Mit dem sogenannten Ein-Liter-Auto wollte Volkswagen die Zukunft des Autos einläuten. Jetzt steht einer von 200 VW XL1 zum Verkauf. Der Preis ist heftig!
Der VW XL1 sieht aus wie ein Auto aus einem Science-Fiction-Film, wie eines dieser futuristischen Concept Cars, bei denen man erwartet, dass sie nie in Produktion gehen. Dazu kommt ein Hauch Supercar-Flair, vor allem, wenn die Auto-Flunder ihre Scherentüren ausbreitet. All das zeichnet den VW XL1 aus, mit dem der Volkswagen-Konzern 2014 die Zukunft des Automobils einleiten wollte. Die Hoffnungen waren groß. Tatsächlich hatte der Diesel-Hybrid mit dem kolportierten Fabel-Verbrauch von unter einem Liter durchaus das Zeug zum Erfolgsmodell. Doch die Technik ging andere Wege, und der XL1 (nur 200 Exemplare wurden gebaut) geriet schnell in Vergessenheit. Heute – mehr als fünf Jahre nach Verkaufsstart – ist das Ein-Liter-Auto in der Regel weder im Straßenbild noch auf dem Automarkt zu finden. Ausnahme: dieser rote VW XL1, der in Aachen zum Verkauf steht!
Extrem leicht und aerodynamisch
Futuristisch: Die Hinterräder liegen unter der Kohlefaser-Hülle, es gibt weder Heckfenster noch Spiegel.
Die Farbe macht den eh schon seltenen Zweisitzer noch exklusiver, kennt man den XL1 doch eigentlich nur in Weiß oder Silber. Und bei einer Kilometerleistung von nur 1990 Kilometern ist davon auszugehen, dass nicht viele den metallic-roten XL1 je zu Gesicht bekamen. Dabei ist das Coupé wirklich ein Hingucker. Die aerodynamische Karosserie besteht komplett aus Kohlefaser, die hinteren Räder sind unter der Polymer-Hülle versteckt. Ein Heckfenster gibt es nicht, Kameras ersetzen die Spiegel. Die Maße: 1,66 Meter breit, 3,89 Meter lang und nur 1,15 Meter hoch. So erreicht der VW einen Hammer-Cw-Wert von 0,19! Und mit nur 795 Kilogramm ist er auch noch extrem leicht. Angetrieben wird der XL1 von einem Zweizylinder-TDI mit 0,8 Litern Hubraum und 48 PS. Unterstützt wird der Diesel von einem 27-PS-E-Motor. Insgesamt kommt der Hybrid auf 75 PS Systemleistung. Für die Kraftübertragung sorgt ein DSG-Getriebe mit sieben Gängen.
Beeindruckende Umwelt-Werte
Der XL1-Innenraum ist erstaunlich schlicht: Statt HUD-Display gibt es Analog-Instrumente.
Auch im Innenraum weiß der XL1 optisch zu überzeugen. Vor allem die rot-weißen Alcantara-Sitze fallen ins Auge, ansonsten ist alles in Schwarz und Grau gehalten. Ohnehin ist das Cockpit erfrischend schlicht und aufgeräumt. Spektakuläre Technik-Innovation? Fehlanzeige. Sogar die Tacho-Instrumente sind analog. Wenn man so will, sind die Klimaanlage und der kleine Garmin-Bildschirm die Ausstattungshighlights im vielleicht außergewöhnlichsten VW der letzten Dekade. Für den besonders umweltbewussten Autofahrer könnte der XL1 tatsächlich genau das Richtige sein. Energieeffizienzklasse A+, Euro 6 und ein C02-Ausstoß von 21g/km. Zudem ein angegebener Verbrauch von 0,9 Liter im Schnitt. Traumhafte Werte – und in der heutigen Zeit ein echtes Statement. Leider dürfte der Preis für viele ein K.o.-Kriterium sein. Kostete das Sprit-Spar-Wunder ab Werk atemberaubende 111.000 Euro, ist er gebraucht kaum günstiger. Satte 89.590 Euro ruft der Verkäufer für den VW XL1 auf. Da wird das Umweltbewusstsein hart auf die Probe gestellt.