VW Polo GTI/VW Polo TGI: Test
Erdgas oder Vollgas?

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TGI oder GTI: klingt wie Buchstabensalat, steht aber für zwei extreme VW Polo. Sie zeigen, was heute alles geht. Wir vergleichen die beiden.
Wer bin ich? Die Antwort auf die schwerste aller Fragen könnte der Typ-Berater aus dem VW-Autohaus geben. Der steht neben dem neuen Polo und fragt: Was geben Sie lieber mit Ihrem rechten Fuß – Erdgas oder Vollgas? Oder in Kurzform: TGI oder GTI? Das klingt nach einem ganz kleinen Buchstaben-Dreher. Doch dahinter stecken die größten Gegensätze, die VW im Programm hat. Hier der Saubermann-Sparer, dort der "Ich-will- Spaß"-Bolzen. Die beiden werden sicher niemals Konkurrenten, eher echte Prestige-Polo, die zeigen, was bei VW alles geht. Und was nicht.
Der Motor im TGI-Bug dürfte ruhig etwas kräftiger sein

Beim Anfahren fehlt dem Dreizylinder des Polo TGI etwas Dampf, auch in Richtung Vmax ist es eher zäh.
Bei der Erdgas-Reichweite gibt es Optimierungs-Potenzial

Etwas zu wenig: Der Erdgas-Vorrat reicht im TGi für maximal 265 Kilometer – danach trinkt er Benzin.
Das wird dem GTI kaum drohen Rote Kühlerstreifen, ringsum das GTI-Logo und der Karostoff auf den Sitzen signalisieren: Es lebe der Sport. Dieser Polo könnte dem Golf GTI das Fell über die Ohren ziehen, zumal der gleiche 2,0-Liter-Motor (okay, mit 200 statt 230 PS) nur gemessene 1301 Kilo bewegt. Mit 6,5 Sekunden bis Tempo 100 kommt er dem großen Bruder richtig nahe, knurrt dabei böse aus den doppelten Endrohren und rennt auf der Autobahn nach einigem Anlauf laut Tacho 235 km/h.
Die Sportlichkeit des Polo GTI ist durchaus überraschend

Dynamisch: Der Polo GTI ist nicht nur kräftig, das Fahrwerk hat auch forcierte Gangart locker im Griff.
Was zu meckern? Der Fahrer sitzt etwas zu hoch, und wie der große GTI ist der Polo kein Erlebnis-Auto: Er beruhigt, statt den Puls zu beschleunigen. Typisch VW. Vielleicht hilft mehr Power? Angeblich laufen heiße "Performance"- und R-Varianten in Tests, aber schicke Ladenhüter sind tabu bei VW, das ja schon in Richtung Elektroauto aufbricht. Stattdessen markieren GTI und TGI die modernen Extreme bei den Verbrennern – Autos, nach denen wir uns bald sehnen könnten.
Fazit
Als GTI zeigt der Polo, was er am besten kann: fast ein Golf sein, ohne wie ein Golf zu kosten. Für 6495 Euro weniger gibt es fast die gleiche Dynamik wie im großen GTI. Ein Geheimtipp! Der TGI hat zu wenig Gasreichweite, rechnet sich kaum. VW muss ihn mit größeren Erdgas-Tanks attraktiver machen.
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