VW e-Up: Gebrauchtwagen-Test, Reichweite, Preis
Was taugt ein sieben Jahre altes Elektroauto? Der VW e-Up im Test

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Als erster vollelektrischer Serien-Volkswagen trat der e-Up Ende 2013 an. Ist der E-Zwerg gebraucht attraktiv? AUTO BILD hat es getestet.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Als automobiler Superlativ taugt er nicht. Aber der VW e-Up ist dennoch ein überdurchschnittlich cleveres und sympathisches Kerlchen. Er punktet in Zeiten von immer knapperen Parkflächen und fährt außerdem lokal emissionsfrei. Auch kann er als frühe deutsche Antwort auf den Renault Zoe gelten. Im Gegensatz zum Polo wurde der VW Up bereits ab November 2013 als Vollzeitstromer angeboten. Kenner identifizieren die E-Variante an den sichelförmigen Tagfahrlichtern im Stoßfänger und den Schwellerverkleidungen. Unser im März 2015 erstzugelassenes Testfahrzeug befindet sich bis auf einen fleckigen Fahrersitz in tadellosem Zustand.
Nach knapp sieben Jahren und 40.250 Kilometern wird der von uns getestete Elektro-Auto inklusive Extras wie City-Notbremsfunktion und Tempomat vom Bremer VW-Autohaus Jonny Hilker für 12.990 Euro angeboten; neu kostete er laut Schwacke-Datenbank heftige 27.790 Euro, Umwelt- und Innovationsprämie gibt's für diesen Gebrauchten nicht. Ein förderfähiger neuer e-Up (mit gegenüber dem Testwagen verbesserter Reichweite und gesenktem Neupreis) wäre vielleicht die bessere Wahl, ist momentan aber nicht bestellbar; laut VW soll er noch in diesem Quartal wieder im VW-Konfigurator auftauchen.
Technische Daten VW e-Up
Motor
Batterieart
Dauerleistung
Spitzenleistung
Drehmoment
Höchstgeschw.
0–100 km/h
Akkugröße/Kraftstoff
Getriebe/Antrieb
L/B/H
Kofferraumvolumen
Leergewicht/Zuladung
Das Reichweitenproblem existiert kaum
Unter seinem kantigen Karosseriekleid bietet der 3,54 Meter kurze Viertürer viel Raum und exakt so viel Platz wie seine Verbrenner-Geschwister. Auf den Vordersitzen mit den integrierten Kopfstützen finden selbst 1,90-Meter-Menschen genügend Platz. Die Rückbank ist für Kurzstrecken und Kindertransporte okay.

Cockpitlandschaft mit viel buntem Plastik. Ergonomie und Haltbarkeit überzeugen beim e-Up.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Und der Kofferraum langt für normale Einkäufe. Wenn es doch mal eng wird, ist die Rückbank im Handumdrehen umgeklappt. Aber kann man mit fast sieben Jahre alter E-Auto-Technik glücklich werden? Durchaus! Das Reichweitenproblem existiert gerade bei reiner Zweit- und Stadtwagennutzung nur in den Köpfen vieler Autofahrer, denn der Durchschnitts-Deutsche fährt weniger als 40 Kilometer pro Tag.
Unterhaltskosten
Testverbrauch
CO2
Inspektion
Haftpflicht (12)*
Teilkasko (17)*
Vollkasko (15)*
Kfz-Steuer (Euro 6)**
Ersatzteilpreise*
Hochvoltbatterie komplett
Einzelmodul Batterie
E-Motor
Antriebswelle (v. l.)
Wasserpumpe
Kotflügel vorn links, lackiert
Bremsscheiben und -klötze
Fürs Aufladen sollte man viel Zeit einplanen
Andererseits dezimiert der Winterbetrieb mit Front- und Heckscheibenheizung, Innenraumerwärmung und Sitzheizung die Reichweite spürbar. Pendlerdistanzen bis 50 Kilometer je Wegstrecke klappen mit dem e-Up dennoch. Langwieriger als bei neuen Stromern ist das Laden. Ein CCS-Stecker für Gleichstrom war damals noch aufpreispflichtig. Und mit Wechselstrom zeigt der e-Up Ladehemmung. Man sollte viel Zeit einplanen: Via Mennekes-Stecker (Typ 2) dauert eine komplette Akkuladung lange sechs Stunden. Die Reichweite beträgt je nach Fahrweise und Witterung 100 bis 175 Kilometer. Wichtig für Interessenten: Ein Facelift Ende 2019 brachte einen 36,8-kWh-Akku und bis zu 260 Kilometer Reichweite.
Fazit
Ein neuer e-Up könnte schon durch die mögliche Förderung bald wieder das interessantere Angebot werden. Doch auch der Gebrauchte funktioniert im Alter tadellos, weiß qualitativ zu überzeugen. Im Unterhalt ist er billig. Achtung: Das Gebrauchtpreisniveau hat es in sich!
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