Ist Ihr Auto schon winterfit? Wenn nicht, sollten Sie das in Kürze dringend in Angriff nehmen. Wer nicht vorsorgt, der spürt am Auto schnell den eisigen Griff des Winters. Denn stramme Kälte bleibt nicht ohne Auswirkungen auf das Material. AUTO BILD sagt Ihnen, bei welchen Temperaturen was passiert – und welche Pflegetipps es dagegen gibt, wenn keine geschützte Garage Wärme spendet.

plus 7 Grad und kälter Winterreifen haften aufgrund ihrer Gummimischung besser als Sommerreifen (verhärten). Tipp: Spätestens ab diesen Temperaturen Räder tauschen. Weil es dann oft einen Riesenandrang beim Reifenhändler gibt, grundsätzlich zum 1. Oktober und 1. April auf Winter-/Sommerreifen wechseln.

null Grad Scheiben vereisen, Türschlösser frieren zu, Gummidichtungen kleben am Metallrahmen fest. Tipp: Isofolie auf die Scheibe legen oder zumindest Wischer aufstellen, damit sie nicht anfrieren. Türgummis mit Glycerin oder Talkum einstreichen, Türschlösser besser mit Grapfit als Öl schmieren. Türschlossenteiser immer in der Jacken- oder Handtasche dabei haben. Eiskratzer und Enteiser ins Auto legen – erst einsprühen, dann freikratzen. Noch ein Tipp: Unter Bäumen oder nah an Sträuchern kühlt das Auto weniger aus und befriert nicht so schnell.
minus14 Grad Spiritus als Scheibenwaschzusatz geliert und verschmiert die Scheibe. Tipp: Waschwasser komplett entleeren, Markenzusatz im Baumarkt oder Zubehörhandel kaufen – den AUTO BILD-Testsieger Testsieger gibt es leider nur an der teuren Tankstelle.

minus 15 Grad Motoröl mit der Bezeichnung 15W wird zähflüssig. Tipp: Beim Ölwechsel auf eine höhere Viskosität ausweichen. Dann kann der Schmierstoff nicht nur Kälte besser ab, sondern mindert auch den Widerstand im Motor. Das spart Kraftstoff.

minus 20 Grad Autoreifen haben 0,5 bar weniger Druck als bei null Grad. Tipp: Bei jedem zweiten Tankstopp oder alle zwei Wochen Reifendruck prüfen und etwas erhöhen. Übrigens: Bei dieser Kälte wird das Öl mit 10W zähflüssig.

minus 22 Grad Winter-Diesel flockt aus, trotz der Zusätze (Fließverbesserer). Tipp: Tank nur halbvoll machen, der Treibstoff wird schneller warm und bewegt sich mehr im Tank. Nur bei älteren Dieseln im absoluten Notfall Benzin dazu tanken, um den Diesel fließfähig zu halten. Moderne Diesel mit Pumpe-Düse-Technik oder Common-Rail können dagegen schweren Schaden nehmen. Bei unerwartetem Frost und ausgeflocktem Diesel hilft nur Auftauen in Garage oder Werkstatt und ein Filterwechsel.

minus 25 Grad Ohne Frostschutz-Zusatz platzt der Kühler. Tipp: Frostschutz-Tauglichkeit rechtzeitig an der Tankstelle oder Werkstatt prüfen lassen, notfalls erhöhen. Und: Motoröl mit der Bezeichnung 05W fließt zu langsam.

minus 30 Grad Das Scheibenwaschwasser friert trotz Zusatz endgültig ein. Tipp: Nur noch fahren, wenn es trocken ist. Immer einen Enteiser-Spray ins Handschuhfach packen.

minus 40 Grad Die Stoßdämpfer werden langsam zäh und steif. Tipp: Zunächst langsam fahren, im Fahrbetrieb werden die Dämpfer weicher.

minus 63 Grad Selbst synthetisches Öl wie z.B. Castrol Formula RS 0W-40 fließt nicht mehr. Tipp: Verlegen Sie Ihren Pizza-Service von Sibirien nach Deutschland.