Sein starrer Überrollbügel machte 1979 das erste VW Golf Cabrio einzigartig. Der Volksmund pfiff auf steife Karosserie und Unfallsicherheit und rief den Wagen uncharmant "Erdbeerkörbchen". Diese Zeiten sind vorbei: Das neue Modell, es feiert am 17. Juni 2011 Händlerpremiere, besitzt automatisch ausfahrende Schutzbügel. Und das ist nicht die einzige Parallele zu seinen Mitbewerbern Audi A3 Cabrio und BMW 1er Cabrio. autolbild.de hat die drei kompakten Cabrios mal nebeneinander gestellt. Im Vergleich mit seinen Konkurrenten tritt der BMW dank seiner kantigen Form am sportlichsten auf. Der moderne Audi hält dagegen, sieht aber geschlossen etwas plump aus. Typisch VW: Der brave Golf sorgt kaum für Herzklopfen, polarisiert aber auch nicht.
Erdbeerkörbchen gibt’s nicht mehr!
Der Golf (Foto) gibt sich mit seiner eher schlichten Einrichtung volkstümlicher als Audi A3 und BMW 3er.
Komfortverwöhnte fühlen sich im Audi am besten aufgehoben. Prima Platzangebot, hochwertige Materialien. Nur die Rückbank – na ja, wer wird da schon sitzen? Der BMW ist deutlich enger geschnitten, selbst vorn fühlt man sich von hohen Türen und breitem Mitteltunnel umschlossen. Oder behütet – je nach Sichtweise. Und der Golf? Kann eigentlich alles, was der Audi kann, gibt sich mit seiner eher schlichten Einrichtung volkstümlicher. Gut: Durchlademöglichkeit (wie beim Audi serienmäßig).
Erdbeerkörbchen gibt’s nicht mehr!
Für Dieselfans ist im Golf ein 105 PS starker und 1,6 Liter großer Bluemotion-TDI mit Start-Stopp-Automatik vorgesehen.
Der Golf startet mit einem bescheidenem 1,2-Liter-Vierzylinder (105 PS). Mehr Power verspricht das 1,4-Liter-Modell mit 160 PS. Für Dieselfans ist ein 105 PS starker 1,6-Liter-TDI vorgesehen. Die 105-PS-Motoren werden in der Variante BlueMotion Technologie (plus 400 Euro) unter anderem mit Start-Stopp-Automatik angeboten. Audi beginnt ähnlich bescheiden mit 105 PS, bietet aber mehr Auswahl: 125 PS, 160 PS, 200 PS. Dazu zwei Diesel mit 105 und 140 PS. Die beiden kleinen Benziner und beide Diesel verfügen serienmäßig über ein Start-Stopp-System. BMW geht dynamischer ans Werk, der 1er besitzt mindestens 143 PS. Insgesamt werden vier Benziner und drei Diesel bis 306 PS angeboten. Die Versionen mit Sechsgang-Schaltgetriebe sind mit Start-Stop-Automatik versehen.
Sobald die ersten Sonnenstrahlen erscheinen, entblättert sich der Golf blitzschnell. In nur neun Sekunden(!) faltet sich sein elektrisches Stoffverdeck zusammen. Der weitgehend baugleiche Audi ist ebenso fix, der BMW benötigt 22 Sekunden. Im Preisvergleich punktet eindeutig der VW. Das Golf Cabrio kostet ab 23.625 Euro, mit Diesel ab 25.775 Euro. Topmodell ist ein 160-PS-Benziner mit Siebengang-DSG für 27.875 Euro. Für einen Audi werden zwischen 25.100 Euro und 37.530 Euro fällig. BMW langt noch stärker hin: 29.650 Euro bis 45.100 Euro.
Axel Sülwald

Fazit

Es ist nicht das edelste, sportlichste oder innovativste Cabrio. Doch mit vernünftiger Ausstattung und ordentlichen Preisen wird der offene Golf trotzdem der Star des Sommers. Vor allem ohne Henkel. Wetten?