Robert Huff gewinnt für Zengo Cupra das letzte Saisonrennen des Tourenwagen-Weltcups in Sotschi und ist damit der zwölfte von 16 Gewinnern 2021. Das zeigt, wie hart umkämpft die WTCR (World Touring Car Racing) auch in diesem Jahr wieder war. Auf der Strecke zwischen den raubeinigen Tourenwagen-Stars sowieso, aber eben auch in der Meisterschaft.
Yann Ehrlacher ist einer von wenigen Fahrer, die zwei Rennen für sich entscheiden konnte. Das und seine Konstanz sorgten für die erfolgreiche Titelverteidigung. Am Finalwochenende in Sotschi reichten ihm dafür ein fünfter und ein sechster Platz.
Yann Ehrlacher
Bild: DPPI/WTCR
„Das fühlt sich grandios an“, jubelt Ehrlacher. Schon 2020 holte er sich den Titel. Der chinesische Hersteller Lynk & Co hat das beste Auto gebaut. Mitentwickelt wurde es von Ehrlachers Onkel Yvan Muller. Den Titel hat Ehrlacher also auch seinem Onkel zu verdanken.

Familienduell in der WTCR

Muller war auch selbst für Lynk & Co am Start, beendet die Saison als Vierter. Vier Mal war er schon Tourenwagenmeister. Dass er jetzt mit 52 Jahren noch fährt, war gar nicht geplant. Der Rücktritt war schon beschlossene Sache, „aber dann kam das unglaublich spannende und gute Projekt von Lynk & Co“, erinnert sich Muller.
Tourenwagen-Rennen sind harter Kontaktsport. „Aber natürlich geht man vielleicht einen Tick weniger aggressiv ins Duell, wenn du gegen die Familie fährst“, erklärt Ehrlacher. Muller sieht das anders: „Ich bin in der Formel 3 schon gegen meine Schwester gefahren. Ich kenne das also, wenn die Familie dein Gegner ist.“
Cathy Muller fuhr Formel 3000 (die Liga unter der Formel 1), Indy Lights, 24 Stunden von Le Mans. Dann heiratete sie den Fußballprofi Yves Ehrlacher – und wurde vor 25 Jahren Mutter von Yann Ehrlacher.

Engstler wird Junior-Meister

Ehrlacher fährt seit 2017 in der Tourenwagen-Weltelite. Seit zwei Jahren ist er der Mann, den es zu schlagen gilt.
Luca Engstler
Bild: DPPI/WTCR
Einer, der das noch schaffen will, kommt aus Deutschland. Luca Engstler erlebte mit Gesamtplatz 15 nicht die beste Saison. Aber er wurde dennoch ausgezeichnet – als bester Junior-Fahrer im 23 Fahrer starkem Feld. Auf der Nordschleife hätte der Hyundai-Pilot sogar fast gewonnen.
Sein Fazit: „Die Saison begann sehr gut, aber dann haben wir recht schnell gemerkt, wo wir wirklich stehen. Jetzt diesen Titel mitzunehmen ist sehr gut – vor allem mit dem deutschen TCR-Titel dazu.“
Am 9. April startet die Saison 2022 im tschechischen Most.

Von

Michael Zeitler