VW T5/Mercedes Viano: Vergleich
Die wahren Traumwagen

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Viel Platz, dicker Diesel, sanfte Automatik, hohes Prestige – das klingt nach Luxuslimousine. Gilt aber auch für Busse, sofern sie von Mercedes und VW kommen. Wir vergleichen die Alleskönner T5 und Viano mit Allrad.
Bild: Sven Krieger
Das wäre doch mal ein Traumwagen: Der halbe Umzug passt hinein, die gesamte Familie (inklusive Oma und Hamster und Käfig) darf mit. Der Motor hat mächtig Dampf und trinkt so gut wie nichts. Eine sanfte Automatik sortiert die Gänge, und dank variablen Allradantriebs rücken sogar Kraxeltouren abseits der Straße ins Freizeitprogramm. Gibt's nicht? Doch. Bei VW und Mercedes. Diese freundlichen Alleskönner für Kind und Kegel heißen T5 BiTDI 4Motion und Viano 2.2 CDI 4Matic – und sind Busse. Es gibt jedoch gute Gründe, warum längst nicht jede Familie auf diese beiden (T)raumriesen abfährt: die saftigen Preise.
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Teures Vergnügen: Für den T5 mit Diesel, Allrad und DSG verlangt VW satte 53.782 Euro.
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Komfort-König: Im Mercedes Viano reisen die Passagiere angenehmer als im VW T5.
Allerdings schaukelt der Mercedes dabei kräftiger, die Karosserie neigt sich in Kurven stärker, gleichzeitig bieten die Sitze weniger Seitenhalt. So werden die Passagiere zwar nicht ganz so heftig, aber eben auf andere Art strapaziert. Immerhin kommen die beiden Busse besonders flott ans Ziel. Der Viano sprintet trotz seines PS-Nachteils und der alten Fünfstufenautomatik sogar besser, selbst im Durchzug egalisiert er die fehlenden 17 PS. Anders ausgedrückt: Er setzt sich nach einem Tritt aufs Gaspedal einfach zackiger in Bewegung. Wo der VW mit schleifender Anfahrkupplung der DSG-Automatik deutlich gemächlicher Fahrt aufnimmt, hat der Benz bereits seinen CDI unter Volldampf gesetzt. Gleichzeitig verschenkt das Getriebe des T5 beim Runterschalten viel Zeit, es dauert nach dem Kickdown länger, bis die richtige Übersetzung bereitsteht.
Akustisch zerstören beide das Bild vom Traumwagen nachhaltig, denn unter Last rumoren die Diesel äußerst vorlaut. Um nicht zu sagen: für Autos der 50.000-Euro-Liga unflätig derbe. Reichlich mehr als zwei Tonnen Gewicht werden hier eben von relativ kleinen Maschinen in Marsch gesetzt. Was reichlich Kraft kostet. Und damit Sprit. Sowohl VW als auch Mercedes schlucken fast zehn Liter Diesel pro 100 Kilometer. Die Hälfte weniger: das wär's. Dann wären die beiden wahre Traumwagen.
Fazit
Dem Seriensieger VW T5 verhagelt diesmal das liebe Geld den ersten Platz. Als Allradvariante mit DSG und starkem Diesel ist er sehr teuer, jedenfalls deutlich kostspieliger als das Pendant von Mercedes. Dazu kommt: Der Viano ist auch sonst ein wahrer Traumwagen, er gefällt mit reichlich Platz, Komfort und einem starken Motor. Natürlich sind beide keine Kostverächter: Der 4x4-Antrieb und die Automatik verlangen Sprit-Zuschlag.
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