VW T1 Westfalia: Wohnmobil-Test
Ist das Kunst oder kann das weg?

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Wäre dieser Bulli ein Mensch, wäre er ein Alt-Hippie Ende 60, der nur noch gelegentlich Joints raucht. Ein Tag am Strand mit einem VW, der mehr als ein Camper mit Patina ist, nämlich ein Lebensgefühl.
Es sind Tage wie dieser, die Reisende dazu animieren, sich mit den essenziellen Fragen des Lebens zu befassen: einen Becher mit heißem Kaffee in der Hand, salzige Luft in der Nase, das glitzernde Mittelmeer und einen scheckigen VW T1 zu Füßen. "Es gibt den Brezelkäfer, den Schlüsselloch-Kapitän und den Hundeknochen-Escort", sinniert die AUTO BILD REISEMOBIL-Crew. "Warum bloß hat die T1-Front keinen Spitznamen?" Wenn wir so drüber nachdenken: Die farblich abgesetzte V-Prägung im Bulli-Bugblech mit den umlaufenden Streifen unter den Fenstern erinnert irgendwie an ein – Bikini-Höschen! Gerade auf dem verblichenen Korallton unseres Busses, der wie Sonnenbrand auf den Oberschenkeln einer blasshäutigen Blondine aus Stockholm wirkt. Es ist die Geburtsstunde des Slip-Window-Bullis. Wir nehmen noch einen Schluck vom koffeinhaltigen Heißgetränk, lehnen uns an den Bulli – ohne Berührungsängste, wie man sie bei Hochglanz-Oldtimern hat – und freuen uns über den Wahrheitsgehalt von Klischees: Der Kaffeebecher ist noch nicht leer, da tauchen schon zwei Girlies auf und wollen Selfies machen, und der erste Hipster mit Analogkamera ist auch bald da.
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Die US-Karrriere des T1 begann schon in den späten 50ern

Wer diesem Blick nicht verfällt, hat kein Herz. Auch dank seines Exporterfolgs ist der Bulli heute ein Weltstar.
Ein 48-PS-Austauschmotor sorgt für mehr Alltagstauglichkeit

Munter pöttert der 48 PS starke Austauschmotor. Eigentlich gehört hier der 1200er mit 34 PS rein, mit dem der Bulli gefühlt drei Jahre auf Tempo 70 braucht.
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Die Sitzecke lässt sich zur Liege für zwei falten

Ein Blick in die Wohnhöhle des Bulli: Stehen ist nur
im kleinen Bereich unterm Aufstelldach möglich.
im kleinen Bereich unterm Aufstelldach möglich.
Fazit
Im Patina-Bulli in den Urlaub zu fahren hat Charme, solange der Kult-VW dabei nicht verschlissen wird. Darauf weisen Patina-Profis wie die Patinatoren hin. Die Kunst ist, Technikgeschichte zu erfahren, ohne sie zu zerstören.
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