VW T3 Bulli: Kaufberatung, Check, Preis, kaufen, Motor
Diese Profi-Tipps sollte man beim Kauf eines T3-Bullis beachten
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Der VW T3 erfreut sich im Oldtimer-Alter größter Beliebtheit, die Preise sind gesalzen. Worauf gilt es bei Kaufinteresse zu achten, und was kosten wichtige Reparaturen? Das sagen Experten!
Bild: Thomas Ruddies
Unter Fans gilt er als der letzte echte Bulli: der VW T3. Simpler Technik sei Dank, kann auch ein kundiger Hobby-Schrauber hier noch (fast) alles selber machen. Außerdem punktet der geräumige VW mit Vielseitigkeit, ist gerade als Camper beliebt. Auf welche Schwächen es zu achten gilt, wenn ein T3 auf der Wunschliste steht, haben uns die Schraubergrufties verraten. Die Experten aus Eckernförde kennen sich mit den Bussen so gut aus wie kaum jemand sonst.
Im gehobenen Alter ist Rost immer ein Thema
Der T3 wurde zwischen 1979 und 1992 gebaut. Mit anderen Worten: Selbst die jüngsten Exemplare sind fast schon 30 Jahre alt. Die Fahrzeuge, die bis heute überlebt haben, sind entweder Liebhaberstücke, die viel Pflege bekamen, oder aber dahinsiechende Bastelbusse. Rost wird bei letzteren nur selten nachhaltig beseitigt. Besonders problematisch ist zugespachtelter Rost an den Blechpfalzen der Seitenwände – dann entstehen auf Dauer oft riesige Rostnester, und das ganze Seitenblech muss ersetzt werden (Kostenpunkt 2500 bis 3000 Euro). Gerade Wohnmobile mit Küchenzeile rosten an der mit Glaswolle gefüllten Außenwand und am Außenblech.
Bei Modellen mit Hochdach kann hingegen die Dachnaht für Verdruss sorgen: Gammelt sie und wird spröde, rostet nicht nur der Dachrand, sondern auch der Hohlraum der D-Säule. Dann muss das gesamte Dach runter (Reparaturkosten ab 1000 Euro). Auch der Faltenbalg des Hochdachs sollte geprüft werden: Sind Löcher vorhanden, schimmelt es? Ist die Dichtung der Windschutzscheibe porös, rostet oft nicht nur Scheibenrahmen (800 Euro), sondern auch das Blech im Einstiegsbereich. Denn das Wasser läuft von der Windschutzscheibe abwärts und sammelt sich dort. Ein Blick unter die Fußmatten sollte während der Besichtigung also auf jeden Fall erfolgen.

Fängt der Scheibenrahmen an zu rosten, macht sich auch Wasser im Fußraum von Fahrer und Beifahrer breit
Bild: Thomas Ruddies
Was nicht verbaut ist, geht auch nicht kaputt
Mit Elektronik gibt's beim T3 kaum Probleme – kein Wunder, es gibt nicht viel davon. Am Fahrwerk hingegen bleiben Verschleißerscheinungen nicht aus. Achsgelenke, Lenkgelenke und auch das Lenkgetriebe selbst sind oft altersschwach. Für einen Tausch der vorderen Achsgelenke werden mindestens 1000 Euro fällig. Verrostete Hinterachsschwingen schlagen inklusive Montage mit rund 1200 Euro zu Buche. Lassen sich die Gänge des Getriebes nicht mehr richtig einlegen, sind meist die Lager des Schaltgestänges verschlissen.

Ein Austausch der vorderen Achsgelenke schlägt mit 1000 Euro aufwärts zu Buche
Bild: Thomas Ruddies
Am beliebtesten ist der Top-Benziner
Die beliebteste Motorisierung beim T3 ist heute der Top-Benziner mit 2,1 Litern Hubraum und je nach Ausbaustufe 92, 95 oder 112 PS. Der Wasserboxer neigt allerdings zu korrodierten Wassermanteldichtungen und Zylinderköpfen. Den Saugdieseln mangelt es an Leistung und Durchzug, auch die luftgekühlten Boxermotoren sind eher schwächlich und verbrauchen gerne über 15 Liter. Es soll ein aufgeladener Selbstzünder sein? Da können Lader und Kopfdichtungen Probleme machen.
Weitere Themen: Camping-Gasgrills im Vergleich
Fazit
Gründe, den T3 zu lieben, gibt es viele: Er ist ein vielseitiger Multikulti-Charaktertyp. Vor lauter Begeisterung sollten Käufer jedoch seine zahlreichen konstruktiven Schwächen nicht übersehen. Der flotteste Benziner 2.1 kostet in Zustandsnote 3 mittlerweile fünfstellige Beträge – selbst als nackter Bus.
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