Autopolituren: Test
13 Lackpolituren im Produkttest: 9 Handpolituren, 4 für die Maschine
—
Schicke Schachtel und hoher Preis machen noch keine Premium-Politur aus. AUTO BILD KLASSIK hat neun Autopolituren für den Handeinsatz und vier Mittel für die Maschinenpolitur aus dem oberen Preissegment getestet!
Inhaltsverzeichnis
Polituren im AUTO BILD-Test
# | Getestete Produkte | Testnote | Zum Angebot |
---|---|---|---|
1.
Testsieger
|
sehr empfehlenswert
|
||
2.
|
empfehlenswert
|
||
3.
|
empfehlenswert
|
||
4.
|
empfehlenswert
|
||
4.
|
empfehlenswert
|
||
6.
|
bedingt empfehlenswert
|
||
7.
|
bedingt empfehlenswert
|
||
8.
|
bedingt empfehlenswert
|
||
9.
|
bedingt empfehlenswert
|
Wenn Sie Ihren Oldie mal in der Frühlingssonne betrachten: Glänzt er rundum makellos, oder kommt an einigen Stellen verwitterter, leicht verkratzter Lack zum Vorschein? Dann wäre jetzt zum Saisonstart eine Lackpolitur angebracht. Idealerweise per Hand, denn so lassen Sie keine filigranen Details, Ecken und Kanten aus. Außerdem ist es schonender für den Lack.
Welches Mittel dafür am besten geeignet ist, hat AUTO BILD KLASSIK in einem umfangreichen Test von insgesamt 13 Lackpolituren ermittelt. Der Testablauf wurde dabei auf den manuellen Einsatz abgestimmt. Neun der getesteten Produkte sind zwar laut Herstellerangaben für Hand- und Maschineneinsatz geeignet. Mit ihrer zähflüssigen Konsistenz wirken sie jedoch klar für den Handeinsatz optimiert. Außerdem haben wir vier weitere Polituren für die Poliermaschine getestet.
Sowohl Testsieger als auch Preis-Leistungs-Sieger wird die Autopolitur Koch Chemie Shine Speed Polish. Für 16,99 Euro liefert der Hersteller 500 Milliliter Shine Speed Polish, die sich sehr leicht auftragen und abpolieren lässt. Keine der anderen acht Polituren ist derart mühelos rückstandsfrei wegzupolieren. Ein perfektes Oberflächen und Schleifbild ergänzt das positive Gesamtbild – Platz eins!
Um für sämtliche Polituren identische und reproduzierbare Testbedingungen zu schaffen, ist ein standardisiertes Vorgehen nötig. Die poröse Lackoberfläche unseres Ford LTD ist zu matt und würde jedes Produkt aufsaugen wie ein Schwamm, zudem ist die Verwitterung und Verschmutzung völlig uneinheitlich. Der Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e. V. (IKW) hat eine Empfehlung zur Qualitätsbewertung von Lackreinigern gegeben – nach diesem IKW-Schema haben wir zusammen mit der Fahrzeug-Sachverständigenorganisation KÜS in einem chemischen Fachlabor getestet.
Unsere Testbleche sind mit einem modernen unischwarzen Wasserbasislack lackiert. Wasserbasislacke sind seit rund 20 Jahren Industriestandard und finden auch im Reparaturfall fast immer Anwendung. Drei Viertel der Testfläche werden mit einer speziellen Mattierungspaste künstlich verwittert, sodass wir auf einen Glanzgrad von 60 kommen. Der Glanzgrad wird mit einem Glanzgradmessgerät ermittelt.

Für den ersten Test wurden neun Produkte ausgewählt, die sich auch von Hand verarbeiten lassen.
Bild: Sveinn Baldvinsson
Die untere Fläche des Blechs bleibt unbehandelt und hat einen Glanzgrad von 90. Dies entspricht einer Neulackierung und ist auch durch eine Politur nicht steigerungsfähig – im Gegenteil: Hier geht es darum, den Wert nicht zu verschlechtern. Um die Leistungen der Polituren vergleichen zu können, setzen wir einen nach IKW-Rezeptur angesetzten Referenzlackreiniger ein.
Die linken Flächen des Testblechs werden mit dem Referenzlackreiniger behandelt, rechts kommt das Testprodukt zum Einsatz. Aufgetragen werden die Produkte mit einem Schwamm aus PUR-Ether, auf dem fünf Gramm Produktmenge einmassiert werden. Der Schwamm ist an einem 1,5-Kilogramm-Gewicht befestigt, welches ohne zusätzlichen Anpressdruck im "Kreuzgang" über das Testblech geführt wird, insgesamt in fünf Durchgängen. Auch das Abpolieren geschieht mit dem 1,5-kg-Gewicht.

Ob die Politur die matte Fläche wieder zum Glänzen bringt, ermitteln wir mit einem Glanzgradmesser.
Bild: Sveinn Baldvinsson
Nach dem Abpolieren wird der Glanzgrad gemessen und das Blech mit Isopropanol gereinigt, um eventuell im Produkt enthaltene Silikone oder Wachse zu entfernen. Der Grund: Wir wollen sehen, ob das Produkt Kratzer erzeugt hat. Silikone, Öle oder Wachse können die beim Polieren entstehenden Kratzer verdecken. Nach dem Entfetten wird die Fläche nochmals optisch begutachtet und ein letztes Mal der Glanzgrad gemessen.
Knapp hinter em Produkt von Koch Chemie auf Platz 1 liegen die Autopolituren von Fusionskin, Petzoldt's und Dr. Wack. Auch sie erzielen gute Ergebnisse in allen relevanten Prüfkriterien. Die beste Gesamtleistung erzielt die Sonax Premium Class Saphir Power Polish. Sie schafft eine Glanzwertsteigerung von 60 auf 77. Keine andere Politur erzielt eine größere Steigerung des Glanzwerts auf der mattierten Fläche des Testblechs. Auch in allen anderen Prüfkriterien liefert sie gute Ergebnisse. Da Sonax die Top-Politur aber nur in einem 38,99 Euro teuren Set mit Polierknauf, Schwamm und Mikrofasertuch liefert, fällt sie im Kostenkapitel weit zurück.

AUTO BILD hat insgesamt 13 Autopolituren getestet: neun Produkte für den Handeinsatz und vier Mittel für die Maschinenpolitur.
Bild: Sveinn Baldvinsson
Das Feld teilt sich zwischen dem fünften und dem sechsten Platz: Die Politur von Meguiar's (Platz sechs) enttäuscht beim Schleifbild. Nach dem Entfetten ist das Testblech übersät mit feinen Kratzern, verursacht durch grobe Schleifkörner im Produkt. Wer sie auf nur leicht ermatteten Lacken anwendet, läuft Gefahr, neue Kratzer hineinzupolieren.
Die Siebtplatzierte, ChemTools, steigert den Glanzgrad nur mäßig. Eine Politur, die den Lack nicht zum Glänzen bringt, macht keine Freude. Ebenso wenig eine, die beim Auspolieren staubt, wie es beim aufwendig verpackten Lackreinigungs-Set von Nigrin der Fall ist. Und was ist mit der teuersten Politur des Feldes? Swissvax duftet nach Himbeerjoghurt und ist gut zu verarbeiten – 58 Euro jedoch ist das Produkt nicht wert. Hier finden Sie wertvolle Tipps zum Polieren des Autos.
Koch Chemie Shine Speed Polish ist kinderleicht aufzutragen und vor allem abzupolieren, wird dazu noch Preis-Leistungs-Sieger. Ein Top-Produkt! Ganz dicht beieinander liegen Fusionskin, A1 und Petzoldt's. Sonax gewinnt die Eigenschaftswertung und setzt den Maßstab bei der Glanzgradsteigerung. Doch der hohe Setpreis von 38,99 Euro wirft Sonax zurück. Meguiar's, ChemTools und Nigrin erzeugen feine Kratzer, Swissvax ist für die gebotene Leistung viel zu teuer und sein Geld nicht wert.
Autopolituren im AUTO BILD-Test – alle Ergebnisse im Detail
Hersteller KOCH CHEMIE FUSIONSKIN DR. WACK A1 PETZOLDT‘S SONAX MEGUIAR‘S CHEMTOOLS NIGRIN SWISSVAX Produkt Aussehen Geruch Mitgeliefertes Zubehör Beim und nach dem Auftragen Anleitung/Verständlichkeit
(max.: 10 Punkte) Verteilbarkeit
(max.: 15 Punkte) Auspolierbarkeit
(max.: 25 Punkte) Staubbildung
(max.: 10 Punkte) Oberflächenbild
(max.: 50 Punkte) Farbauffrischung
(max.: 15 Punkte) Griff- und Schmierfestigkeit
(max.: 10 Punkte) Glanzgraderhöhung auf verwittertem Lack (60 GE*)
(max.: 50 Punkte) Glanzgraderhöhung auf neuwertigem Lack (90 GE*)
(max.: 25 Punkte) Kapitelwertung
(max.: 210 Punkte) Nach dem Entfetten Oberflächenbild
(max.: 10 Punkte) Farbauffrischung
(max.: 10 Punkte) Glanzgraderhöhung auf verwittertem Lack (60 GE*)
(max.: 15 Punkte) Glanzgraderhöhung auf neuwertigem Lack (90 GE*)
(max.: 10 Punkte) Beurteilung des Schleifbilds
(max.: 15 Punkte) Kapitelwertung
(max.: 60 Punkte) Materialverträglichkeit Polycarbonat
(max.: 10 Punkte) Summe Leistungskriterien
(max.: 280 Punkte) Kosten Preis (inkl. Zubehör) Inhalt Preis (inkl. Zubehör) pro 100 ml Gesamtpunkte Preis
(max.: 20 Punkte) Gesamtpunktzahl
(max.: 300 Punkte) Platzierung Bewertung**
Autopolituren im AUTO BILD-Test – alle Ergebnisse im Detail
Hersteller
KOCH CHEMIE
FUSIONSKIN
DR. WACK A1
PETZOLDT‘S
SONAX
MEGUIAR‘S
CHEMTOOLS
NIGRIN
SWISSVAX
Produkt
Aussehen
Geruch
Mitgeliefertes Zubehör
Beim und nach dem Auftragen
Anleitung/Verständlichkeit
(max.: 10 Punkte)
(max.: 10 Punkte)
Verteilbarkeit
(max.: 15 Punkte)
(max.: 15 Punkte)
Auspolierbarkeit
(max.: 25 Punkte)
(max.: 25 Punkte)
Staubbildung
(max.: 10 Punkte)
(max.: 10 Punkte)
Oberflächenbild
(max.: 50 Punkte)
(max.: 50 Punkte)
Farbauffrischung
(max.: 15 Punkte)
(max.: 15 Punkte)
Griff- und Schmierfestigkeit
(max.: 10 Punkte)
(max.: 10 Punkte)
Glanzgraderhöhung auf verwittertem Lack (60 GE*)
(max.: 50 Punkte)
(max.: 50 Punkte)
Glanzgraderhöhung auf neuwertigem Lack (90 GE*)
(max.: 25 Punkte)
(max.: 25 Punkte)
Kapitelwertung
(max.: 210 Punkte)
(max.: 210 Punkte)
Nach dem Entfetten
Oberflächenbild
(max.: 10 Punkte)
(max.: 10 Punkte)
Farbauffrischung
(max.: 10 Punkte)
(max.: 10 Punkte)
Glanzgraderhöhung auf verwittertem Lack (60 GE*)
(max.: 15 Punkte)
(max.: 15 Punkte)
Glanzgraderhöhung auf neuwertigem Lack (90 GE*)
(max.: 10 Punkte)
(max.: 10 Punkte)
Beurteilung des Schleifbilds
(max.: 15 Punkte)
(max.: 15 Punkte)
Kapitelwertung
(max.: 60 Punkte)
(max.: 60 Punkte)
Materialverträglichkeit
Polycarbonat
(max.: 10 Punkte)
(max.: 10 Punkte)
Summe Leistungskriterien
(max.: 280 Punkte)
(max.: 280 Punkte)
Kosten
Preis (inkl. Zubehör)
Inhalt
Preis (inkl. Zubehör) pro 100 ml
Gesamtpunkte Preis
(max.: 20 Punkte)
(max.: 20 Punkte)
Gesamtpunktzahl
(max.: 300 Punkte)
(max.: 300 Punkte)
Platzierung
Bewertung**
Testsieger im AUTO BILD-Autopolituren-Test (2022): Koch Chemie Shine Speed Polish
Für Hobby- wie für Profi-Lackaufbereiter ist eine Poliermaschine ein wunderbares Arbeitsgerät (Hier geht's zum AUTO BILD Poliermaschinen-Test). Mit ihrer Drehzahl von bis zu 3500 Umdrehungen pro Minute trägt sie die obere, verwitterte Lackschicht Mikrometer für Mikrometer ab. In ihrer hohen Polierleistung liegt der große Vorteil solcher Maschinen, der aber zugleich ihr größter Nachteil ist: Wenn sie falsch benutzt werden, kann das den Lack erheblich beschädigen.
Eine Handpolitur mit der Maschine zu verarbeiten, ist keine gute Idee! Bei scharfen Handpolituren auf dem Maschinenteller besteht die Gefahr, dass aufgrund von Drehzahl und Anpressdruck Hitzeschäden auf dem Lack entstehen oder der Lack nach dem ersten Ansetzen mit zu hoher Drehzahl gar nicht mehr da ist. Spezielle Maschinenpolituren haben eine dünnflüssigere Konsistenz und meist feinkörnigere Schleifmittel.
Maschinenpolituren im Test
Maschinenpolituren im AUTO BILD-Test
# | Getestete Produkte | Testnote | Zum Angebot |
---|---|---|---|
1.
|
sehr empfehlenswert
|
||
2.
|
empfehlenswert
|
||
3.
|
empfehlenswert
|
||
4.
|
bedingt empfehlenswert
|
Wir haben vier Maschinenpolituren getestet – von den drei etablierten Anbietern Petzoldt's, Sonax und Swissvax sowie vom Branchenneuling Herrenfahrt. Ergebnis: Petzoldt's Hochglanz-Maschinenpolitur kann beide Anschliffe fast vollständig herauspolieren, spritzt kaum und hinterlässt eine tief glänzende, grauschleierfreie Oberfläche. Top!
Dicht dahinter: Sonax. Das Produkt von Herrenfahrt hinterlässt Grauschleier, ebenso Swissvax. Da hier auch die Polierleistung die schlechteste aller vier Produkte ist, bleibt nur der letzte Platz. Völlig überzogen: der Kaufpreis von 89 Euro!
Die Maschinenpolitur wird auf dem Prüfstand getestet. Hier werden zwei Testbleche verwendet. Eines mit einem weichen Glasuritlack und eines mit einem härteren Ceramicclear-Lack. Beide Lacke werden auf dem Prüfstand punktuell angeschliffen. Der weiche Lack mit 3000er-Körnung, der harte mit 5000er. Anschließend werden beide Bleche geprüft.
Bei den Maschinenpolituren gilt grundsätzlich: Die Ausrüstung mit Poliermaschine und speziellen Maschinenpolituren ist ein Fall für fortgeschrittene Hobby-Aufbereiter. Petzoldt's erzielt hervorragende Polier- und Glanzergebnisse, das gilt auch für Sonax Perfect Finish. Leider spritzt sie etwas.
FAQ Autopolituren
Welches ist die beste Autopolitur?
Sowohl Testsieger als auch Preis-Leistungs-Sieger wird im Autopolituren-Test von AUTO BILD die Autopolitur Koch Chemie Shine Speed Polish. Für 16,99 Euro liefert der Hersteller 500 Milliliter Shine Speed Polish, die sich sehr leicht auftragen und abpolieren lässt. Keine der anderen acht Polituren ist derart mühelos rückstandsfrei wegzupolieren. Ein perfektes Oberflächen und Schleifbild ergänzt das positive Gesamtbild.
Per Hand oder mit Maschine polieren?
Für Hobby- wie für Profi-Lackaufbereiter ist eine Poliermaschine ein wunderbares Arbeitsgerät. Mit ihrer Drehzahl von bis zu 3500 Umdrehungen pro Minute trägt sie die obere, verwitterte Lackschicht Mikrometer für Mikrometer ab. In ihrer hohen Polierleistung liegt der große Vorteil solcher Maschinen, der aber zugleich ihr größter Nachteil ist: Wenn sie falsch benutzt werden, kann das den Lack erheblich beschädigen. In jedem Fall niemals eine Handpolitur mit der Maschine verarbeiten. Es besteht die akute Gefahr von Hitzeschäden auf dem Lack.
Was kostet eine gute Autopolitur?
Wie immer gilt nach oben gibt es kaum eine Grenze. Unser Autopolituren-Test ergab, dass gute Produkte schon unter 20 Euro zu haben sind. Auch sehr viel teurere Produkte schnitten in unserem Test schlechter ab.
Warum eine Autopolitur benutzen?
Richtig angewendet kann eine Politur kleine Kratzer und Unebenheiten im Lack glätten. Zudem wird eine unschön matte Oberfläche wieder frisch glänzend. Außerdem schützt eine Autopolitur den Lack vor Umwelteinflüssen wie beispielsweise UV-Strahlung, Streusalz oder Vogelkot und trägt so zum Werterhalt des Kfz bei.
Nach der Autopolitur noch versiegeln?
Echte Autoenthusiasten bringen nach einer Autopolitur oft noch eine zusätzliche Versiegelung auf. Das sorgt für noch stärkeren Schutz und verlängert die Haltbarkeit der Autopolitur. Wer diese zusätzliche Arbeit scheut, kann zu einem Kombinationsprodukt beispielsweise mit Carnaubawachs greifen. Das wird sogar in der Lebensmittelindustrie eingesetzt.
Service-Links