Auch als T5 ist der VW Bus das Lieblingsauto von Großfamilien, Freigeistern und Hobbyspediteuren. Zum hohen Preis kommen beim gebrauchten Bulli aber oft noch reichlich Probleme.
Er hat ein Image, von dem die Konkurrenz nur träumen kann. Während der Transit sein Baustellen-Image nicht los wird und die Mercedes-Vans noch an den Qualitätssünden der Vergangenheit leiden, genießt der VW Bus einen perfekten Ruf. Ob als Surfmobil oder VIP-Shuttle, als Camper oder als privater Schulbus: Der Bulli ist klassenlos. Die 2003 eingeführte Baureihe T5 setzte dazu bei Fahrkomfort und Dynamik neue Maßstäbe. Trotz eines Gesamtgewichtes von bis zu 3,5 Tonnen fühlt er sich wie ein Pkw an, und doch ist seine Wandelbarkeit fast grenzenlos.
Die Automatik ist oft nach weniger als 100.000 Kilometern fällig
Lang ist allerdings auch die Liste der typischen Mängel. Das angenehm abgestimmte Fahrwerk kapituliert auf Dauer vor dem hohen Fahrzeuggewicht. Federn brechen, Stoßdämpfer ermüden, Koppelstangen und Buchsen schlagen aus, die Verzahnung der Antriebswellen verschleißt im Zeitraffer. Auch die Getriebe halten oft nicht lange. Gerade die Automatik – in luxuriösen Bussen oft zu finden – verlangt oft nach weniger als 100.000 Kilometern nach einer Überholung. Die Fünf- und Sechsgang-Schalter sind kaum besser. Häufige Ärgernisse sind auch defekte elektrische Schiebetüren, undichte Schiebefenster und schlappe Heckklappendämpfer. Das größte Risiko aber steckt im 2,5-Liter-Pumpe-Düse-Diesel. Die Plasmabeschichtung in den Zylindern löst sich, teure Schäden sind die Folge. Gelangt über die Pumpe-Düse-Elemente Diesel ins Motoröl, sind teure Lagerschäden zu befürchten. Auch die Späne verklemmter Turboleitschaufeln können dem Motor den Garaus machen. Teuer wird's außerdem, wenn eine defekte Dichtung an der Wasserpumpe Motoröl und Kühlwasser zusammen kommen lässt. Erst 2007 baute VW standfestere Pumpen ein.
Dem hohen Preisniveau können die vielen Wehwehchen keinen Abbruch tun. Gerade als Multivan ist der T5 extrem beliebt. Leider auch bei Langfingern. Die Versicherungsklassen sind entsprechend hoch. Wenn es das Budget zulässt, ist ein Facelift-Modell ab 2009 die beste Wahl. Neben zahlreichen Detailverbesserungen machen vor allem die neuen, standfesten Common-Rail Motoren die T5-Modelle endlich uneingeschränkt empfehlenswert. Was bei unserem Testwagen aufgefallen ist, und auf welche Mängel Käufer beim VW T5 achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie.
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Malte Büttner
Fazit
Den Spagat zwischen Lastenesel und Luxuslaster beherrscht keiner so gut wie der VW. Doch die flaue Qualität früher Jahrgänge und die anfälligen Pumpe-Düse-Motoren werden leicht zur Kostenfalle. Besser: ein Faceliftmodell ab 2009 mit neuem Diesel.
Anzeige
Automarkt
Bei autohaus24.de Neuwagen günstig kaufen und Geld sparen.