VW Golf VI: Gebrauchtwagen-Test
Wie solide ist Deutschlands Bestseller?

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Golf Nummer sieben ist im Handel, der Golf VI drängt jetzt verstärkt auf den Gebrauchtwagenmarkt. AUTO BILD sagt, ob sich der König der Kompakten auch im Alter bewährt.
Bild: Thomas Ruddies
Coca-Cola und der VW Golf haben zwei Dinge gemeinsam: Beide sind schon seit Jahrzehnten extrem erfolgreich. Und noch niemand hat das Erfolgsrezept der beiden Produkte exakt entschlüsseln und mit ähnlichem Erfolg kopieren können. Doch anders als die aufputschende Limonade hat sich der Golf seit seinem Debüt 1974 sehr verändert und ist zu einer unüberschaubaren Großfamilie angewachsen. Im Oktober 2008 präsentierte VW die sechste Generation des Erfolgswagens. Spötter nennen den Golf VI Golf "fünfeinhalb" – denn der Sechser basiert noch auf der Plattform seines Vorgängers. Neben dem klassischen Kompaktformat als Drei- und Fünftürer gibt es den Kombi Variant (Baujahr 2009 ab 10.000 Euro) und den Kompakt-Van Golf Plus (Baujahr 2009 ab 9500 Euro).Doch beide sind nur an das Design des Golf VI angepasste Derivate des Golf V. Das gilt nicht für das im Juni 2011 vorgestellte Golf Cabrio (gebraucht ab 18.000 Euro): Es wurde auf Basis des Golf VI neu entwickelt und wird im ehemaligen Karmann-Werk in Osnabrück gefertigt. Sportliches Spitzenmodell ist der Golf R mit 270 PS starkem Vierzylinder-Turbomotor und serienmäßigem Allradantrieb. Unter 25.000 Euro ist der Top-Golf nicht zu haben. Doch der GTI mit 211 PS und Vorderadantrieb reicht aus, um dem Besitzer ein Dauergrinsen zu entlocken. Nicht nur beim Fahren, auch beim Kaufen, denn gepflegte GTI gibt es schon ab 17.000 Euro. Sie wollen sparen? Kein Problem, auch das kann der Golf. Vor allem als TDI.
Im Überblick: Alle Gebrauchtwagen-Tests
Wer sich darüber klar ist, welcher Motor es in welcher Karosserie sein soll, muss sich jetzt nur noch über die Ausstattung Gedanken machen. Unser Tipp: Die mittlere Ausstattungslinie Comfortline reicht völlig. Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn und ESP sind bereits in der Basisversion Trendline Serie. Comfortline bietet einen Hauch Luxus (Komfortsitze mit Lendenwirbelstütze, Parkpilot). Die Top-Variante Highline bietet neben Kosmetik wie 17-Zoll-Rädern und Chrom-Zierrat vor allem sehr gute Sportsitze und eine Klimaautomatik. Im AUTO BILD-Dauertest hat sich ein Golf VI 1.4 TSI (160 PS) übrigens hervorragend geschlagen: Abgesehen von einem defekten Kupplungsnehmerzylinder lief er über 100.000 Kilometer störungsfrei – Gesamtnote "Eins".
Oben in der Bildergalerie lesen Sie, worauf Käufer beim gebrauchten Golf VI achten sollten, und welcher Motor für welchen Zweck die beste Wahl ist. Den kompletten Artikel mit allen Daten und Tabellen gibt es im Online-Artikelarchiv als PDF-Download.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).Fazit
Egal ob man den Golf mag oder nicht: Es gibt keinen Kompakten, der so nah an der Perfektion kratzt wie er. Doch nicht alles am Golf glänzt. Vor allem die Steuerketten-Probleme der TSI-Motoren und das zaghafte Kulanzverhalten von VW führen zu Punktabzügen. Tipp: Wer sich für einen TSI interessiert, sollte sich bei VW nach schon erfolgten Service- und Reparaturmaßnahmen erkundigen.
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