VW Polo und Golf: GTI-Test
Ist der VW Polo der wahre GTI?

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Er ist kompakter, leichter und erschwinglicher als der Golf GTI. Aber der Polo GTI ist längst nicht die einzige VW-Alternative zum Kompakt-Kracher. AUTO BILD trennt die Spreu vom Weizen.
Bild: Christian Bittmann
So spielt das Leben: Gottschalk ist 60, Schumi fährt hinterher, und der Golf GTI ist auch nicht mehr das, was er mal war. Einst ein Bürgerschreck – schlank, leicht und übermütig –, mutierte er zum gesetzten Mitglied der Auto-Gesellschaft: gewichtig und mit geschliffenen Manieren. Und so ausladend, dass er dem Ur-GTI als Garage dienen könnte. Aber wir wollen es ja nicht anders. Oder doch? Die Frage könnte der jüngste GTI im VW-Programm beantworten. Er heißt zwar nicht Golf, sondern Polo. Doch er führt uns zurück zu den Ursprüngen.
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Ein wenig zumindest. Er ist nur noch 28 Zentimeter länger als das Original (und nicht 50 wie der Golf VI). Und er wiegt nur 400 Kilo mehr (und keine 550). Als Ausgleich stellt er 70 Mehr-PS zur Verfügung, insgesamt mithin 180, wobei jedes davon 6,9 Kilogramm bewegen muss. Bei seinem Vorbild waren es 7,7 kg/PS. Vielversprechend also, aber wir wissen: Schon früher gab es Polo mit den berühmten drei Buchstaben. Doch als echter Golf-GTI-Ersatz taugte bislang keiner. Hinzu kommt, dass die GTI – egal ob Golf oder Polo – nicht mehr die einzigen Pfeile im VW-Köcher sind. Als Kompakter mit Schmackes empfiehlt sich nämlich auch der Golf TSI mit 160 PS. Zivil im Auftritt, aber kraftvoll im Antritt. Nicht zu verachten ebenso der Golf GTD mit Turbodiesel und 170 PS. Bärenstark, aber genügsam wie ein Kamel. Oder – wennschon, dennschon – der Über-GTI mit dem Kennbuchstaben "R": Allradantrieb, 270 PS, 60 mehr als der Normal-GTI. Welcher also ist der wahre GTI?
Die Antwort liefert der Vergleich auf Rennstrecke und Straße – die Ergebnisse sehen Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.
Fazit
Schade, es hätte was werden können mit dem Polo GTI. So aber entpuppt er sich nicht als der wahre, sondern nur als der billigere und weniger kompetente GTI. Das Plus an Dynamik, das sein Format verspricht, vermissen wir. Dagegen offeriert der Golf GTD ein verlockendes Kontrastprogramm: bullig, souverän, dabei äußerst sparsam. Während der Golf R seine Widersacher wie erwartet in Grund und Boden fährt. Aber so viel mehr Spaß, wie es der Preis suggeriert, bietet er auch wieder nicht. Der TSI? Er ist der ideale Power-Golf für GTI-Muffel. Für alle anderen gilt: Wenn schon GTI, dann Golf GTI.
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