Gut 1,9 Millionen Exemplare hat VW von der ersten Generation des Touran verkauft. Ein Erfolg, keine Frage. Doch die Zahlen relativieren sich, wenn man den langen Bauzeitraum berücksichtigt. Seit 2003 läuft der Touran nämlich vom Band – eine kleine Ewigkeit in der Auto-Branche. Und bisher war der Touran sicher nicht die erste Wahl für autoaffine Daddys. So will VW mit der zweiten Generation, die im Spetember 2015 an den Start geht, einiges ändern und vieles besser machen.

Bis zu sieben Sitze sportlich und geschmackvoll verpackt

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Video: VW Touran 2.0 TDI (2015)

Der VW Touran wächst

Das Design zum Beispiel ist für VW-Verhältnisse fast schon sportlich ausgefallen. Die Entwickler haben den Touran kräftig gestreckt: 13 Zentimeter beträgt der Längenzuwachs zum Vorgänger, der Radstand entspricht mit knapp 2,80 Metern dem des neuen Passat. So verwundert es kaum, dass sich selbst in der zweiten Reihe große Passagiere fast schon räkeln können. Auch der Kofferraum fällt eine halbe Nummer größer aus, fasst nun 743 statt 695 Liter. Dazu kommen bis zu 47 Ablagefächer im Innenraum. Soweit, so gut. Wirklich überraschend ist aber das Ambiente im Innenraum. Das Cockpit wirkt freundlicher als bisher, großzügig verteilte Klavierlackleisten zaubern einen Hauch Charme hinein. Das Innenleben des Touran wirkt durchaus edel und, ja, mit der zum Fahrer geneigten Mittelkonsole fast schon sportlich.

Sportlich und familentauglich – beides kann der neue Touran

VW Touran
Auch was für Papa – der Touran kann sportlich. Der 150 PS starke TDI liefert passend dazu bis zu 340 Newtonmeter Drehmoment.
Passt zum ersten Fahreindruck. Denn wie alle neuen VW beherrscht nun auch der Touran, wenn er mit der adaptiven Fahrwerkregelung DCC ausgerüstet ist (1035 Euro), eine beachtliche Spreizung zwischen Komfort und Dynamik. Morgens in die Kita schaukeln und abends den Touran über eine Landstraße hetzen ist künftig kein Widerspruch mehr. Gut, dass da auch der neue 150-PS-Diesel mitspielt. Zwar bleibt er stets akustisch angenehm im Hintergrund – dank seines hohen Drehmoments von 340 Newtonmetern bei niedrigen 1750 Umdrehungen ermöglicht er aber erstaunlich dynamische Fahrleistungen, die er fast schon beiläufig aus dem Ärmel schüttelt. Trotzdem bleibt der Verbrauch im Rahmen, gerade mal 4,4 Liter soll der neue Diesel-Touran im Schnitt schlucken. Überhaupt ist VW ungewohnt bescheiden, wenn es ums Geld geht. Der Touran startet wie sein deutlich kleinerer Vorgänger bei 23.350 Euro.

Fazit

von

Stefan Voswinkel
Gut war der Touran bisher schon – mit dem Modellwechsel nähert er sich der Perfektion. Komfortabel und trotzdem sportlich, dynamische Fahrleistungen bei niedrigem Verbrauch: Es gibt nicht viel, was der deutlich gewachsene Van nicht kann.

Von

Stefan Voswinkel