Die Zero SR/F braucht ganze 3,3 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h. Das ist Porsche 911-Niveau! E-Motorrad-Marktführer Zero aus Kalifornien nennt seine neue Kreation einen Streetfighter und hat die Maschine optisch sehr nah an der Verbrenner-Konkurrenz orientiert. Hier sind die Details, mit denen die SR/F begeistert.

Die Daten: Höchstgeschwindigkeit, Drehmoment und Leistung 

Zero SR/F: Preis, 0-100, Test, Gewicht
Power in Hülle und Fülle: Bei 14,4 kWh liegt die maximale Leistungsfähigkeit des Lithium-Ionen-Akkus.
Neben der Beschleunigung ist da die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. 110 PS (82 kW) maximale Leistung des E-Motors gibt Zero an. Beim Dreh am Griff fallen 190 Nm Drehmoment übers Hinterrad her. 320 Kilometer Reichweite sollen mit der Akku-Erweiterung namens Power Tank möglich sein, innerorts sind es laut Hersteller 259 km, kombiniert immer noch 175. Der Lithium-Ionen-Akku kommt auf eine maximale Kapazität von 14,4 kWh. Mit Schnelllader braucht die Standard-SR/F etwas mehr als eineinhalb Stunden zum Laden, an der Haushaltssteckdose sind es 4,5. 220 Kilo bringt sie leer auf die Waage, zuladen kann sie 234 Kilo. Die Sitzhöhe fällt mit 787 Millimetern im Mittel überschaubar aus. So eignet sich die E-Rakete auch für weniger groß gewachsene Fahrer. Clou am Rande: Zero nennt für die Dauerleistung der SR/F 54 PS. Und diese Zahl zählt bei der Versicherungs-Einstufung.  

Fahrwerk und Fahreigenschaften 

Zero SR/F: Preis, 0-100, Test, Gewicht
Optimal: Zero hat den luftgekühlten Elektro-Motor auf der Schwingungsachse untergebracht. 
Der Flut an Daten steht ein ansehnliches Fahrverhalten gegenüber. Zero hat der SR/F Sportreifen spendiert und Pirelli Diablo Rosso II in der Größe 120/70-17 vorne und in der Größe 180/55-17 hinten aufgezogen. Eine 43-Millimeter-Upside-Down-Gabel von Showa übernimmt vorne die Federung. Hinten kommt ein 40-Millimeter-Stoßdämpfer mit externem Reservoir zum Einsatz, auch von Showa. Bremssättel des spanischen Herstellers J.Juan helfen dabei, das E-Bike herunterzubremsen. Damit bewegt sich die Zero SR/F auf Augenhöhe mit den Dynamik-Assen von KTM. Das Kurven-ABS MSC von Bosch sorgt für Sicherheit, auch in heftiger Schräglage. Über den Bordcomputer mit Cypher-III-Betriebssystem können verschiedene Fahrmodi gewählt beziehungsweise konfiguriert werden. Aggressiv genug für einen Streetfighter ist die Amerikanerin zwar nicht ganz. Sie liegt aber hervorragend in der Hand, lenkt präzise ein, glänzt mit mächtiger Schräglagenfreiheit und belohnt auch den engagierten Fahrer, der beim Fahren auf konstante Adrenalinausschüttung setzt.
Lars Hänsch-Petersen
Bei der Zero SR/F muss man zugunsten der Nachhaltigkeit auf nichts verzichten. Sie sieht aus wie ein vollwertiges Motorrad, fasst sich so an und fährt sich auch so. Diskussionen um die Reichweite werden mittelfristig verschwinden, weil Inhaber von Ausflugslokalen in Apps sichtbar sein und Ladestationen installieren wollen. Nur der heftige Einstiegspreis von 20.490 Euro dämpft die E-Euphorie.