Camping im T6.1 mit Wohnbox: So viel kann wenig sein!
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Wohl dem, der einen Kleinbus hat! In wenigen Augenblicken kann daraus nämlich ein richtiger Camper werden – eine Wohnbox zum Einladen macht's möglich. AUTO BILD REISEMOBIL probiert es mit dem Bulli und der Ququq-Box aus.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Der Legende nach fing alles das, was wir heute unter automobilem Camping verstehen, 1951 an. Ein in Deutschland stationierter britischer Offizier klopfte bei Westfalia in Rheda-Wiedenbrück an und ließ sich für seinen Bulli die erste Camping-Box bauen. Daraus entstand ein in Serie gefertigtes Kombinationsmöbel, das hinter den Vordersitzen verankert war und sich leicht ein- und ausbauen ließ. Bett, Kocher und Spüle waren so bei Bedarf schnell mit an Bord. Der Rest ist Geschichte – fast alle anderen Bulli-Camper entstanden aus dieser Idee.
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Ququq-Camping-Box: Minimalistische Einbaulösung für Kleinbusse
Und heute? Erlebt das Campen im Wohnmobil den größten je da gewesenen Boom. Selbst die, für die Urlaub bisher immer Hotel und Büfett hieß, probieren es mittlerweile aus. Ist ja auch ganz simpel. Also zumindest, wenn man schon einen Bulli hat. Immer mehr Anbieter entwickeln derzeit minimalistische Einbaulösungen, mit denen Kleinbusse und Transporter, ja sogar SUVs oder Kombis in abgespeckte Reisemobile verwandelt werden können.
Klappe zu, bereit zur Abfahrt – oder zum Ausladen und Zu-Hause-verstauen.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Einer davon ist Ulrich Vielmetter. Er kommt im Sommer 2010 beim Einkaufen auf die Idee, eine Camping-Box für den Kofferraum seines Renault Kangoo zu entwickeln. Schon kurze Zeit später ist der Prototyp fertig, und es geht mit der Familie in den Urlaub nach Kroatien. Das pfiffige Teil im Heck bewährt sich. Zu Hause tüftelt Vielmetter weiter, passt das Konzept auch für andere Fahrzeuge an und bekommt es schließlich patentiert. Da ist die Serienproduktion schon gestartet und – mindestens genauso wichtig – ein passender Name gefunden: Ququq. Darauf kommt Vielmetter, weil auch der Kuckuck seine Eier in fremde Nester legt.
Technische Daten: VW T6.1 2.0 TDI mit Ququq-Box
Motorisierung
Leistung
Hubraum
Drehmoment
Höchstgeschwindigkeit
Getriebe/Antrieb
Tankinhalt/Kraftstoff
Länge/Breite/Höhe
Radstand/Bereifung
Leergew. fahrbereit/Zuladung (Testmobil)
Anhängelast (gebremst/ungebremst)
Material Wand/Dach/Boden
Liegefläche Heck L x B
Kühlbox (optional)
Herd
Bordbatterie
Frisch-/Abwassertank
Grundpreis
Testwagenpreis
Grundpreis Ququq-BusBox
2.0 TDI
110 kW (150 PS) bei 3250/min
1968 cm3
340 Nm bei 1500/min
179 km/h
Siebenstufen-DSG/Allrad
70 l/Diesel + 27 l AdBlue
4904/1904/1990 mm
3000 mm/215/60 R 17 C
2518/562 kg
2500/750 kg
je Stahlblech
1950 x 1340 mm
36 l
2 Flammen
12 V/68 Ah
20 l/-
41.531 Euro
73.357 Euro
2790 Euro
Die Handhabung der Ququq-Box ist unkompliziert
Ein besonders beliebtes Exemplar dürfte der VW Bulli sein, ganz sicher. Das Kleinbus-Urmeter rollt mittlerweile als T6.1, also die sechste Generation mit Facelift, vom Band. Sein beeindruckendstes Merkmal: das Platzangebot, das er in Relation zu seinen Außenabmessungen bereithält. Mit knapp 4,9 Metern ist er viel kompakter, als es von drinnen wirkt. Das liegt natürlich auch an seinen großen Fensterflächen, die beste Übersicht beim Fahren bieten. Und schöne Ausblicke in die Natur.
Frischer Kaffee ist auch bei Regen kein Problem – dank der schützenden Heckklappe.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Alsorein mit der Ququq-Box! Das aus Aluminium, wasserfestem Multiplex, Stahl und Edelstahl ziemlich robust gefertigte Teil hat seitlich Klappgriffe, an denen es von zwei Starken zunächst ins Heck gehoben wird (Grundgewicht: ca. 75 kg). Dann erfolgt das Sichern mit den beiliegenden Zurrgurten – fertig. Am ausgewählten Zielort reicht es, die Arbeitsplatte nach unten aufzuklappen (sie hängt waagerecht an Stahlseilen) und Kocher oder Kühlbox über die Schwerlastauszüge rauszuziehen. Ganz rechts stecken noch Spülschüsseln und Wasserkanister drin, Stauraum für Vorräte ist auch vorhanden. Sogar zwei Faltstühle finden Platz in einem tiefen Schacht. Vorteil der Heckmontage: Bei Regen schützt die Kofferraumklappe vorm Nasswerden. Zudem kann bei Bedarf hier noch ein Heckzelt aus dem Zubehörhandel montiert werden.
Wird das Fahrzeug gewechselt, kommt die Ququq-Box einfach mit
Dasausklappbare Bett ist auf der Deckplatte der Ququq-Box montiert. Beim Kochen oder Spülen stört es dort also schon mal nicht. Allerdings fehlt ihm eine Unterfederung; die Matratze ist trotzdem überraschend bequem. Ihre drei Segmente sind so dimensioniert, dass sie sich ohne Tuchfühlung mit dem Dachhimmel sekundenschnell auffalten lassen.
Mit 134 x 195 Zentimetern ist die zehn Zentimeter starke KaltschaumLiegefläche grade ausreichend groß für zwei.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Dann legt es sich auf den umgeklappten Rückenlehnen der Sitze ab oder steht, beispielsweise in einem nackten Transporter, auf seinen eigenen Beinen. Das zeigt einen weiteren Vorteil dieser transportablen Lösung: Wird das Fahrzeug mal gewechselt, kann die Ququq-Box einfach mitgenommen werden.Ohne Bett, also nur als mobile Küche, geht der Spaß übrigens bei 1640 Euro los. Falls es noch minimalistischer sein darf und zum Schlafen ein Zelt reicht.
Bildergalerie
Bulli mit Ququq-Box im Wohnmobil-Test
Fazit
von
AUTO BILD
Camping mit dem Reisemobil ist teuer. Umso schöner, dass es mit der Ququq-Box eine erschwingliche und flexible Lösung gibt – zumindest für zwei, die keinen großen Wert auf Komfort legen. Durch den Heckeinbau ist nämlich auch der Kofferraum belegt. Da ist Minimalismus Pflicht.
Immer mehr Anbieter entwickeln derzeit minimalistische Einbaulösungen, mit denen Kleinbusse und Transporter, ja sogar SUVs oder Kombis in abgespeckte Wohnmobile verwandelt werden können. Hier im Test: ein Bulli mit einer Ququq-Box an Bord.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
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Der Erfinder der Ququq-Box ist Ulrich Vielmetter. Im Sommer 2010 kam er beim Einkaufen auf die Idee, eine Campingbox für den Kofferraum seines Renault Kangoo zu entwickeln. Anschließend tüftelte Vielmetter weiter, passte das Konzept auch für andere Fahrzeuge an und bekam es schließlich patentiert.
Ein besonders beliebtes Exemplar dürfte der VW Bulli sein, ganz sicher. Das Kleinbus-Urmeter rollt mittlerweile als T6.1, also die sechste Generation mit Facelift, vom Band. Sein beeindruckendstes Merkmal: das Platzangebot, das er in Relation zu seinen Außenabmessungen bereithält.
Mit knapp 4,9 Metern ist er viel kompakter, als es von drinnen wirkt. Das liegt natürlich auch an seinen großen Fensterflächen, die beste Übersicht beim Fahren bieten. Und schöne Ausblicke in die Natur. Also rein mit der Ququq-Box!
Das aus Aluminium, wasserfestem Multiplex, Stahl und Edelstahl ziemlich robust gefertigte Teil hat seitlich Klappgriffe, an denen es von zwei Starken zunächst ins Heck gehoben wird (Grundgewicht: ca. 75 kg). Dann erfolgt das Sichern mit den beiliegenden Zurrgurten – fertig.
Am ausgewählten Zielort reicht es, die Arbeitsplatte nach unten aufzuklappen (sie hängt waagerecht an Stahlseilen) und Kocher oder Kühlbox über die Schwerlastauszüge rauszuziehen. Ganz rechts stecken noch Spülschüsseln und Wasserkanister drin, Stauraum für Vorräte ist auch vorhanden.
Sogar zwei Faltstühle finden Platz in einem tiefen Schacht. Vorteil der Heckmontage: Bei Regen schützt die Kofferraumklappe vorm Nasswerden. Zudem kann bei Bedarf hier noch ein Heckzelt aus dem Zubehörhandel montiert werden.
Das ausklappbare Bett ist auf der Deckplatte der Ququq-Box montiert. Beim Kochen oder Spülen stört es dort also schon mal nicht. Allerdings fehlt ihm eine Unterfederung; die Matratze ist trotzdem überraschend bequem.
Das zeigt einen weiteren Vorteil dieser transportablen Lösung: Wird das Fahrzeug mal gewechselt, kann die Ququq-Box einfach mitgenommen werden. Ohne Bett, also nur als mobile Küche, geht der Spaß übrigens bei 1640 Euro los. Mit Bett startet die Preisliste bei 2790 Euro.
Fazit: Camping mit dem Reisemobil ist teuer. Umso schöner, dass es mit der Ququq-Box eine erschwingliche und flexible Lösung gibt – zumindest für zwei, die keinen großen Wert auf Komfort legen. Durch den Heckeinbau ist nämlich auch der Kofferraum belegt. Da ist Minimalismus Pflicht.