafel. Ein Klischee? Absolut. Das VW Beetle Cabrio ist das perfektionierte Klischee. Seit April 2017 ist der Beetle der zweiten Generation in Deutschland nur noch offen erhältlich. Die geschlossene Version mit dem bullig flachen Käferbuckel war zuletzt immer seltener gefragt. Der Grund dafür ist wohl derselbe wie 1985, als der letzte Käfer (offiziell) verkauft wurde: Ein Auto, das einen Innenraum in Kleinwagengröße mit derart viel geschwungenem Blech umbaut, ist nicht besonders praktisch und fordert einige Hingabe von seinen Nutzern. Hingabe, die das kultige Cabrio noch genießt. Was ist also dran am Käferkult? Wie beim alten Krabbler stehen glatte Seitenwände steil zwischen geschwungenen Kotflügeln und Schwellern wie Trittbretter. Die Frontscheibe ist flach, breit und überdacht die Insassen nicht wie in vielen modernen Klappdach-Cabrios. Das Verdeck aus dick gefüttertem Stoff thront in geöffnetem Zustand auf dem Heck – und raubt dem Fahrer jede Sicht nach hinten. Innen gibt es eine nett angerichtete Armaturentafel, die in Wagenfarbe oder Wunschdekor lackiert ist, sowie ein rundliches Kombiinstrument, ähnlich dem von einst. Atmosphärischer Knaller: das Soundmodul, welches im 2.0 TSI über die Lautsprecher dezent, aber eindrucksvoll einen spratzelnden Boxermotor im Heck imitiert.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).Die winzige Kofferraumklappe nervt gewaltig

Aus diesem Blickwinkel fällt auf, wie hoch sich das geöffnete Verdeck auftürmt.
Überblick: Alles zum VW Beetle
Fahrerisch ist der Beetle auf der Höhe der Zeit

Straffheit, angenehme Neutralität in Kurven, komfortables Abrollverhalten: Der Beetle macht Spaß.
Die beiden Zweiliter-TDI sorgen für Fahrspaß
Seitens der Motoren ist die Auswahl übersichtlich. Der 1.2 TSI mit 105 PS wirkt zwar in der Stadt überraschend flink, hat aber schon für die Landstraße etwas wenig Puste. Mit 150 PS im 1.4 TSI kommt bereits Freude auf, sodass der 2.0 TSI aus dem Golf GTI mit 220 PS nicht notwendig erscheint. Er bietet zwar mächtig Schub, doch gewinnt auch mit ihm der nachmittägliche Ausflug mit offenem Dach nicht an Sportlichkeit. Für Sparspaß sorgen dagegen die beiden Versionen des Zweiliter-TDI. 110 PS und 250 Nm reichen zwar vollauf, doch muss sich der Fahrer dieser Version mit nur fünf Gängen im Schaltgetriebe begnügen. Optional: das teils ruckelige Siebengang-DSG mit Trockenkupplung. So wirkt der Top-TDI mit 150 PS und 6 Gängen (auch im DSG) unterm Strich souveräner, ohne viel mehr zu verbrauchen. Als Ausstattung empfehlen wir die Linie Design in Kombination mit Extras nach Wahl. R-Line und Dune liefern teure Sperenzchen, die nicht jeder braucht und die auch nicht unbedingt den Charakter des Beetle unterstreichen. Ein Tipp: Wer es ganz und gar käferig mag, greife zum Alurad "Circle". Es mimt gekonnt das alte Stahlfelgendesign mit Chromradkappe.
Fazit
Die Kaufentscheidung fürs Beetle Cabrio ist oftmals klar, weil schlicht die Konkurrenz fehlt. Ein Mini Cabrio ist deutlich kleiner, ein Audi A3 Cabrio deutlich teurer. Und: Keiner ist so wunderbar eigensinnig wie der Enkel des Käfers – das wird entweder geliebt oder gehasst. PS: Der leise Boxerklang entstammt dem ersten Soundmodul, das wir wirklich gut finden.
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