(dpa/cj) In Deutschland war der VW Jetta als Stufenheck-Golf kein Renner, in anderen Ländern der Welt findet er weitaus mehr Beachtung. Auch in China, wo Volkswagen fast jedes zweite Auto seiner Kernmarke verkauft, spielt das Modell eine tragende Rolle. Nun soll der Name Jetta für die Wolfsburger weitere Käufer auf dem so wichtigen Markt gewinnen. Es ist das erste Mal überhaupt, dass Volkswagen ein Modell zu einer eigenständigen Marke ausbaut, ähnlich wie es Citroën mit DS und Seat mit Cupra gemacht haben. Noch für das dritte Quartal 2019 ist in China nach VW-Angaben der Verkaufsstart einer Limousine und zwei SUVs geplant. Zunächst nur mit Verbrennermotoren, später sind auch Elektroantriebe denkbar.

Preise zwischen 10.000 und 15.000 Euro

VW macht Jetta zur eigenen Marke in China
Das eigens entwickelte Logo der neuen Marke  mit "schwungvollen Großbuchstaben", so VW.
Offizielle Preise nannte der zuständige Marken-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann nicht, sie sollen sich aber zwischen umgerechnet 10.000 und 15.000 Euro bewegen. Zielgruppe sind vor allem junge Chinesen aus der wachsenden Mittelschicht im Land, vor allem, aber nicht nur in Großstädten. "Mit Jetta schließen wir in China die Lücke zwischen der etablierten Leitmarke VW im oberen Volumensegment und der Einstiegsmobilität, die etwa ein Drittel des chinesischen Marktes ausmacht und vor allem von lokalen Marken bedient wird", so Stackmann. Die Modelle sollen von dem Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen in Chengdu produziert werde. Auch ein eigenes Händlernetzwerk wird aufgebaut.

China größter Einzelmarkt für VW

VW macht Jetta zur eigenen Marke in China
Der Einstiegspreis der Jetta-Limousine dürfte bei umgerechnet 10.000 Euro liegen.
Zudem will Jetta mit innovativen Vertriebsformaten direkt auf seine Kunden zugehen: digitalisierte Showrooms, mobile Sales-Trucks, Stände in Shopping-Malls. Bis zum Jahresende sollen rund 200 Händler die neue Marke in China anbieten. China ist der größte Einzelmarkt für den weltgrößten Autobauer. Erst in der vergangenen Woche hatte Volkswagen über eine Flaute in China in der zweiten Jahreshälfte 2018 berichtet. VW startete wegen geringerer Verkäufe in China auch schwächer ins laufende Jahr. Die chinesischen Gemeinschaftsunternehmen lieferten 2018 einen anteiligen operativen Gewinn von 4,6 Milliarden Euro statt wie vor einem Jahr 4,7 Milliarden Euro.